Sunil

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Unilever
Unilever Logo
Unternehmensform N.V. (Naamloze Vennootschap)
Gründung 1929/1930
Unternehmenssitz Rotterdam / London
Unternehmensleitung

Paul Polman, Chief Executive Officer
James A. Lawrence, Chief Financial Officer

Mitarbeiter 174.000 Mitarbeiter (2008)
Umsatz 40,5 Milliarden Euro (2008)
Bilanzsumme 22,3 Milliarden Euro (2008)
Branche Nahrungsmittelindustrie
Produkte

Nahrungsmittel, Waschmittel und Kosmetika

Website

www.unilever.com / www.unilever.de

Unilever ist ein niederländisch-britischer Konzern. Das Unternehmen ist weltweit einer der größten Hersteller von konsumtiven Verbrauchsgütern. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetika, Körperpflege- sowie Haushalts- und Textilpflegeprodukten. Auch wenn das Unternehmen nach außen als ein Unternehmen auftritt, hat es seit der Entstehung durch Fusion 1929 eine Doppelstruktur aus zwei gleichberechtigten Firmenteilen mit eigenen Aktien: die niederländische Unilever N.V. sowie die britische Unilever PLC. Es gibt weiterhin zwei Hauptversammlungen, zwei Unternehmenssitze in Rotterdam und London, jedoch ist der Vorstand von beiden Unternehmen – in ähnlicher Konstruktion wie bei dem Unternehmen Royal Dutch/Shell) – identisch. Beide werden seit Ende 2008 von dem Niederländer Paul Polman geleitet.

Unilever beschäftigt weltweit 174.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern (1990 noch 304.000), davon 6.700 in Deutschland (1962 waren es 36.000, 1990 27.400 in Westdeutschland und Ende 2005 8.000 Beschäftigte in Gesamtdeutschland). Die deutsche Zentrale befindet sich in Hamburg.

Der weltweite Umsatz lag 2008 bei 40,5 Mrd. €, der Gewinn vor Steuern stieg um 36,5% auf 7,1 Mrd. €.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1888 gründete der aus dem niederländischen Oss stammende Margarinefabrikant Simon van den Bergh im niederrheinischen Kleve ein Unternehmen für die industrielle Herstellung von Margarine, um auf diese Weise die hohen Schutzzölle des Deutschen Reiches auf Butter und Margarine zu umgehen. Sein Landsmann Anton Jurgens errichtete unweit von Kleve in der Nachbarstadt Goch ebenfalls eine Fabrik zur Margarineherstellung.

Elf Jahre später gründete William Hesketh Lever in Mannheim die Sunlicht-Seifenfabrik AG, die im Jahre 1914 unter dem Eindruck einer drohenden Enteignung durch die damalige deutsche Staatsführung veräußert und dann 1924 zurückgekauft wurde. Im Jahr 1927 fusionierten die beiden Familienunternehmen in Rotterdam zur Margarine Unie und in London zur Margarine Union. 1929/1930 vereinigten sich schließlich Margarine Unie/Union und Lever Brothers Ltd. zu Unilever in Deutschland; die Vereinigung stellte die bis dahin größte Firmenfusion dar. Parallel wurde 1929 aus dem Zusammenschluss von zehn Unternehmen, darunter die Georg Schicht AG, die Unilever Österreich gegründet, die 1938 in die Unilever Deutschland integriert wurde. 1932 waren 69 Unternehmen sowie weitere 31 im Besitz von Unilever. Dazu gehörte auch die 1925 gegründete Parfümerie Elida AG. So kamen 1935 wegen strenger Devisenbestimmungen, die den Abfluss von Geldern aus Deutschland zum Mutterkonzern nach Rotterdam verboten, Unternehmen wie Langnese sowie Schmelzkäsehersteller, Textil- und Papierfabriken zum Unternehmen hinzu. 1948 lief die Produktion in den meisten Betrieben wieder an. 1958 wurde die Margarine-Union von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. 1960 übernahm Unilever von der österreichischen MIAG (Wiener Milchindustrie AG) das 1927 gegründete Milcheisgeschäft, das Speiseeis unter dem Markennamen Eskimo vertrieb.

Unilever trennte sich von unprofitablen Firmen, indem es etwa Textilfabriken verkaufte. Dieser Prozess der Umstrukturierung wurde auch in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts fortgesetzt. Anschließend folgen Jahre des Wachstums, in denen Unilever viele Unternehmensbeteiligungen kaufte. Zu den Neuerwerbungen gehörten u. a. Parfummarken wie Calvin Klein, Bestfoods, Ben & Jerry's, Slim Fast und Amora Maille.

In den vergangenen Jahren verlor das Geschäft von Unilever an Marktanteilen, der Umsatz stagnierte. In Deutschland wurde dies u. a. auf den Bedeutungsverlust von Markenartikeln und den Marktanteilssteigerungen von Discountern zurückgeführt.

Im Jahr 2004 wurden mehrere Unilever-Marken, unter anderem Biskin (seit 1968 am Markt), Livio (seit 1958) und Palmin (seit 1894), an das Unternehmen Peter Kölln KGaA in Elmshorn verkauft.

In einem Restrukturierungsprozess wurde die Führung des Unternehmens verkleinert. Eine in Schaffhausen ansässige Gesellschaft wurde gegründet, der alle europäischen Werke gehören. Im August 2006 verkaufte das Unternehmen die Marken Iglo und Birds Eye für 1,725 Milliarden € an Permira, ein in London ansässiges Private-Equity-Unternehmen.

Iglo Tiefkühlkost

Die Langnese-iglo GmbH entstand 1962 aus einem Zusammenschluss der beiden Unilever-Gesellschaften "Langnese Eiskrem GmbH" (seit 1936 bei Unilever) und "Iglo GmbH". Im August 2005 wurde die Langnese-iglo GmbH ein Teil der Unilever Deutschland GmbH und fungierte nicht mehr als eigenständiges Unternehmen.

Nach 45 Jahren, am 9. Februar 2006, gab Unilever den Verkauf seiner europäischen Tiefkühlmarken iglo und Birds Eye bekannt. Daher wurde am 1. Juli 2006 der Bereich Tiefkühlkost in die neu gegründete iglo GmbH ausgegliedert, welche dann am 28. August für 1,73 Milliarden Euro an die britische Investmentgesellschaft Permira verkauft wurde.

Konzernstruktur

Die Unilever NV ist ein Konglomerat und unterhält unter anderem folgende Tochterunternehmen (Stand März 2009)

  • Ben & Jerry's GmbH, gegründet 1978, seit 2000 Bestandteil von Unilever
  • Bestfoods, gegründet 1916, seit 2000 Bestandteil von Unilever
  • Hindustan Unilever, gegründet 1933, 41.000 Mitarbeiter (Stand 2006)

Geschäftsbereiche, Marken und Produkte

Nahrungsmittel (Unilever Foods)

Mit einem umfangreichen Sortiment an Marken der Lebensmittelbranche gelingt es Unilever, einen Platz in den Top 5 der größten Nahrungsmittel produzierenden Unternehmen einzunehmen. Zu diesem Sortiment gehören Marken wie Bertolli, Becel oder Lipton, jedoch auch viele deutsche Marken wie Du darfst, Mondamin, Rama, Lätta, Knorr oder Langnese, sowie auch die aus der Unilever Österreich eingebrachten österreichischen Marken wie Eskimo und Iglo (1970 zu Eskimo-Iglo verschmolzen, seit 2005 eigenständig), Apollo, Kuner (gegründet als Kunerol), Elida, Bensdorp (Anfang 2007 verkauft), etc.. Eine hundertprozentige Tochter des Unilever-Konzerns war Frozenfish, einer der größten Fischfangbetriebe und Zulieferer namhafter Fischproduzenten. Dieser Betrieb gehört nun Permira, das die gesamte Tiefkühlkostsparte von Unilever erworben hat. Somit wurde auch der letzte fischverarbeitende Betrieb nach dem Verkauf der Frischfischverkaufskette Nordsee, der Kombination Fischfangflotte und Verarbeitungsunternehmen Deutschen See (Bremerhaven) und dem Fischkonservenproduzenten Norda-Lysell (Cuxhaven), abgegeben. Abgesehen von Einnahmen aus dem Verkauf von Endkundenprodukten, ist Unilever auf auf dem Gebiet der Rohstofferzeugung tätig. Dies beinhaltet eigene Tee-Plantagen als auch eigene Palmöl-Plantagen. (AR07)

Eiscreme & Getränke

Unilever ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Eiscremehersteller. Die Eiscreme wird weltweit mit landeseigenen Namen (Deutschland: Langnese, Österreich: Eskimo, Schweiz: Lusso) aber einheitlichem Logo (Heartbrand) verkauft, da die jeweiligen Namen bereits vor der Übernahme durch Unilever einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hatten.

Langnese Eiscreme wurde lange Zeit von der Langnese-Iglo GmbH als Teil der Unilever Deutschland produziert und vertrieben. Nachdem die juristischen Einzelgesellschaften zu einer Gesellschaft verschmolzen wurden, wird Langnese in Deutschland von der Unilever Deutschland GmbH produziert und vertrieben.

Haushalts- und Textilpflege

Baukastenwaschmittel: Enthärter, Waschmittel, Bleichsalz

Im sich seit Jahren rapide verändernden Markt für Waschmittel, Putz- oder Reinigungsmittel ist Unilever mit Marken wie Domestos, Cif, Skip, Omo, Coral, Kuschelweich, Sunil und Viss vertreten.

Körperpflege

Im Markt der Körperpflegeprodukte ist Unilever mit Marken wie Axe, Dove, Impulse, Lux, Rexona, Sunsilk, Timotei, Pond's, Baba, Suave Clear, Lifebuoy, Vaseline und Vasenol vertreten, Signal und Close up im Mundhygiene-Bereich.

Markensammlung

Angelehnt an Jahresbericht Unilever

  • Brotaufstriche, herzhaftes, Tütensuppe
  • Eiscreme & Getränke
  • Reinigungs- & Putzmittel
    • Viss
    • PG Tips
    • Domestos
    • Coral
    • Kuschelweich
    • Sunil
  • Körperpflege
    • Axe
    • Dove
    • Baba
    • Impulse
    • Lux
    • Rexona
    • Sunsilk
    • Timotei
    • Signal
  • Anderes
    • PG Tips (UK)
    • Cif (USA)
    • Skip (USA)
    • Omo (USA)
    • Vasenol (?)
    • (Annual report: Pond's, Suave Clear, Lifebuoy, und Vaseline vertreten, und Close up im Mundhygiene-Bereich.)

Kritik

Das Unternehmen PALMCI legte im Auftrag von Unilever Sumpfwälder in der Elfenbeinküste trocken und rodete diese für Palmölplantagen. Diese sind die letzten Rückzugsgebiete bedrohter Tierarten wie der Dianameerkatze, Geoffroy-Stummelaffe und eine Unterart des Roten Stummelaffen, deren letztes Rückzugsgebiet im Tanoé-Wald liegt.[1] Unilever-Chef Patrick Cescau kündigte darauf hin an, das Unternehmen werde sich verpflichten, den gesamten Bedarf an Palmöl ab 2015 nur noch von Lieferanten zu beziehen, die für nachhaltigen Anbau zertifiziert sind.[2] Im Jahr 2004 gründete Unilever zusammen mit anderen Firmen den WWF am „Runden Tisch zu nachhaltigem Palmölanbau“ (RSPO) und hat jüngst verkündet, es werde ein Moratorium zur Regen- und Torfwaldabholzung in Indonesien unterstützen.[3] Die UNO befürchtet aber bereits für das Jahr 2012 die völlige Vernichtung der Wälder auf Sumatra und Borneo.


Weiterführende Informationen & Literatur

  • Manfred Bissinger (Hrsg.): Die Geschichte der Markenmacher. 75 Jahre Unilever in Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, 222 S., ISBN 3-455-09534-8

Einzelnachweise

  1. Rettet den Regenwald e.V.: RegenwaldReport 02/2008: Affe oder Margerine
  2. Pressemitteilung 06/05/2008: Unilever setzt sich für Nachhaltigkeit beim Palmölanbau ein
  3. Ab 2015 nur noch zertifiziertes Palmöl

Weblinks


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