Synchronklappe

Synchronklappe
Plexiglas-Filmklappe mit Beschriftung

Eine Filmklappe (auch Regieklappe) (engl. Clapperboard) ist ein Hilfsmittel bei der Produktion eines Films, um Bild und Ton im Schneideraum zu synchronisieren und die einzelnen Einstellungen eines Films eindeutig zu kennzeichnen.

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Da bei Filmproduktionen Bild und Ton meistens mit getrennten Geräten aufgezeichnet werden, braucht man beim Schnitt einen eindeutigen Bezugspunkt, um den Ton an der richtigen Stelle mit dem Bild zu koppeln. Dieser Punkt ist erreicht, wenn im Bild die Balken der Klappe geschlossen sind und in der Tonspur das Schlaggeräusch zu hören ist.

Die Klappe wird zu Beginn jeder Aufnahme mit gleichzeitiger Ansage von Einstellung, Szene und Wiederholungszahl geschlagen. Das Schlagen ist auch am Ende der Aufnahme möglich, man spricht dann von einer Schlussklappe. Dabei wird die Klappe meist auf den Kopf gedreht.

Die Beschriftung der Klappe dient auch dazu, die einzelnen Aufnahmen bei allen Arbeitsprozessen zu identifizieren. Die Aufschrift wird vor dem Schlagen der Klappe durch den Kameraassistenten vorgelesen, um die Identifikation auch auf dem Tonträger zu haben.

Man verwendet kleine Streifen aus Textilklebeband, welche man mit den Ziffern von 0 bis 9 beschriftet. Diese kombiniert man auf der Vorderseite aus einem kleinen Vorrat auf der Rückseite. Allerdings löst sich der Lack vom Holz durch das ständige Aufkleben und Abreißen der Klebestreifen. Alternativ dazu kann ein ausreichend breites Stück weißes Textilklebeband in die Felder für Szene und Aufnahme geklebt werden. Die jeweiligen Angaben werden dann mit einem Whiteboard Marker dort drauf geschrieben und können leicht mit einem weichen Tuch oder auch mit der Hand weggewischt werden.

Plexiglas-Klappen

Diese Probleme lassen sich vermeiden, wenn man moderne Klappen aus weißem oder halb-transparentem Plexiglas verwendet. Beschriftet werden sie mit abwischbaren Filzmarkern. Plexiglas-Klappen eignen sich besonders für Aufnahmen mit starkem Gegenlicht. Während auf eine normale Klappe nicht genügend Licht fällt, um mit der eingestellten Blende aufgenommen zu werden, lässt eine Plexiglas-Klappe von hinten Licht durchscheinen und ermöglicht das Filmen der Klappe, ohne dass Beleuchtung oder Blende verändert werden müssen. Des Weiteren erweisen sich Plexiglasklappen in der Praxis als haltbarer und langlebiger als Holzklappen, da sie nicht splittern oder leicht zerbrechen.

Timecode-Klappen

Diese elektronischen Klappen haben ein Display, auf denen der Timecode mittels LED-Ziffern angezeigt wird. Diese Klappen sind teuer, da sie ein zusätzliches Gerät benötigen, welches den exakten Timecode vom Tonaufnahmegerät an Klappe und Kamera liefert. Sie sind besonders nützlich, wenn zu einer vorproduzierten Musiknummer synchron gesungen oder eine Szene mit mehreren Kameras aufgenommen werden soll.

Um mit diesen Klappen Ton und Bild bildgenau (eine Filmsekunde hat standardmäßig 24 Bilder) zu synchronisieren, zeigen die meisten Timecode-Klappen statt Hundertstelsekunden einen Zählwert von 0 bis 23.

Beschriftung

Während des Drehs unverändert: Filmtitel (Production Title), Namen von Regisseur (Director) und Kameramann (Camera).

Der Rest wird ständig verändert: Einstellung (Take) zu welcher Szene (Scene) wie oft (No.) wiederholt und auf welcher Filmrolle (Roll) aufgenommen wurde. Steht vor der Einstellungsnummer PU (Pick-Up) so wurde eine Einstellung nur teilweise wiederholt.

Zusätzlich wird angegeben, ob es sich um Tag (Day), Nacht (Night) oder eine Aufnahme bei Dämmerung (Dawn) handelt. Weiterhin wird zwischen Außenaufnahme (Ext.) und Innenaufnahme (Int.) unterschieden.

St (stumm) oder MOS (Mit Ohne Sound, fälschlicherweise auch als Motion Only Shot) bedeutet, dass es sich um eine Stummfilmaufnahme handelt, Date gibt das Datum an.

Siehe auch: Portal:Film


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