Stubete

Stubete

Musik beim Wirt zu vorher angekündigten Zeiten, in Österreich Musikantenstammtisch genannt, wird in den letzten Jahren zunehmend häufiger und beliebter. Leitspruch ist ein Ausspruch des Univ.Prof. Dr. Eibner: Das Wirtshaus ist die Hochschule der Volksmusik.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Mit dem Wort Musikantenstammtisch ist gemeint, dass an bestimmten Tagen, etwa jeden ersten Freitag im Monat, oder auch an beliebigen vorher angesagten Terminen Volksmusikanten in einem bestimmten Gasthaus zusammenkommen, um miteinander zu spielen. Das können festgelegte Gruppen sein, üblicherweise aber kann jeder sein Instrument mitnehmen und bei anderen Gruppen mitspielen oder auch mitsingen. Da Volksmusik oft nach bekannten Schemata aufgebaut ist, ist dies meist auch bei unbekannten Melodien möglich, können sich also Ad-hoc-Gruppen bilden, die in der Lage sind, einwandfreie Musik darzubieten.

Musiziert wird alles, was die Musikanten gerne spielen, es gibt kein Programm, jeder kann aus dem vorhandenen Repertoire frei wählen, jedoch wird meist tradierte Volksmusik bevorzugt. Gern gesehen wird auch, wenn die einzelnen Musikanten nicht zu lang spielen, damit der nächste auch zum Zug kommt.

Zuhörer werden gerne gesehen, häufig sind aber mehr Musikanten als Zuhörer anwesend. Die Darbietungen sind gratis, oft wird aber eine freie Spende erbeten, aus der allfällige Spesen und vor allem Getränke für Musikanten beglichen werden.

Stubete (Schweiz)

Der Begriff Stubete wird in der Schweiz im allgemeinen für Treffs von Volksmusikanten verwendet. Da die Melodien der Volksmusikszene – und das nicht nur in der Schweiz – größtenteils von Laienkomponisten angefertigt werden, sind sie fast alle nach demselben, einfachen Schema aufgebaut. Daher können jederzeit Formationen gebildet werden, die spontan in der Lage sind, miteinander einwandfreie Musik zu spielen. Viele Gastwirte stellen ihre Lokale für regelmäßige Musikantentreffs zur Verfügung, da sie daran interessiert sind, die Volksmusik als traditionelles Brauchtum zu erhalten.

Geschichte

In der Schweiz gibt es seit den 1960er Jahren Stubete als Kombination von Volksmusikkonzert und freiem Musizieren. Das Steirische Volksliedwerk begann im Jahr 1981 mit der Aktion Musik beim Wirt. Sie verbreitete sich schnell über die Alpenländer. Etwa wurde der erste Musikantenstammtisch in Wien bereits 1982 veranstaltet, organisiert vom Österreichischen Volksliedwerk. In Kärnten heißt das Projekt seit 1993 Singen und Aufspielen beim Wirt, in Salzburg gibt es seit 1991 den Salzburger Musikantenwirt, in Vorarlberg Volksmusig bin Wirt, Inzwischen gibt es den Sänger-Stammtisch, Volksmusikstammtisch, Wienerlied-Stammtisch, Harmonika-Stammtisch, Singrunde, Musikantenfrühschoppen, Jodel-Stammtisch, Bordunmusik-Stammtisch, Tanzstammtisch, Stammtische für Folk oder Volxmusik. Andere Namen dafür sind Stubete in der Schweiz, Hoangart (Heimgarten) oder Lustige Eicht in Oberösterreich und Bayern, Huangart in Tirol und Südtirol.

In mehreren Ländern gibt es dazu eigene Liederbücher, aus denen gemeinsam gesungen werden kann, etwa Singen im Wirtshaus, herausgegeben vom Steirischen Volksliedwerk.

Gastwirt

Die Gastwirte stellen ihr Lokal Musikantenstammtischen gratis zur Verfügung oder spenden den Musikanten sogar Gratisgetränke, dafür steigt ihr Umsatz an diesen Tagen. In etlichen Ländern werden Gastwirte gefördert, die diese Aktion unterstützen, etwa wird den Gasthäusern von der Handelskammer das Prädikat "Musikantenfreundliche Gaststätte" verliehen.

Siehe auch

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