- Systemingenieur
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Der Ausdruck Systemingenieur (systems engineer) wurde anfangs nur in der Raumfahrt benutzt. Die umfassendste Definition des Systems Engineering findet sich im MIL STD 499 vom 7. Januar 1970.
Systemtechnik ist die Anwendung technisch/wissenschaftlicher Methoden um
- eine betriebliche Anforderung in eine Beschreibung von Systemleistungsparametern und in die Systemkonfiguration umzusetzen, wobei in Schritten wie Definition, Synthese, Analyse, Entwurf, Integration, Test und Erprobung vorgegangen wird;
- zueinander in Beziehung stehende technische Parameter aufeinander abzustimmen sowie die Kompatibilität sämtlicher physikalischer, funktioneller und ablaufbedingter Schnittstellen auf solche Weise sicherzustellen, dass die gesamte Systemdefinition und Ausführung optimiert ist;
- die Zuverlässigkeit, Wartbarkeit, Funktionssicherheit und Überlebensfähigkeit sowie die Mensch-Maschine-Beziehung und deren Bedienfunktionalität sowie andere derart wichtige Faktoren der Funktionsparameter in die gesamte technische Bearbeitung einzubeziehen.
Bei der Bearbeitung der technischen Aufgaben muss der Systemingenieur die vorgegebenen Kosten- und Zeitlimits einhalten. Bei der Optimierung des Systems sind die Kosten für die operationelle Phase (einschließlich Entsorgung) ein wichtiger Parameter, in anderen Worten: Der Systemingenieur ist für das ausgewählte System von der "Wiege bis zur Bahre" verantwortlich.
Ein Raumfahrtprojekt wird technisch von einem System-Engineering-Team geführt. Es besteht aus dem leitenden Systemingenieur (Chefingenieur) und weiteren Systemingenieuren mit speziellem Wissen auf besonderen Gebieten wie Strukturmechanik, Thermodynamik, Datenverarbeitung, Logistik usw.
Der Lebenszyklus eines Raumfahrtsystems beinhaltet folgende Phasen:
- Phase A: Durchführbarkeits - Studien
- Phase B: Definition / Spezifikation
- Phase C/D: Entwicklung, Fertigung und Verifikation
- Phase E: Betrieb.
Die in Phase B generierten Spezifikationen sind die Basis für ein kommerzielles Angebot für die Phase C/D.
Seit den achtziger Jahren wird der Ausdruck auch für Ingenieure in der Flugzeugentwicklung und anderen Gebieten benutzt und als Fachrichtung an technischen Hochschulen angeboten. In der Datenverarbeitung wird teilweise auch der Begriff Systemintegrator benutzt.
Siehe auch
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