Strippung

Strippung

Bei der Strippung (eine Form der Desorption) werden Stoffe aus einer flüssigen Phase durch physikalische Vorgänge in die Gasphase überführt, indem die Flüssigphase mit einem Gas im Gegenstromprinzip in Kontakt gebracht wird.

Der Strippung folgt in der Regel eine Reinigung des Abgases, zum Beispiel durch Adsorption, Kühlung oder Zersetzung.

Technisch wird die Strippung in der Regel in Füllkörperkolonnen ausgeführt. Über eine Düse wird die geförderte Flüssigkeit am Kopf der Kolonne fein verteilt, so dass diese über die Füllkörper in der Kolonne in den Sumpf rieselt. Im Gegenstrom wird das Strippgas (z. B. Luft) durch die Kolonne gefördert. Die Füllkörper dienen dazu, die Flüssigkeit fein zu verteilen und somit die Phasengrenzfläche zu maximieren. Die Reinigungsleistung wird zudem bestimmt durch das Gas/Flüssigkeits-Verhältnis, wobei der Übergang der Verunreinigung aus der Flüssigkeit in das Gas durch die Henry-Konstante jedes Stoffes beschrieben wird.

Das Verfahren kann in weiten Grenzen den Erfordernissen angepasst werden, so dass für eine gegebene Eintrittskonzentration an Verunreinigung in der Flüssigphase die gewünschte Austrittskonzentration erhalten wird.

Auch werden mehrere Stripptürme in einer mehrstufigen Anlage realisiert, um eine gewünschte Reinigungsleistung zu erzielen. Theoretisch entspricht dieses Vorgehen einer Vergrößerung der Füllkörperhöhe.

Die Variablen, die die Effektivität der Strippung bestimmen sind:

  • Durchmesser der Kolonne
  • Füllkörperhöhe
  • Füllkörpertyp
  • Temperatur
  • Gas- und Flüssigkeitsbelastung

Für die zu reinigende Flüssigkeitsmenge kann ein optimaler Kolonnendurchmesser berechnet werden. Eine minimale Gegenstrommenge bedeutet, dass die Kolonne unendlich viele Übergangseinheiten besitzt. Die Bestimmung der Gegenstrommenge ist ein Optimierungsprozess zwischen Kolonnenhöhe und Gegenstrommenge.

Bei bestimmten Anwendungen kann anfallender Schlamm durch Fällungsreaktionen (Fe, Mn) Probleme in der Kolonne verursachen, welcher die Füllkörper verstopft. In diesen Fällen ist eine vorherige Enteisenung notwendig.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Abwasserreinigungsanlage — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Klärwerk — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Mechanische Vorklärung — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Mechanische Vorreinigung — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Nacheindicker — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Sequenzielles Biologisches Reinigungsverfahren — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Voreindicker — Kläranlage von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am Main, westlich Hanau Kesselstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Chemische Lösung — Lösen von Kochsalz in Wasser Eine Lösung ist in der Chemie ein homogenes Gemisch, das aus zwei oder mehr chemisch reinen Stoffen besteht. Sie enthält einen oder mehrere gelöste Stoffe (die Solute) und ein Lösungsmittel (das in der Regel selbst… …   Deutsch Wikipedia

  • F-Faktor (Verfahrenstechnik) — Der F Faktor (F=Fluid) ist eine Größe zur Beschreibung der Gasbelastung (Gasmenge) in einem thermischen Trennapparat, etwa einer Kolonne bei Rektifikation, Strippung oder Absorption. Er berechnet sich aus der auf den leeren Querschnitt bezogenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kläranlage — von Almere, Niederlande Luftbild einer Kläranlage am M …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”