- Suveldun
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Weimarer Land Höhe: 370 m ü. NN Fläche: 113,53 km² Einwohner: 6740 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km² Postleitzahl: 99444 Vorwahl: 036459 Kfz-Kennzeichen: AP Gemeindeschlüssel: 16 0 71 008 LOCODE: DE BLK Stadtgliederung: 23 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Marktstraße 4
99444 BlankenhainWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus-Dieter Kellner (SPD) Lage der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land Blankenhain ist eine Stadt im Süden des Landkreises Weimarer Land. Sie liegt zwischen Weimar und Rudolstadt und gehört zu den flächengrößten Gemeinden Thüringens.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Blankenhain liegt in etwa 350 Meter Höhe in der Talsenke der Schwarza, die die Stadt von Ost nach West durchfließt. Nördlich liegt der 497 Meter hohe Kaitsch und westlich erheben sich ebenfalls bewaldete Berge, die zur geologischen Formation der Ilm-Saale-Platte (Muschelkalk) gehören. Nach Süden und Osten erstreckt sich eine wellige Hochfläche, auf der die meisten Ortsteile Blankenhains liegen. Nachbarstädte sind Bad Berka im Norden, Magdala im Osten, Teichel im Süden und Kranichfeld/Tannroda im Westen.
Weimar liegt etwa 15 Kilometer nördlich, Jena etwa 20 Kilometer östlich und Rudolstadt etwa 20 Kilometer südlich. Erfurt befindet sich etwa 30 Kilometer nordwestlich von Blankenhain.
Stadtgliederung
Zur Stadt Blankenhain gehören 23 Ortsteile:
- Altdörnfeld
- Drößnitz
- Großlohma
- Hochdorf
- Keßlar
- Kleinlohma
- Krakendorf
- Lengefeld
- Loßnitz
- Lotschen
- Meckfeld
- Neckeroda
- Neudörnfeld
- Niedersynderstedt
- Obersynderstedt
- Rettwitz
- Rottdorf
- Saalborn
- Schwarza
- Söllnitz
- Thangelstedt
- Tromlitz
- Wittersroda
In der Kernstadt leben etwa 3500 Einwohner.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Blankenhains stammt aus dem Jahr 1252. Zur Verleihung des Stadtrechts ist kein genaues Datum überliefert, erstmals als Stadt bezeichnet wurde Blankenhain 1424. Blankenhain war im späten Mittelalter Residenz einer Linie der Grafen von Hatzfeld sowie Sitz einer Linie des Geschlechtes von Gleichen und gelangte nach deren Aussterben an Sachsen-Weimar, zu dem es bis 1920 gehörte.
Der heutige Blankenhainer Ortsteil Thangelstedt war im Herbst 954 Schauplatz der Versöhnung Otto I. mit seinem erstgeborenen Sohn Liudolf, welche den Sieg über die Ungarn (Schlacht auf dem Lechfeld) ermöglichte. Damals hieß Thangelstedt noch Suveldun („Saufeld“).[2]
Beim Einmarsch der US-Truppen im April 1945 wurde der Bürgermeister Konrad Fuß umgebracht, als er die weiße Fahne zum Zeichen der Kapitulation hisste. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Krankenhaus hunderte von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aus dem befreiten KZ Buchenwald behandelt, von denen jedoch mindestens 328 ihren Krankheiten oder Misshandlungen erlagen, unter ihnen 68 Juden. Die Toten wurden sowohl auf dem Alten wie auch dem Neuen Friedhof beigesetzt. Für sie wurden Grabsteine und 1976 eine Gedenkstätte errichtet.
Politik
Eine Städtepartnerschaft besteht zu Waldeck in Hessen.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist das Schloss Blankenhain. Im Mittelalter wurde es als Burg errichtet und 1279 erstmals urkundlich erwähnt. Der heutige Bau entstand zwischen 1680 und 1690.
Auf dem Friedhof des Ortsteils Tromlitz erinnert eine Grabstätte mit Gedenkstein an eine namentlich genannte polnische Zwangsarbeiterin und an einen unbekannten serbischen Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und 1944 Opfer der Zwangsarbeit wurden.
Wirtschaft und Verkehr
Blankenhain ist eine landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt. Hier befindet sich der Sitz einer 1790 von Chr. Andreas Wilhelm Speck gegründeten Porzellanmanufaktur, heute Weimar Porzellan GmbH. Viele Einwohner finden auch in den nahe gelegenen Städten Jena, Weimar und Erfurt Arbeit.
Hauptverkehrsader der Stadt ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 85, die Weimar mit Rudolstadt verbindet. Weitere Straßenverbindungen bestehen nach Tannroda im Westen, Apolda im Nordosten und Kahla im Osten.
Die Eisenbahnverbindung nach Weimar bestand mit der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn zwischen 1887 und 1967.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Otto Hammann (1852–1928), Jurist
- Friedrich Leßner (1825-1910), Schneider, Generalrat der Sozialistischen Internationale
- Gerhard Branstner (1927–2008), Schriftsteller
- Herbert Molwitz (1901–1970), Kupferstecher und Radierer
- Christina Große (* 1970), Schauspielerin
Personen, die mit Blankenhain in Verbindung stehen
- Max Oehler (1881-1943), Maler, hatte einen Garten in Blankenhain, malte die Stadt und ihre Umgebung
- Max Burchartz (1887–1961), Maler, lebte lange Zeit in Blankenhain
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
- ↑ Michael Gockel, Königspfalzen 2: Thüringen, S.402 sowie: Thangelstedt, S.540
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Blankenhain
- Private Homepage mit zahlreichen Informationen über Blankenhain
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