- Stroh 80
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Stroh Original ist eine populäre österreichische Spirituose. Umgangssprachlich ist er unter Stroh-Rum bekannt, darf jedoch nach deutschem Recht nicht als solcher bezeichnet werden. In Österreich wird das Produkt als Inländer-Rum bezeichnet.
Das ursprüngliche Klagenfurter Unternehmen Stroh Rum ist nach einem Management-Buy-out im Besitz von Harold Burstein. In Deutschland wird Stroh seit Januar 2008 durch die Borco-Marken-Import GmbH vertrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1832 begann Sebastian Stroh mit der gewerbsmäßigen Erzeugung von Likören und Edelbränden in Klagenfurt. Das Unternehmen erweiterte im Laufe des 19. Jahrhunderts seine Produktpalette und konnte im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung die große Goldmedaille entgegennehmen. Im Jahr 1926 konnte man von ca. 100 verschiedenen Bränden insgesamt 1,2 Millionen Flaschen abfüllen.
Im Jahr 1969 übernahm Hanno-Maurer Stroh in mittlerweile fünfter Generation das Familienunternehmen und konnte in den 1970er Jahren eine internationale Markenplatzierung erreichen. In den Jahren 1977 bis 1980 wurde der Klagenfurter Standort mit einer neuen Betriebsanlage erweitert.
Stroh expandierte 1990 bis 1992 durch Gründung von Tochterunternehmen in Ungarn und Rumänien stark im Osten von Europa, die folgenden Jahre avancierte Stroh zum bekanntesten österreichischen Markenartikel in Deutschland. Im Duty-Free-Bereich "Rum" rangierte Stroh im Jahr 1993 weltweit auf Platz 3. Im Jahr 1994 wurden 10 Millionen Flaschen mit verschiedenen Bränden abgefüllt.
Einer strategischen Allianz mit dem Linzer Unternehmen Stock und dem deutschen Spirituosenunternehmen Eckes folgte im Jahr 1997 die Fusion von Stroh und Stock zur „Stock & Stroh GmbH“, die im Jahr 1998 in „Stock Austria GmbH“ umbenannt wurde. Nach der Übernahme durch das britische Unternehmen Stock Spirits Group Ltd. im Sommer 2007 erfolgte im August 2008 ein Management Buyout durch den langjährigen Geschäftsführer Harold Burstein.
Von dem Fabrikgelände der Jahrhundertwende in der Klagenfurter Rosentaler Straße („Schmelzhütte“) ist heute nach einer fast vollständigen Schleifung nur mehr ein Gebäude erhalten, hinter dem sich nun die modernen Produktionsanlagen befinden.
Produkte
Das bekannteste Stroh Produkt ist Stroh Original 80 mit 80 % vol Alkoholgehalt, umgangssprachlich schlicht Stroh 80er genannt; es gibt ihn auch mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol oder 60 % vol. Nebenprodukte sind Stroh Jagertee mit 40 % vol oder 60 % vol Alkohol sowie Stroh Punsch, die alle als Zusatz zu den entsprechenden Heißgetränken verwendet werden.
Herstellung
Stroh Original wird gemäß Verordnung EWG 1576/89 aus hochrektifiziertem Rum erzeugt, der aus dem Ausland zugekauft und anschließend in Österreich mit Essenzen und Aromen („Bonificateurs“) nach einer Rezeptur des Firmengründers Sebastian Stroh veredelt wird; außerdem wird Farbstoff zugesetzt. Seit 1. Januar 1999 muss die Alkoholbasis des Inländerrums aus der Zuckerrohrverarbeitung stammen, was bis dahin nicht der Fall war[1].
Der Mautner Inländer Rum aus gleichem Haus ist dagegen ein Rum, der in Österreich durch Destillation aus importierter Zuckerrohr-Melasse gewonnen wird.
Verwendung
Stroh Original 80 wird wegen seines hohen Alkoholgehaltes nur selten pur getrunken, sondern verdünnt. Er wird oft für Heißgetränke wie Jagatee oder Punsch verwendet, aber auch im Cocktail B52 oder im Mischgetränk 112 benutzt. Oft wird er auch statt künstlichem Rumaroma beim Backen oder Kochen benutzt. Er gilt als beliebter Geschmacksverstärker von Kuchen und Süßspeisen oder wird zur Verfeinerung bei Zuckerglasuren verwendet. In manchen Haushalten wird er auch als Desinfektionsmittel genutzt. Weiterhin eignet sich Stroh Original 80 aufgrund seiner guten Brennbarkeit besonders für die Feuerzangenbowle. Hierzu wird ein Zuckerhut in den Rum gestellt, bis er sich bis oben vollgesogen hat, dann über die Bowle gelegt und angezündet. Auch unter Feuerspuckern ist die Spirituose sehr beliebt, da eine heiße, rot leuchtende Flamme erzeugt werden kann; Stroh 80 ist hier eine Alternative zu Lampenöl oder Spiritus.
Quelle
- ↑ http://www.api.or.at/akis/download/01hbao.pdf Handbuch Alkohol - Österreich, Spirituosenkodex (Auszug) D 239 ff
Weblinks
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