Czyncze

Czyncze

Czyńcze (deutsch: Czynzen, bis 1926 auch wechselnde Schreibweisen Czynczen und Czyntschen, 1938–1945 Zinschen) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Das Dorf befindet sich neun Kilometer Luftlinie südwestlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) in Nähe einer von Pisanica nach Sypitki führenden Landstraße.

Geschichte

Der Ort Czynzen entstand kurz vor 1500 durch aus Masowien eingewanderte Siedler und hatte über lange Zeit eine ausschließlich masowische Bevölkerung. Der Ortsname leitet sich aus dem polnischen Wort für (Miet-)Zins ab.

Am 27. Mai 1874 entstand im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Sawadden, zu dem neben Sypittken die Landgemeinden Brodowen, Buczylowen, Cziessen, Czyntschen, Jebramken, Klein Lasken, Krzywen, Kutzen, Ossarken und Statzen sowie der Gutsbezirk Sawadden gehörten.

Am 30. Juni 1906 kam es zur Umbenennung des Amtsbezirks Sawadden in Amtsbezirk Sypittken, nachdem zuvor der Gutsbezirk Sawadden zum benachbarten Amtsbezirk Wieschniewen umgegliedert wurde.

1908 umfasste der Amtsbezirk Sypittken die Landgemeinden Czießen, Czynczen, Klein Lasken, Kutzen, Rundfließ (bis Umbenennung 1907: Krzywen) , Statzen und Sypittken und den Gutsbezirk Lyck, Domänenamt (teilweise).

1910 hatte Czynczen 39 Einwohner.

1931 umfasste im Rahmen von Gebietsveränderungen der Amtsbezirk Sypittken die Landgemeinden Czynzen, Klein Lasken, Kutzen, Rundfließ, Seeheim (bis Umbenennung 1908: Czießen), Statzen und Sypittken.

1933 waren in Czynzen 38 Einwohner verzeichnet.

Der Ortsname Czynzen wurde am 16. Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung von Ortsnamen masurischer, polnischer oder litauischer Herkunft in Zinschen umgeändert.

1939 hatte Zinschen (Czynzen) 45 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Zinschen an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Zinschen wurde in der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens Czynzen in Czyńcze umbenannt.

Von 1975 bis 1998 gehörte Czyńcze zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Aktuell hat das Dorf Czyńcze 60 Einwohner.


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