Suveldun

Suveldun
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Blankenhain
Blankenhain
Deutschlandkarte, Position der Stadt Blankenhain hervorgehoben
50.8611.343888888889370Koordinaten: 50° 52′ N, 11° 21′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Weimarer Land
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 113,53 km²
Einwohner: 6740 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99444
Vorwahl: 036459
Kfz-Kennzeichen: AP
Gemeindeschlüssel: 16 0 71 008
Stadtgliederung: 23 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktstraße 4
99444 Blankenhain
Webpräsenz:
Bürgermeister: Klaus-Dieter Kellner (SPD)
Lage der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land
Mönchenholzhausen Nohra Nauendorf Vollersroda Hetschburg Frankendorf Nirmsdorf Ködderitzsch Ettersburg Daasdorf a. Berge Kleinobringen Rannstedt Niederreißen Obertrebra Ballstedt Rohrbach Heichelheim Hammerstedt Isseroda Oettern Eberstedt Ramsla Kleinschwabhausen Wiegendorf Kiliansroda Wohlsborn Flurstedt Mechelroda Mattstedt Sachsenhausen Ottstedt a. Berge Oberreißen Niederroßla Reisdorf Leutenthal Kapellendorf Bechstedtstraß Großheringen Lehnstedt Schwerstedt Willerstedt Umpferstedt Buchfart Wickerstedt Großobringen Döbritschen Rittersdorf Hohenfelden Neumark Auerstedt Hopfgarten Liebstedt Gebstedt Niedertrebra Troistedt Krautheim Vippachedelhausen Tonndorf Bad Sulza Schmiedehausen Kromsdorf Pfiffelbach Großschwabhausen Niederzimmern Mellingen Klettbach Oßmannstedt Nohra Mönchenholzhausen Berlstedt Buttelstedt Magdala Kranichfeld Saaleplatte Apolda Bad Berka BlankenhainKarte
Marktplatz
Rathaus am Markt
Stadtkirche
Schloss Blankenhain
Schloss Blankenhain

Blankenhain ist eine Stadt im Süden des Landkreises Weimarer Land. Sie liegt zwischen Weimar und Rudolstadt und gehört zu den flächengrößten Gemeinden Thüringens.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Blankenhain liegt in etwa 350 Meter Höhe in der Talsenke der Schwarza, die die Stadt von Ost nach West durchfließt. Nördlich liegt der 497 Meter hohe Kaitsch und westlich erheben sich ebenfalls bewaldete Berge, die zur geologischen Formation der Ilm-Saale-Platte (Muschelkalk) gehören. Nach Süden und Osten erstreckt sich eine wellige Hochfläche, auf der die meisten Ortsteile Blankenhains liegen. Nachbarstädte sind Bad Berka im Norden, Magdala im Osten, Teichel im Süden und Kranichfeld/Tannroda im Westen.

Weimar liegt etwa 15 Kilometer nördlich, Jena etwa 20 Kilometer östlich und Rudolstadt etwa 20 Kilometer südlich. Erfurt befindet sich etwa 30 Kilometer nordwestlich von Blankenhain.

Stadtgliederung

Zur Stadt Blankenhain gehören 23 Ortsteile:

  • Altdörnfeld
  • Drößnitz
  • Großlohma
  • Hochdorf
  • Keßlar
  • Kleinlohma
  • Krakendorf
  • Lengefeld
  • Loßnitz
  • Lotschen
  • Rettwitz
  • Rottdorf
  • Saalborn
  • Schwarza
  • Söllnitz
  • Thangelstedt
  • Tromlitz
  • Wittersroda

In der Kernstadt leben etwa 3500 Einwohner.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Blankenhains stammt aus dem Jahr 1252. Zur Verleihung des Stadtrechts ist kein genaues Datum überliefert, erstmals als Stadt bezeichnet wurde Blankenhain 1424. Blankenhain war im späten Mittelalter Residenz einer Linie der Grafen von Hatzfeld sowie Sitz einer Linie des Geschlechtes von Gleichen und gelangte nach deren Aussterben an Sachsen-Weimar, zu dem es bis 1920 gehörte.

Der heutige Blankenhainer Ortsteil Thangelstedt war im Herbst 954 Schauplatz der Versöhnung Otto I. mit seinem erstgeborenen Sohn Liudolf, welche den Sieg über die Ungarn (Schlacht auf dem Lechfeld) ermöglichte. Damals hieß Thangelstedt noch Suveldun („Saufeld“).[2]

Beim Einmarsch der US-Truppen im April 1945 wurde der Bürgermeister Konrad Fuß umgebracht, als er die weiße Fahne zum Zeichen der Kapitulation hisste. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Krankenhaus hunderte von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aus dem befreiten KZ Buchenwald behandelt, von denen jedoch mindestens 328 ihren Krankheiten oder Misshandlungen erlagen, unter ihnen 68 Juden. Die Toten wurden sowohl auf dem Alten wie auch dem Neuen Friedhof beigesetzt. Für sie wurden Grabsteine und 1976 eine Gedenkstätte errichtet.

Politik

Eine Städtepartnerschaft besteht zu Waldeck in Hessen.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist das Schloss Blankenhain. Im Mittelalter wurde es als Burg errichtet und 1279 erstmals urkundlich erwähnt. Der heutige Bau entstand zwischen 1680 und 1690.

Auf dem Friedhof des Ortsteils Tromlitz erinnert eine Grabstätte mit Gedenkstein an eine namentlich genannte polnische Zwangsarbeiterin und an einen unbekannten serbischen Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und 1944 Opfer der Zwangsarbeit wurden.

Wirtschaft und Verkehr

Blankenhain ist eine landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt. Hier befindet sich der Sitz einer 1790 von Chr. Andreas Wilhelm Speck gegründeten Porzellanmanufaktur, heute Weimar Porzellan GmbH. Viele Einwohner finden auch in den nahe gelegenen Städten Jena, Weimar und Erfurt Arbeit.

Hauptverkehrsader der Stadt ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 85, die Weimar mit Rudolstadt verbindet. Weitere Straßenverbindungen bestehen nach Tannroda im Westen, Apolda im Nordosten und Kahla im Osten.

Die Eisenbahnverbindung nach Weimar bestand mit der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn zwischen 1887 und 1967.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit Blankenhain in Verbindung stehen

  • Max Oehler (1881-1943), Maler, hatte einen Garten in Blankenhain, malte die Stadt und ihre Umgebung
  • Max Burchartz (1887–1961), Maler, lebte lange Zeit in Blankenhain

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Michael Gockel, Königspfalzen 2: Thüringen, S.402 sowie: Thangelstedt, S.540

Weblinks


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