- Syntenie
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Als Syntenie, abgeleitet vom Griechischen „syn“ (σύν) für „zusammen“ und „tainiā“ (ταινία) für „Band“, werden in der Genomik Gemeinsamkeiten in der Reihenfolge von Genen oder Gensegmenten auf verschiedenen chromosomalen Abschnitten beim Vergleich zwischen den Genomen von zwei verschiedenen biologischen Arten bezeichnet. Der Grad der Syntenie zwischen zwei Arten wird durch Vergleich der jeweiligen Basensequenzen der Desoxyribonukleinsäure (DNA) ermittelt und ist ein Maß für die genetische Verwandtschaft der beiden Arten.
Das Maß der Syntenie und ihre Bestimmung ist ein wichtiges Hilfsmittel bei Untersuchungen zur Phylogenese beziehungsweise Evolution von biologischen Arten und bei der systematischen Einordnung einer Art. Die Existenz von Syntenie zwischen den Genomen verwandter Arten ist damit ein Beleg für Darwins Evolutionstheorie.
Die englische Bezeichnung „synteny“ wurde 1971 von John H. Renwick von der London School of Hygiene and Tropical Medicine auf dem vierten Internationalen Kongress für Humangenetik in Paris eingeführt, wobei der Begriff in der Genetik ursprünglich nur aussagte, dass bei Syntenie von Genorten diese auf demselben Chromosom liegen.
Literatur
- Synteny: The comparative Analysis of Genomes. In: Kurt Weising: DNA Fingerprinting in Plants: Principles, Methods, and Applications. Zweite Ausgabe. CRC Press, Hoboken 2005, ISBN 0-84-931488-7, S. 287/288
- Gene Order. In: N. M. van Straalen, Dick Roelofs: An Introduction to ecological Genomics. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 0-19-856671-9, S. 68−70
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