TUI AG

TUI AG
TUI AG
Logo der TUI
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE000TUAG000
Gründung 1968
Unternehmenssitz Hannover
Unternehmensleitung

Michael Frenzel

Mitarbeiter 68.521 (31. Dezember 2007)
Umsatz 21,866 Mrd. EUR (2007)
Branche Touristik und Freizeit, Schifffahrt
Website

www.tui-group.com

Die TUI AG (früher Preussag AG) ist ein deutsches Touristikunternehmen mit Sitz in Hannover.

Ursprünglich war der Konzern ein Industrieunternehmen mit Schwerpunkt Montanindustrie, der sich Preussag nannte und aus der 1923 gegründeten "Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft" hervorgegangen war. Mitte der 1990er Jahre, auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, wandelte sich die Preussag von einem Mischkonzern zu einem Dienstleistungsunternehmen der Freizeitindustrie.

Heute ist die TUI das größte Touristikunternehmen Europas mit Reisebüros, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften, Kreuzfahrtschiffen und Reiseveranstaltern.

Der Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2007 68.521 Mitarbeiter.

Die TUI ist derzeit im MDAX an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Inhaltsverzeichnis

Zahlen

Die TUI in Zahlen, Stand 2006:

Anfang 2009 zu 56,7 % an Konsortium Albert Ballin verkauft
TUI hält noch Anteil von 43,3 % an Hapag Lloyd Container Line
  • Gewinn 2007 = 232 Mio. Euro
  • Verlust 2008 = 142 Mio. Euro [1]

Geschichte

Konzernzentrale der TUI AG in Hannover

1968 wird das Unternehmen Touristik Union International GmbH & Co. KG durch TOUROPA (siehe bei Dr. Carl Degener), Scharnow-Reisen, Hummel Reise und Dr. Tigges-Fahrten gegründet.

1970 werden airtours international und TransEuropa Teil der TUI; Gründung von Robinson Club (zusammen mit Steigenberger). Ab 1972 beteiligt sich TUI an diversen Hotelketten (u. a. Iberotel 1972, RIU 1977, Grecotels 1981). Ab 1978 wird der Sonderzug TUI-FerienExpress eingesetzt.

1990 werden die Veranstalternamen zu „TUI Schöne Ferien“ vereinheitlicht. 1995 werden TUI Nederland und TUI Austria gegründet, 1996 die TUI Suisse. 1997 gehörten 45 % der TUI-Anteile der Hapag-Lloyd AG, 30 % der WestLB und 25 % über die Deutsche Reisebüro GmbH (u. a. mit DER Tour) der Deutschen Bahn AG. 1998 wird das Unternehmen von der Preussag AG/Hapag-Lloyd übernommen und in die Hapag Touristik Union (HTU) eingegliedert. Zu den weiteren Touristik-Beteiligungen von TUI gehörten 1998: 1-2-Fly, Air Conti Flugreisen, Airtours International und die Gebeco mit 51,1%.

2000 wird die HTU in TUI Group umbenannt. Im Jahre 2001 geht die TUI Group in die Preussag AG über und wird 100 %ige Tochter derselben. 2002 benennt sich die Preussag AG in TUI AG um. Damit beginnt die groß angelegte Umstrukturierung, die das Unternehmen weg von einem Mischkonzern und hin zu einem reinen Touristik- und Logistikkonzern führte. Die WestLB verkaufte 2004 ihren 31,4 %igen Anteil an der TUI AG. Zunächst veräußert die Westdeutsche Landesbank ihre Beteiligung an die Deutsche Bank, die einen Teil ihrer Beteiligung unmittelbar an mehrere spanische Investoren weiterreicht (Familie Riu, Unternehmensgruppe Matutes, Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterraneo).

Zentrale der TUI Deutschland GmbH in Hannover

TUI veräußert 2005 ihr unter der 100%igen Beteiligungsgesellschaft VTG AG zusammengefasstes Schienenlogistikgeschäft an die Compagnie Européenne de Wagons.[2] Die Logistikaktivitäten, die unter dem Dach der Hapag-Lloyd AG gebündelt sind, wurden 2005 auf das ertragsstarke Wachstumsfeld Schifffahrt konzentriert. Mit der Übernahme der kanadischen Containerschifffahrts-Gesellschaft CP Ships gehört die Unternehmensgruppe somit zu den fünf größten Containerschifffahrtsunternehmen der Welt. Die TUI AG verkauft 2006 ihre Geschäftsreisesparte TQ3 an die niederländische BCD Holdings N.V. und veräußert ihre indirekte 100%ige Beteiligung am US-Stahlhandelsgeschäft der PNA Group Inc. an den Finanzinvestor Platinum Equity.

Im März 2007 kündigte die Konzernleitung an, das Tourismusgeschäft mit dem britischen Unternehmen First Choice Holidays fusionieren zu wollen, indem es in die gemeinsam neu zu gründende TUI Travel eingebracht wird. Auf diese Weise würde, bei einem Umsatz von rund 18 Milliarden Euro pro Jahr, die größte Touristikgruppe der Welt entstehen. Die TUI AG soll an diesem Unternehmen 51 %, First Choice 49 % der Anteile halten. Als Sitz der neuen TUI Travel ist Großbritannien geplant. Die Schiffahrtssparte und die Hotels verbleiben bei der TUI AG in Hannover. [3]

Umstrukturierung

Am Konzernumbau der ehemaligen Preussag AG zur TUI AG schieden sich schon vor der Fusionsankündigung die Geister. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger bezeichnete in ihrem Schwarzbuch Börse 2006 den Umbau als "eine der größten Wertvernichtungsaktionen der deutschen Unternehmensgeschichte". [4] Die Übernahme von CP Ships sei "völlig überteuert" (Zitat: manager magazin) gewesen und die Profitabilität des Gesamtkonzerns immer schlechter geworden. Die Schulden seien "ins Unermessliche" gestiegen. Eine Studie von Ökonomen der Universitäten Mannheim und Rotterdam errechnete einen Verlust für die Anleger durch den Konzernumbau von bis zu 8 Mrd. Euro, da "man in eine Branche investiert hat, die man nicht verstand“ und "zu viel für Unternehmen gezahlt [hat], deren Wert man nicht steigern konnte".[5]

Die TUI gab im März 2008 bekannt, sich vom Hapag-Lloyd Containerschifffahrtsgeschäft zu trennen, um sich zukünftig ganz auf das Kerngeschäft Touristik zu konzentrieren. Im Oktober 2008 wurde der Verkauf an das Konsortium "Albert Ballin", bestehend aus dem Unternehmen KM Kühne, der Stadt Hamburg (Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV)) und einer Reihe Hamburger Investoren, bekanntgegeben. Das Unternehmen (ohne Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, der im TUI Konzern zu 100% verblieb) wurde dabei mit 4,45 Mrd. Euro vor Nettoverbindlichkeiten bewertete. Für zwei Drittel der Anteile des Unternehmens bezahlte das Hamburger Konsortium 1,4 Mrd. Euro bar. 700 Mio. Euro übernahm die TUI für das restliche Drittel. TUI hat das Recht dem Konsortium "Albert Ballin" ihren Anteil bis 2012 anzudienen. Die Hamburger Kaufleute haben aber bereits ein Vorkaufsrecht ab 2010.

Aktionärsstruktur

Im Frühjahr 2007 ist der norwegische Großreeder und Finanzinvestor John Fredriksen mit 15,01 Prozent bei TUI eingestiegen. Auf der TUI-Hauptversammlung im Mai 2008 forderte Fredriksen eine Aufsplittung des Konzerns und eine Entlassung des TUI-Chefs Michael Frenzel. [6]Fredriksen fordert zur Hauptversammlung am 13. Mai 2009 eine Abwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Krumnow, um dann selbst in den Aufsichtsrat einzuziehen. [7]

Anfang 2008 ist der russische Oligarch Alexei Mordaschow bei der TUI AG eingestiegen. Bis Juli 2008 hat er seinen Anteil auf 15,03 Prozent erhöht und ist damit der größte Einzelaktionär, noch vor John Fredriksen. [8][9]

Danach ergibt sich Ende Dezember 2008 folgende Aktionärsstruktur: [10]

  • 15,03 % - S-Group Travel Holding (Alexei Mordaschow)
  • 15,01 % - Monteray Enterprises Ltd. (John Fredriksen)
  • 5,10 % - RIU S.A. (Familie Riu Güell)
  • 5,00 % - Caja de Ahorros del Mediterraneo (spanische Sparkasse)
  • 5,00 % - CDG Group (Caisse de Dépôt et de Gestion) (marokkanisches Finanzinstitut)
  • ca. 40,00 % - Institutionelle Investoren
  • ca. 15,00 % - Streubesitz

TUI Konzernstruktur

TUI AG
Touristik Schifffahrt
TUI Travel PLC TUI Hotels & Resorts Kreuzfahrten Containerschifffahrt
TUI Airlines (mit TUIfly)
First Choice Holidays
Reiseveranstalter
Incoming-Agenturen
Reisebüros
RIU Hotels & Resorts
Robinson Club
Grupotel
Grecotel
Iberotel
MAGIC LIFE
Dorfhotel
Sensimar
aqi Hotels
237 Hotels mit 144.000 Betten
TUI Cruises
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
4 Kreuzfahrtschiffe
Hapag-Lloyd AG (43,33 %)
155 Containerschiffe

TUI Travel plc

TUI Airlines-Fluggesellschaften

Die TUI ist Eigentümerin mehrerer Fluggesellschaften. Diese wurden früher unter der Dachmarke TUIfly zusammengefasst. Seit jedoch im Januar 2007 die beiden TUI-Tochtergesellschaften Hapag-Lloyd Flug (Hapagfly) und Hapag-Lloyd Express (HLX) in einer neuen Airline mit eben diesem Markennamen TUIfly aufgegangen sind, fasst die TUI ihre Fluggesellschaften nun unter dem Begriff TUI Airlines zusammen. Sie werden vom TUI Airline Management verwaltet. Neben der deutschen Airline TUIfly betreibt die TUI in Frankreich die Corsairfly, in Belgien die Jetairfly und in den Niederlanden die Arkefly, dazu kommen in Großbritannien Thomson Airways, in Schweden TUIfly Nordic und in Marokko Jet4you.

Reiseveranstalter in der TUI

In Mitteleuropa hat die TUI mehrere Reisegesellschaften und Marken, in Deutschland die TUI Deutschland GmbH (Tochter: 1-2-FLY), airtours, Gebeco, L'TUR, OFT-Reisen, Wolters Reisen, Berge & Meer Touristik GmbH, atraveo, Dr. Tigges über Gebeco, TOUROPA und andere. In Österreich sind dies Gulet Touristik, TUI Austria und Terra Reisen. Dazu kommen noch TUI Poland in Polen und TUI Suisse in der Schweiz mit den Marken TUI, FlexTravel, Vögele Reisen und Spinout SportTours.

In Nordeuropa ist die TUI in Dänemark mit Sportsrejser, StarTour und TEMA vertreten, in Finnland mit Finnmatkat und TEMA, in Großbritannien mit Specialists Holidays Group, Thomson und TUI UK und in Irland mit Budget Travel und Specialists Holidays Group. In Norwegen betreibt sie Sportreiser, StarTour und TEMA, und in Schweden Fritidsresor, Sportresor, TEMA und TUI Nordic.

In Westeuropa betreibt die TUI in Frankreich: Nouvelles Frontières, TUI France, JV und Touraventure, in Belgien Jetair und TUI Belgium, und in den Niederlanden Arke, De Boer & Wendel, Discovery, Group & Incentive Travel, Holland International, Isropa Reizen, KRAS Reizen, Panta Reizen, TUI Nederland und Zeetours Cruises.

Außerdem gibt es noch TUI China und TUI Mostravel Russia.

Aktivitäten in Russland und Ukraine

Die TUI Travel plc. und die S-Group Travel Holding des russischen Aktionärs Mordaschow erklärten am 16. April 2009 die Gründung eines Joint Venture Unternehmens in Russland mit Investitionen von 30 Mio. Euro zum Aufbau von Tourismusaktivitäten in Russland und der Ukraine. Es sollen die Reiseveranstalter VKO Group und Mostravel in Russland und Voyage Kiev in der Ukraine übernommen werden, die über 160 Reisebüros und über eine halbe Millionen Kunden haben. [11]

Hotelmarken

Zu den Hotelmarken der TUI gehören Atlantica Hotels, aqi Hotels, Dorfhotel, Gran Resort Hotels, Grecotel, Grupotel, Iberotel, Magic Life, RIU Hotels, Robinson Club, Sol y Mar und seit 2008/2009 auch die Sensimar Hotels & Resorts.

Reisebüros

TUI Central Europe

  • Deutschland: TUI Leisure Travel (TUI ReiseCenter, FIRST Reisebüro, Hapag-Lloyd Reisebüro, Discount Travel, World of TUI Reise-ErlebnisCenter Berlin), TUI Travel Star (Beteiligung 50 % und 50 % RT-Reisen GmbH), Touristik Express
  • Österreich: TUI ReiseCenter
  • Polen: TUI CentrumPodrózy, Scan Holiday
  • Schweiz: Marken der TUI Suisse Retail Ltd: TUI ReiseCenter, TUI Agence de Voyages, TUI Premium Travel, Vögele Reisen, Häfliger Reisen, Reisebüro Schweizer

TUI Northern Europe

  • Dänemark: StarTour
  • Finnland: Oy Finnmatkat
  • Großbritannien: Thomson Holidays, Austravel, Caller-Pegasus Travel Service
  • Irland: Budget Travel
  • Norwegen: StarTour Stjernereiser
  • Schweden: Fritidsresor Sverige

TUI Western Europe

  • Frankreich: Nouvelles Frontières, Havas Voyages
  • Belgien: Nouvelles Frontières Belgique, Sunjets, TUI Travel Center
  • Niederlande: World of TUI Reisbureau, KRAS Reisbureau

Incoming-Agenturen

  • Ägypten: Travco Group
  • Bulgarien: TUI Bulgaria
  • China: TUI China Travel
  • Dubai: Travco Dubai
  • Dominikanische Republik: TUI Dominicana
  • Griechenland: TUI Hellas Travel
  • Israel: Holiday Travel
  • Italien: Serenade Tours (Kunststädte), Acampora (Süditalien)
  • Kenya: Pollman's Tours and Safaris
  • Kroatien: Gulliver Travel
  • Libanon: Aeolos Liban
  • Malta: TUI Malta
  • Marokko:Holidays Services
  • Mauritius: Summertimes
  • Mexiko: Mex-Atlántica Tours
  • Namibia: ATC Namibia
  • Österreich: TUI Incoming Austria
  • Oman: Travco Oman
  • Portugal: TUI Portugal
  • Rumänien: Danubius Travel
  • Spanien: TUI España Turismo
  • Sri Lanka: Aitken Spence Travels
  • Südafrika: ATC African Travel
  • Tansania: Ranger Safaris
  • Tunesien: Tunisie Voyages
  • Türkei: Tantur Turizm (TUI Türkiye)
  • Zypern: Aeolos Travel

Kreuzfahrtschiffe

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www1.ndr.de/wirtschaft/tui114.html
  2. TUI verkauft VTG-Schienenlogistik, 06.06.2005
  3. http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/588150.html
  4. http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9MTkxMTkmcGljdHVyZT02,00.html
  5. http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Handel-Dienstleistungen/_pv/_p/200040/_t/ft/_b/1329334/default.aspx/wyser-pratte-will-frenzel-kippen.html
  6. Rheinische Post - Großaktionär kritisiert Konzernführung - Machtkampf in der Hauptversammlung bei TUI vom 7. Mai 2008
  7. Handelsblatt - Fredriksen will Tui-Aufsichtsrat absetzen vom 8. April 2009
  8. Rheinische Post - Zeitung: Russischer Oligarch will Anteil erhöhen - Tui soll reiner Touristikkonzern werden vom 16. März 2008
  9. Rheinische Post - Russischer Investor stockt Anteile auf - Das Ringen um Tui geht weiter vom 21. Juli 2008
  10. http://www.tui-group.com/de/ir/aktie/aktionaersstruktur.html
  11. http://www.pr-inside.com/de/tui-greift-auf-russischem-reisemarkt-an-r1183554.htm

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