Sénarmont-Prisma

Sénarmont-Prisma
Strahlenweg in einem Wollaston-Prisma

Das Wollaston-Prisma (nach William Hyde Wollaston, 1820) ist eine optische Vorrichtung, die Licht mithilfe eines doppelbrechenden Materials (wie Calcit) polarisiert (siehe Polarisator). Dabei wird das einfallende Licht je nach Eingangspolarisation in bis zwei rechtwinklig zu einander linear polarisierte Strahlen getrennt; Unpolarisiertes wie auch zirkular oder elliptisch polarisiertes Licht wird dabei immer in die beiden Anteile getrennt, bei linear polarisiertem Licht kommt es auf die Orientierung der Polarisation zu den optischen Achsen des Prismas an.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Das Wollaston-Prisma besteht aus zwei doppelbrechenden Calcit-Prismen, die an der Unterseite zusammengekittet sind (normalerweise mit Kanadabalsam oder einem anderen Material mit niedrigem Lichtbrechungsindex), um zwei rechtwinklige Dreiecke mit senkrechten optischen Achsen zu bilden. Das ausstrahlende Licht läuft vom Prisma in zwei polarisierten Strahlen auseinander mit einem Ablenkungswinkel, der von den Ecken und Kanten der Prismen und der Wellenlänge des Lichts bestimmt wird. Kommerzielle Prismen sind mit Winkeln von 15° bis 45° erhältlich.

Modifikationen

Einfache Modifikationen

Schematischer Strahlengang im Rochon-Prisma
Schematischer Strahlengang im Sénarmont-Prisma

Durch Änderung der Prismenaordnungen erhält man weitere Varianten für die Strahlenführung in den doppelbrechenden Prismen. Je nach Anordnung haben sich dafür weitere Bezeichnungen für Prismen nach dem Wollaston-Prinzip ergeben, beispielsweise das Sénarmont-Prisma oder Rochon-Prisma.

Nomarski-Prisma

Schematischer Strahlengang im Nomarski-Prisma

Das Nomarski-Prisma[1] ist ein modifiziertes Wollaston-Prisma, das häufig in der DIC-Mikroskopie Anwendung findet. Ähnlich wie beim Wollaston-Prisma liegen die beiden optischen Achsen senkrecht zueinander orientiert, jedoch liegt eine der beiden optischen Achsen schief zur An- und zur Gegenkathete der entsprechenden dreieckigen Prismaoberfläche. Dies führt zu einem Brennpunkt der beiden Strahlen außerhalb des Prismas, wodurch ein DIC-Mikroskop leichter fokussiert werden kann.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. R. D. Allen, G. B. David, Georges Nomarski: The Zeiss-Nomarski differential interference equipment for transmitted-light microscopy.. In: Zeitschrift für Wissenschaftliche Mikroskopie und Mikroskopische Techniken. 69, Nr. 4, 1969, S. 193–221. 

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