- Stückenzucker
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Würfelzucker (auch Stückenzucker) ist zu einem kleinen Quader gepresster Zucker mit einem Gewicht von ca. drei Gramm pro Stück. Als Leiter einer Zuckerfabrik im mährischen Datschitz (dem heutigen Dačice) gilt Jacob Christoph Rad als Erfinder des Würfelzuckers. In Form von Spielkartenfarben gepresst, nennt man ihn auch Bridge-Zucker.
Vor der Erfindung von Würfelzucker wurde Zucker in Form von Hutzucker hergestellt. Das waren große Stücke Kristallzucker in Kegelform, die nach dem Erkalten der Zuckermasse steinhart waren. Solch ein Zuckerhut kam in Größen bis zu 1,50 m Höhe auf den Markt und war teuer. Wurde Zucker im Haushalt etwa für einen Kaffeeplausch benötigt, waren aus diesem Kegel kleinere Stücke herauszulösen. Man bediente sich dazu eines Werkzeugs, das in Gestalt von Zuckerhammer, Zuckerhacke, Zuckerbrecher oder Zuckerzange angeboten wurde. Beim Malträtieren der harten Masse traten immer wieder mal Verletzungen an den Händen des Dienstpersonals auf. Rads Frau Juliane soll sich selbst verletzt haben, als sie Zuckerstückchen anfertigte.
Rad überlegte, wie er kleinere Stücke zuwege bringen könnte. Er schuf ein Model aus Blechstreifen, das einer heutigen Schale für Eiswürfel ähnelte. Den Zuckerhut ließ er raspeln. Die winzigen Stücke wurden nun leicht angefeuchtet und in den Model gefüllt. Wenn alles getrocknet war, hatte man nun passablen Würfelzucker. Auf diesen Grundüberlegungen vervollkommnete er seine Würfelzuckerpresse. Als Alternative zum gewohnten Hutzucker wurde der Würfelzucker vom Handel vertrieben, der ferner den im Herstellungsprozess von Zucker beim Sieden entstehenden Zuckersirup verkaufte.
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