- Südpole
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Der Südpol ist der südlichste Punkt der Erde und liegt, je nach Definition auf oder in der Nähe des Südkontinents Antarktika, in der Antarktis. Er kann auf unterschiedliche Arten definiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Geographischer Südpol
Der Geographische Südpol wird durch die Planetenrotation festgelegt. Er liegt auf der Erdachse, hat eine feste Position bei einer geographischen Breite von 90° 0′ 0″ S-900Koordinaten: 90° 0′ 0″ S und liegt auf dem Festland der Antarktis unter dem ewigen Eis, das an dieser Stelle bis zu einer Höhe von 2800 m über dem Meeresspiegel reicht.
Erforschung
Die ersten Menschen, die den geographischen Südpol erreichten, waren der Norweger Roald Amundsen und seine Expeditionsgruppe am 14. Dezember 1911. Amundsen nannte sein Lager Polheim und die gesamte Hochebene, die den Pol umgibt, „Haakon VIIs Vidde“ zu Ehren des Königs Haakon VII. von Norwegen.
Amundsens Konkurrent beim Wettlauf um das erste Erreichen des Südpols war der Engländer Robert Falcon Scott. Er und seine Mannschaft erreichten den Pol erst einen Monat nach Amundsen. Auf der Rückreise vom Pol starben Scott und seine vier Begleiter an der extremen Kälte und an Unterernährung.
Zuvor versuchte Ernest Henry Shackleton im Jahr 1909 den geographischen Südpol zu erreichen. Seine überambitionierten Kalkulationen über den Expeditionsverlauf trugen dazu bei, dass er ihn nicht ganz erreichte. Ihm fehlten noch 97 Meilen. Obwohl er den Südpol nicht erreichte, war Ernest Henry Shackleton dem Südpol näher als es irgendjemand zuvor je war.
US Admiral Richard Evelyn Byrd wurde in Begleitung seines ersten Piloten Bernt Balchen am 29. November 1929 die erste Person, die den Südpol überfliegen konnte.
Nach Amundsen und Scott dauerte es fast 45 Jahre, bis noch einmal ein Mensch seinen Fuß auf den Südpol setzte. Am 31. Oktober 1956 führte Admiral George Dufek eine Expeditionsgruppe der US-Marine zum südlichsten Punkt der Erde.
Anschließend erreichten die folgenden Leute den Südpol über den Landweg (obwohl teilweise mit Luftunterstützung): Edmund Hillary (4. Januar 1958) und Vivian Fuchs (19. Januar 1958) und ihre jeweiligen Teams, während der Commonwealth-Transport-Antarktischen Expedition.
1989 durchquerte Arved Fuchs zusammen mit Reinhold Messner die Antarktis (über den Südpol) zu Fuß, bei einer Laufstrecke von 2800 km. Damit erreichte Fuchs 1989 als erster Mensch beide Pole innerhalb nur eines Jahres zu Fuß.
Die schnellste durchgängige und unabhängige (auf Luftunterstützung verzichtende) Reise zum geographischen Südpol vom Ozean aus, dauerte 47 Tage. Dieser Rekord wurde 1999 von den Forschern Tim Jarvis und Peter Treseder aufgestellt.
In den Jahren 1956 und 1957 erbauten die Vereinigten Staaten von Amerika am Südpol die Amundsen-Scott-Südpolstation. Das Material für die Station und die Arbeiter, Wissenschaftler und Forscher wurden auf dem Luftweg an den Südpol transportiert. Die Station ist seitdem ununterbrochen zur Antarktisforschung im Einsatz.
Klima
Während des südlichen Winters erhält der Südpol kein Tageslicht. Im Sommer steht die Sonne zwar ununterbrochen über dem Horizont, jedoch stets niedrig am Himmel. Viel des Tageslichtes, das die Oberfläche erreicht, wird durch den weißen Schnee reflektiert. Dieser Mangel an Wärme von der Sonne sowie die große Höhe (ungefähr 3200 Meter) bewirken, dass der Südpol eines der kältesten Klimate auf der Erde hat. Die Temperaturen am Südpol sind wesentlich niedriger als jene am Nordpol, hauptsächlich weil sich der Südpol in großer Höhe mitten in einer kontinentalen Landmasse befindet, während der Nordpol am Meeresspiegel mitten in einem Ozean gelegen ist (der als ein Wärmespeicher dient). Im Mittsommer, wenn die Sonne ihre maximale Höhe von ungefähr 23,5 Grad erreicht, steigen die Temperaturen am Südpol im Durchschnitt auf −25 °C (−12 °F). Im Winter bleibt die Temperatur bei ungefähr −65 °C (−85 °F) unveränderlich. Die höchste Temperatur, die jemals an der Amundsen-Scott-Südpol-Station notiert wurde, ist −14 °C (7 °F), die tiefste betrug –83 °C (−112 °F). Diese ist nicht die niedrigste, jemals in der Antarktis gemessene Temperatur, diese betrug −89,6 °C (−129,28 °F), gemessen an der Wostok-Station.
Der antarktische magnetische Pol
Der antarktische magnetische Pol ist der Punkt der südlichen Hemisphäre, an dem die magnetischen Feldlinien des Erdmagnetfelds vertikal zur Erdoberfläche stehen. Die Nadel eines speziell für solche Messungen konstruierten Kompasses zeigt am antarktischen magnetischen Pol mit ihrer Süden-Markierung zum Erdmittelpunkt. Folglich stellt der antarktische magnetische Pol im physikalischen Sinne den Nordpol des Erdmagnetfelds dar. Ein gewöhnlicher Kompass, dessen Nadel nur um die vertikale Achse drehbar ist, zeigt am magnetischen Pol und in seiner Umgebung „irgendwohin“, weil die waagerechte Komponente der Feldlinien zu gering für eine Ausrichtung der Kompassnadel ist. Der antarktische magnetische Pol bewegt sich ständig und liegt zurzeit nicht mehr auf dem Festland, sondern im Meer bei ca. 65° Süd und 135° Ost-65135 . Er wurde zum ersten Mal von einer Expedition unter der Leitung von Alistair Mackay, Edgeworth David und Douglas Mawson am 16. Januar 1909 erreicht. Der berühmte Ernest Henry Shackleton versuchte zur gleichen Zeit den geographischen Südpol zu erreichen, was er aber nicht ganz schaffte.
Der südliche geomagnetische Pol
Der geomagnetische Pol auf der südlichen Halbkugel ist ein berechneter Pol des unregelmäßigen Erdmagnetfeldes unter Annahme, dass sich im Erdmittelpunkt ein Stabmagnet befindet. Er liegt zurzeit bei ca. 78° Süd, 110° Ost-78110 , in der Antarktis. Auch dieser ist wie der magnetische Pol im physikalischen Sinne ein magnetischer Nordpol.
Der Südpol der Unzugänglichkeit
Der Südpol der Unzugänglichkeit ist per Definition der Punkt der Antarktis, der am weitesten von allen Küstenlinien entfernt liegt. Er befindet sich bei 83° 50′ S, 65° 47′ O-83.83333333333365.783333333333 (bezogen auf die Eisfläche) beziehungsweise 77° 15′ S, 104° 39′ O-77.25104.65 (bezogen auf die Landmasse). Erstmals wurde der Ort 1958 von sowjetischen Forschern mit Schneefahrzeugen erkundet.
Für den Nordpol in der Arktis ist dies entsprechend der Punkt, der im arktischen Meer am weitesten von allen Küstenlinien entfernt liegt.
Siehe auch: Pol der Unzugänglichkeit
Uhrzeit am Südpol
Am Südpol würden die idealen, durch Längengrade definierten Zeitzonen zusammenlaufen, was es ermöglichen würde, mit der Umschreitung des geographischen Südpols alle Zeitzonen mit wenigen Schritten zu durchqueren. So stellte Forscher Bob Reid auch seinen „Spaß-Weltrekord“ in der Bumerang-Wurfdisziplin MTA-100 auf: Er warf seinen Bumerang so, dass dieser am Südpol durch alle Zeitzonen kreiste. Auf diese Weise konnte er die Zeitwerte der Zeitzonen zur Wurfzeit hinzufügen und erreichte 24 Stunden und 11 Sekunden Flugzeit.
Aus praktischen Gründen wird auf der amerikanischen Amundsen-Scott-Südpolstation die neuseeländische Zeit verwendet, da der logistische Hub der amerikanischen Antarktisaktivitäten in Christchurch, Neuseeland liegt.
Siehe auch
Weblinks
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