Streichenberg

Streichenberg

August Julius Streichenberg (* 5. Februar 1814 in Angermünde; † 10. Januar 1878 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk

Antinoos mit Schlange, August Julius Streichenberg, 1852. Figur im Halbrondell am Neuen Palais im Park Sanssouci, Potsdam

Streichenberg wurde als Sohn des Schneidermeisters Carl Streichenberg geboren. Ausbildung u.a. durch den Bildhauer David D'Angers in Paris. Nach Aufenthalten in St. Petersburg/Russisches Kaiserreich, Italien/Rom und in Griechenland ließ er sich in Berlin nieder und wirkte als Mitarbeiter von Christian Daniel Rauch. Er hatte dann eine Tätigkeit als Lehrer an der Berliner Kunstakademie mit Professorentitel.

Sein sepulkrales Hauptwerk ist das Grabdenkmal für Ferdinand Streichenberg-Scharmer (1838-1856) auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg. Dieses wertvolle Marmorgrabmal ist auch von Streichenberg 1858 signiert worden. 1842 schuf Streichenberg das Porträt seiner Tochter Olga in Carrara (2003 im Kunsthandel in München). 1848-1849 entstand ein mit der Figur einer "Borussia" geschmückte Kriegerdenkmal auf dem Hagelberg bei Belzig im Kreis Zauch-Belzig in Erinnerung an eine Schlacht am 27.August 1813 im Auftrag des "betroffenen" Veteranenvereins und des preußischen Königs. Für dieses Werk erhielt Streichenberg von König Friedrich-Wilhelm IV. im Juli 1850 die "Große goldene Medaille für Kunst". Das plastische Hauptwerk dürfte die Gruppe "Hagar und Ismael" gewesen sein, die sich spätestens seit 1860, als Ankauf König Friedrich Wilhelms IV., im Garten von Schloss Lindstedt bei Potsdam-Sanssouci befunden hat. August Julius Streichenberg wurde am 14. Januar 1878 auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin beigesetzt.

Literatur

  • Ulrich Thieme und Felix Becker (Hrsg.) :Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 32, Leipzig 1938
  • Katalog Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, bearbeitet von Peter Bloch, Sibylle Einholz und Jutta von Simson, Berlin 1990, Bd. II Aufsätze, hier: Kurzbiographien, bearbeitet von Brigitte Hüfler und Sibylle Einholz
  • Katalog Albert Manthe als Mensch und Künstler, Ehm Welk- und Heimatmuseum Angermünde, hrsg. vom Ehm Welk- und Heimatmuseum Angermünde, bearbeitet von Judith Winkler, Iris Berndt, Jörg Kuhn u.a., Angermünde 2007
  • Katalog "Macht und Freundschaft. Berlin-St. Petersburg 1800-1860", Leipzig 2008, S. 278

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