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Lage von Imgur-Enlil (Balawat)
Karte des IrakImgur-Enlil (Enlil hat zugestimmt, moderner Name Balawat) lag an der Handelsstraße von Ninive nach Arrapcha, 27 Kilometer südöstlich vom heutigen Mosul und 16 Kilometer nordöstlich von Kalhu[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Imgur-Enlil wurde von Aššur-nasir-apli II. erbaut, war jedoch bereits früher besiedelt[2]. Der Tell misst 250x150 Meter und erhebt sich rund 15 Meter über die Ebene; die Unterstadt hatte eine befestigte Mauer mit Seitenlängen von 800 Metern. Imgur-Enlils Blüte war wohl unter Aššur-nasir-apli II., der hier den Tribut des Kudurru von Suhu empfing, sowie unter Šulmanu-ašared III., beide Herrscher errichteten hier einen Palast. Gegen Ende der Regierungszeit Šulmanu-ašared III. schloss sich Imgur-Enlil der Rebellion des Aššur-danin-apla an[3]. Beim Sturz des assyrischen Reichs wurde Imgur-Enlil durch die Meder und Babylonier zwischen 612 v. Chr. und 609 v. Chr. zerstört. In der hellenistischen Zeit wurde der Tell erneut besiedelt.
Tempel und Bronzetore
Hormuzd Rassam fand 1878 bei Ausgrabungen Teile von drei Bronzereliefs. Zwei (die schlechter erhaltenen) hatte Aššur-nasir-apli II. für seinen Palast und den Tempel des Mamu anfertigen lassen. Das Dritte wurde für den Palast Šulmanu-ašared III. angefertigt und ist heute im britischem Museum in London ausgestellt. Außerdem wurde ein Steinaltar mit Inschrift für die Gottheit Mamu gefunden. Aššur-nasir-apli II. berichtete in der Bauinschrift des Tempels: Ich tat dies, weil ich einen Tempel für den Gott Mamu errichten wollte, der in unmittelbarer Nachbarschaft (ina libit ekallija) zu meinem Königspalast stehen soll. Für den Tempel und seinen Palast fertigte der Assyrerkönig eine Satue des Mamu und Türen aus Zedernholz (die Träger der Bronzereliefs) an.
Siehe auch
Literatur
- J. E. Curtis u. a. (Hrsg.): The Balawat Gates of Ashurnasirpal II. British Museum Press, London 2008, ISBN 978-0-7141-1166-7.
- J. N. Postgate: Imgur-Enlil (Balawat). In: Dietz-Otto Edzard u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Bd. 5. de Gruyter, Berlin 1980, ISBN 3-11-007192-4, S. 66-67.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. E. Curtis u. a. (Hrsg.): The Balawat Gates of Ashurnasirpal II. British Museum Press, London 2008, ISBN 978-0-7141-1166-7, S. 7-22.
- ↑ D. J. Tucker: Representations of Imgur-Enlil on the Balawat Gates. In: Iraq. Bd. 56, 1994, S. 109 erwähnt Funde der Halaf, Ubaid und Uruk Zeit sowie mittelassyrische Tonscherben.
- ↑ J. E. Curtis u. a. (Hrsg.): The Balawat Gates of Ashurnasirpal II. British Museum Press, London 2008, ISBN 978-0-7141-1166-7, S. 8.
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