System/38

System/38

System/38 ist ein Computer der Firma IBM. Das System wurde 1978 angekündigt und erstmals August 1979 ausgeliefert. Das System wurde im IBM-Labor in Rochester als Mehrbenutzer- und Multithreadsystem für kommerzielle oder kaufmännische Anwendungen entwickelt und war somit als Nachfolger des IBM System/3 vorgesehen. Es hatte eine Objekt-basierte Architektur, welche damals einzigartig war.

IBM System/38

1988 wurde System/38 (oft auch als S38 oder System38 bezeichnet) von dem Nachfolgesystem AS/400 abgelöst, das heute unter der Bezeichnung System i firmiert.

IBM System/38 Console

Inhaltsverzeichnis

Betriebssystem und Datenbank

Das Betriebssystem, genannt Systemsteuerprogramm CPF, war genau auf diese Maschine und Hardware zugeschnitten. Die Bedienung konnte über das Steuersprachenprogramm CL erfolgen. Es wurden ursprünglich nur zwei Programmiersprachen mit ausgeliefert. Das waren COBOL und RPG III. Später kam noch PL/1 und BASIC als Programmiersprache hinzu. Eine relationale Datenbank war in das Betriebssystem integriert.

IBM System/38 zwei Festplatten

Hardwareunabhängigkeit

Das Ziel war es, einen Rechner zu bauen, bei dem die Programmierer von der Hardware unabhängig waren. Das soll bedeuten, dass die Hardware und ihre Schnittstelle zu den Anwendungen ausgetauscht werden konnten, ohne dass die Programme neu compiliert zu werden brauchten. Das war damals keineswegs selbstverständlich. Dafür wurde ein mehrstufiges Schichtenmodell entwickelt.

  1. Hardware
  2. Horizontaler Microcode
  3. Vertikaler Microcode
  4. High-level Architecture Interface
  5. Sprachen, Datenbank, Tools, CPF (Control Program Facility)
  6. Anwendungen

Speicheradressierung

IBM System/38 Programming Reference Summary von 1986

Das System/38 konnte einen 48-Bit-Adressraum adressieren und konnte über alle Speicher (Platten und RAM) in einem Adressraum verfügen.

Benutzerverwaltung und Berechtigungen

Das System war mehrbenutzerfähig und hatte damit auch eine Benutzerverwaltung. Eine Objektberechtigungsarchitektur ermöglichte eine Rechtevergabe auf Objektebene. Dadurch konnte man ein Berechtigungswesen aufbauen, das genau festlegte, in welcher Art eine Datei, Tabelle oder sonstiges Objekt von einem Anwender verwendet werden durfte.


Ein- Ausgabegeräte

Als Bildschirmgeräte wurden Twinax-Terminals verwendet. Twinax wurde nur von der IBM verwendet. Das Twinaxsystem erlaubt sieben Geräte an einer Leitung in Serie geschaltet. Es gab Twinax-Bildschirme und Twinax-Drucker. Weiterhin konnten Daten auch über 8-Zoll-Disketten gelesen werde. So wurde zum Beispiel das Betriebssystem auf mehreren Disketten ausgeliefert. Die Sicherung des Systems erfolgte ebenfalls auf Disketten. Dazu wurden im Regelfall Diskettenmagazine verwendet. Jedes dieser Magazine konnte 10 Disketten beinhalten.

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