- Systropha
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Spiralhornbienen Systematik Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera) Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita) Überfamilie: Bienen und Grabwespen (Apoidea) Serie: Bienen (Apiformes) Familie: Halictidae Gattung: Spiralhornbienen Wissenschaftlicher Name Systropha Illiger 1805 Die Spiralhornbienen (Systropha) sind eine Gattung der Bienen. Sie gehören zu den Solitärbienen, das bedeutet jedes Weibchen versorgt seine eigene Brut mit Nahrung in Form von Pollen. Weltweit gibt es nur wenige Arten, die Verbreitung ist auf Europa, Asien und Afrika beschränkt. In Europa gibt es nur zwei Arten, die beide auch in Deutschland vorkommen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Spiralhornbienen sind schwarz gefärbt, 8–11 mm lang und nur wenig behaart. Sie besitzen einen auffallend kleinen Kopf. Die Fühler der Männchen haben eine dreieckige Spirale, die aus den letzten fünf Gliedern gebildet ist und der Gattung den deutschen Namen gegeben hat. Die Weibchen besitzen dagegen einfache, zum Ende hin verdickte Fühler. Als Einrichtung zum Pollensammeln haben die Weibchen eine stärkere, dichtere Behaarung der Hinterleibsseiten. Die Männchen sind ferner durch dorn- oder zahnartige Bildungen an der Unterseite des zweiten und dritten Hinterleibssegmentes ausgezeichnet, die auch zur Unterscheidung der beiden einheimischen Arten dienen.
Verbreitung in Deutschland
Die in Deutschland lebenden Arten Systropha curvicornis und Systropha planidens zählen hierzulande zu den faunistischen Raritäten. Durch die Bindung an eine bestimmte Futterpflanze wie auch durch hohe Ansprüche an den Lebensraum gibt es nur wenige geeignete Biotope, so dass beide Arten als „stark gefährdet“ (Rote Liste 2) eingestuft werden.
Lebensweise
Die beiden europäischen Arten sind wärmeliebende Offenlandbewohner, die vom Früh- bis in den Hochsommer fliegen. Die Männchen erscheinen dabei 2–3 Wochen vor den Weibchen (Proterandrie).
Beide Arten sind auf Windengewächse, speziell die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) als Pollenquelle angewiesen. Die Pollensammel-Einrichtung ist sehr ungewöhnlich: Durch seine besondere Behaarung kann fast der ganze Hinterleib, also auch die Seiten und ein großer Teil der Oberseite, zum Transport des Pollens eingesetzt werden. Die Nestanlagen entstehen meist auf vegetationsfreien Stellen im sandigen oder sandig-lehmigen Boden, manchmal auch zu hundert beieinander. Das Nest besteht aus einem Hauptgang, der erst schräg, dann senkrecht in den Boden führt und einen halben Meter lang sein kann. Von diesem gehen 5 bis 8 Seitengänge ab, die nach einer Länge von bis zu einem Zentimeter in einer einzelnen Brutzelle enden. Die Brutzellen sind mit einer glatten, glänzenden Auskleidung versehen. Die Larvennahrung wird zu einer mäßig feuchten Kugel geformt, das Ei auf der Oberseite abgelegt und nicht befestigt. Nach dem Abschluss einer Brutzelle wird der Seitengang mit dem Erdmaterial verfüllt, das bei der weiteren Vertiefung des Hauptgangs anfällt. Die ausgewachsene Larve spinnt einen dickwandigen, braunen Kokon, der aus zwei Schichten mit einem dazwischen liegenden lockeren Gespinst besteht, in dem sie auch überwintert.
Kuckucksbiene bei den Spiralhornbienen ist die Kraftbiene Biastes brevicornis.
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