- Sypittken
-
Sypitki Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Ełk Gmina: Kalinowo Geographische Lage: 53° 47′ N, 22° 34′ O53.78333333333322.566666666667Koordinaten: 53° 47′ 0″ N, 22° 34′ 0″ O Höhe: 125 m n.p.m Einwohner: 250 (2005) Postleitzahl: 19-313 Telefonvorwahl: (+48) 87 Kfz-Kennzeichen: NEL Wirtschaft und Verkehr Schienenweg: Kleinbahn Ełk Nächster int. Flughafen: Danzig Sypitki (deutsch: Sypittken, 1938–1945 Vierbrücken) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Powiat Ełcki.
Das Dorf befindet sich elf Kilometer Luftlinie südwestlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an einer Landstraße im Süden der Landgemeinde zwischen Sędki und Borzymy. Es liegt 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Ełk.
Durch Sypitki fließt der Fluss der Lega (deutsch auch: Malkien), der den Großen Sellmentsee speist.
Geschichte
1483 wurde im Bereich der Ortsstelle als frühestes Dokument ein Jakob Schipittka erwähnt, der neben Peter Rochatt und Stank Ahareyk die Verfügungsgewalt über die 22,5 Hufen große Handfeste bekam. Da ein Ortsname noch nicht urkundlich auftaucht, ist anzunehmen, dass Jakob Schipittka dem Ort seinen Namen Sypittken gab. Später ging ein Großteil des Dorfes in den Besitz der Familie Buc(z)ylowski über.
1522 erhielt Sypittken das Recht eine private Mühle zu bauen.
1656 erfuhr die Region um Kallinowen herum durch den Einfall der mit Polen verbündeten Tataren weitgehende Zerstörung.
Am 27. Mai 1874 entstand im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Sawadden, zu dem neben Sypittken die Landgemeinden Brodowen, Buczylowen, Cziessen, Czyntschen, Jebramken, Klein Lasken, Krzywen, Kutzen, Ossarken und Statzen sowie der Gutsbezirk Sawadden gehörten.
Februar 1896 wurde die Landgemeinde Ossarken in Sypittken eingemeindet.
Am 30. Juni 1906 kam es zur Umbenennung des Amtsbezirks Sawadden in Amtsbezirk Sypittken, nachdem zuvor der Gutsbezirk Sawadden zum benachbarten Amtsbezirk Wieschniewen umgegliedert wurde.
1908 umfasst der Amtsbezirk Sypittken die Landgemeinden Czießen, Czynczen, Klein Lasken, Kutzen, Rundfließ (bis Umbenennung 1907: Krzywen) , Statzen und Sypittken und den Gutsbezirk Lyck, Domänenamt (teilweise).
Dezember 1915 wurde Sypittken mit einem eigenen Bahnhof an die Lycker Kleinbahnen angebunden, die dauerhaft zur Personenbeförderung zwischen der Kreisstadt Lyck und Thurowen verkehrte (bis 1997).
1931 umfasste im Rahmen von Gebietsveränderungen der Amtsbezirk Sypittken die Landgemeinden Czynczen, Klein Lasken, Kutzen, Rundfließ, Seeheim (bis Umbenennung 1908: Czießen), Statzen und Sypittken.
1933 waren in Sypittken 301 Einwohner verzeichnet.
Sypittken wurde am 3. Juni 1938 im Zuge der vom Verein Bund Deutscher Osten betriebenen massiven Eindeutschung masurischer Ortsnamen baltischer oder slawischer Herkunft in Vierbrücken umbenannt, die gleichlautende Umbenennung des Amtsbezirks folgte erst ein halbes Jahr später.
1939 hatte Vierbrücken (Sypittken) nur noch 264 Einwohner.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen), Landkreis Lyck, gehörende Vierbrücken an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt, die hier überwiegend aus der Region Augustów kamen. Der Ort Vierbrücken wurde in der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens Sypittken in Sypitki umbenannt.
Von 1975 bis 1998 gehörte Sypitki zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Zwischen Ełk und Sypitki verkehrt heute auf der Strecke der alten Kleinbahn, der Ełcka Kolej Dojazdowa, in den Sommermonaten immer sonnabends ein historischer Museumszug.
Wikimedia Foundation.