- TU Clausthal
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Technische Universität Clausthal Gründung 1775 Ort Clausthal-Zellerfeld Bundesland Niedersachsen Staat Deutschland Leitung Prof. Dr. Thomas Hanschke Studenten 3.199 (WS 2008/09)[1] Mitarbeiter ca. 1.100 (2009)[2] davon Professoren 85 (2009)[2] Jahresetat 94,85 Mio. € (2009)[2] Website www.tu-clausthal.de Die Technische Universität Clausthal (kurz TU Clausthal) ist eine deutsche Universität in Clausthal-Zellerfeld, Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Universität wurde 1775 als Berg- und Hüttenschule auf Initiative von Henning Calvör gegründet und 1864 in eine Bergakademie umgewandelt. 1968 erhielt sie durch einen Wandlungsprozess mit neuen Studiengängen (u. a. Chemie, Physik, Mathematik, Maschinenbau) und starkem Anwachsen der Studierenden den Status einer Technischen Universität.
Mit 85 Professoren, 410 wissenschaftlichen Mitarbeitern und über 3.000 Studierenden ist sie eine der kleinsten Universitäten Deutschlands. Sie gibt sich selbst als praxisorientiert, was von einem relativ hohen Drittmittelaufkommen/Professur und von reproduzierbar guten Plätzen in Hochschulrankings untermauert wird. Durch die Kooperationen mit ausländischen Universitäten (32 internationale Partnerschaften) und zukunftsorientierten Studiengängen, wie beispielsweise Management radioaktiver und chemotoxischer Abfälle, kommen 40 % der Studenten aus dem Ausland. Die reichhaltigen Erzvorkommen des Harzes waren der Nährboden für die wirtschaftliche Bedeutung der Region als Zentrum der Rohstoffgewinnung und bildeten die Wurzeln für die 1775 gegründete „Clausthaler montanistische Lehrstätte“, aus der 1864 die international anerkannte Bergakademie entstand.
Seit ihrer Gründung ist die Universität von Meilensteinen des technischen Fortschritts begleitet: Ausgefeilte Systeme zur Nutzung der Wasserkraft für den Betrieb von Bergbau und Aufbereitungsmaschinen, die Fahrkunst zur Personenbeförderung, das Feldgestänge als Antriebssystem über weite Strecken, das Drahtseil sowie präzise Markscheideinstrumente sind Clausthaler Erfindungen. Berühmte Wissenschaftler wie Gottfried Wilhelm Leibniz, Arnold Sommerfeld oder Goethes Freund Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra sind mit der Geschichte Clausthals verbunden.
Neue Forschungsrichtungen
Nachdem sich Lehre und Forschung in Clausthal lange Zeit auf das Bergbau- und Hüttenwesen sowie die Geowissenschaften konzentriert hatte, wurde das Studienangebot in den 1960er Jahren deutlich erweitert. Vollstudiengänge von Chemie und Physik über Mathematik und Werkstoffwissenschaften bis zu Maschinenbau und Verfahrenstechnik leiteten den Wandel ein, der im Jahr 1968 zur Umbenennung in „Technische Universität Clausthal“ führte.
Diesem Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation folgten weitere neue, richtungweisende Studiengänge: In den letzten 20 Jahren wurden Informatik, Technomathematik und Chemieingenieurwesen eingeführt, es folgten Umweltschutztechnik, Energiesystemtechnik, Geotechnik, Physik/Physikalische Technologien, Kunststofftechnik und eine wesentliche Verstärkung der betriebswirtschaftlichen Komponente mit den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsmathematik und Wirtschaftsinformatik sowie einer Studienrichtung Wirtschaftschemie. Als Folge dieser Neuorientierung nahm die Zahl der Studierenden stark zu und zeigt auch nach dem Einbruch in den Ingenieurwissenschaften der letzten Jahre in der neuesten Entwicklung wieder erhebliche Zuwächse.
Die neue Ausrichtung in der Lehre führte auch zur Aufnahme einer erweiterten Forschungstätigkeit: 1986 wurde in Clausthal der fächerübergreifende „Forschungsverbund Umwelttechnik“ ins Leben gerufen, aus dem das wirtschaftsnahe Forschungsinstitut des Landes Niedersachsen CUTEC entstand. Das Arnold Sommerfeld Institut führt Physik und Mathematik zur Erforschung komplexer physikalischer Systeme zusammen. Im Polymerzentrum arbeiten Chemiker, Physiker und Ingenieure an der Herstellung und Verwendung neuer Werkstoffe. Mit dem Lehr- und Forschungsverbund „Informationstechnisches Zentrum“ ist eine fächerübergreifende Einrichtung zur Erforschung der Informationstechnologie in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft geschaffen worden.
Das von der Europäischen Gemeinschaft geförderte Forschungszentrum COPES dient dem internationalen Wissenschaftleraustausch auf den Gebieten der Maschinen- und Verfahrenstechnik und der Umweltschutztechnik. Clausthal betätigt sich in einer Reihe von Sonderforschungsbereichen an der Entwicklung neuer Materialien und Energieformen, an der Verbesserung verfahrenstechnischer Prozesse durch neue Maschinen, an der Erdöl- und Erdgasforschung oder an der Erforschung von Texturen. Bekannt sind ferner die Beteiligungen in Weltraumprojekten und besonders im niedersächsischen Raum die zahlreichen Technologiepreise von Wissenschaftlern oder Spin-off-Unternehmen der Technischen Universität Clausthal.
Bei all den innovativen Entwicklungen ist der Kernbereich der Technischen Universität Clausthal in Lehre und Forschung in ihren Wurzeln begründet: Fachlich liegt der Schwerpunkt der Universität in der Gewinnung, Veredelung, Speicherung, Verteilung, Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen dieser Erde – seien es Materialien, Energie oder Information. Hieran richten sich die naturwissenschaftlich geprägten Arbeiten der Chemie, der Physik oder der Geowissenschaften ebenso aus wie die Ingenieurwissenschaften mit Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Bergbau/Geotechnik und Materialwissenschaften oder die Mathematik und Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Für Geologie und Bergbau werden seit einigen Semestern keine Studenten mehr angenommen; diese Studiengänge laufen aus.
Rund 100 Hochschullehrer und 450 wissenschaftliche Mitarbeiter sowie 500 Mitarbeiter im Technischen und Verwaltungsdienst in rund 45 Einrichtungen sind für Lehre und Forschung verantwortlich. Bis zu einem Drittel des Gesamthaushaltes wird über Forschungsaktivitäten eingeworben, wodurch der wissenschaftliche Mittelbau besonders ausgeprägt ist. Honorarprofessoren und Lehrbeauftragte aus der Industrie verstärken die Lehre mit praxisnahen Angeboten. Insgesamt zählt die Universität heute über 1100 Mitarbeiter, darunter 100 Auszubildende.[2]
Fakultäten
Zum 1. April 2005 ist gemäß dem Niedersächsischen Hochschulgesetz die neue Fakultätenordnung der TU Clausthal in Kraft getreten. Die neue Struktur der Fakultäten spiegelt das Profil der TU Clausthal wider und zeichnet sich durch eine starke interdisziplinäre Vernetzung aus.
- Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften
- Fakultät für Energie- und Wirtschaftswissenschaften
- Fakultät für Mathematik/Informatik und Maschinenbau
Studiengänge
Bachelor/Master-Studiengänge
- Angewandte Mathematik (Bachelor/Master)
- Operations Research (Master)
- Betriebswirtschaftslehre (Bachelor)
- Technische Betriebswirtschaftslehre (Master)
- Chemie (Bachelor/Master)
- Energie und Rohstoffe (Bachelor)
- Energie- und Rohstoffversorgungstechnik (Master)
- Petroleum Engineering (Master)
- Geoenvironmental Engineering, Geoumwelttechnik (Bachelor/Master)
- Radioactive and Hazardous Waste Management (Master)
- Informatik/Wirtschaftsinformatik (Bachelor)
- Informatik (Master)
- Wirtschaftsinformatik (Master)
- Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Materials Science and Engineering (Bachelor)
- Materialwissenschaft, Materials Science (Master)
- Werkstofftechnik, Materials Engineering (Master)
- Physik (Bachelor)
- Physikalische Technologien (Master)
- Wirtschaftsingenieurwesen (Bachelor/Master)
Diplom-Studiengänge
Die noch aktuell (WS 2008/09) vorhandenen Diplomstudiengänge werden voraussichtlich zum WS 2009/10 in Bachelorstudiengänge umgewandelt. Konsekutive Masterstudiengänge sollen im WS 2010/11 folgen.
- Chemieingenieurwesen
- Energiesystemtechnik
- Informationstechnik
- Maschinenbau/Mechatronik
- Umweltschutztechnik
- Verfahrenstechnik
Ergänzungs- und Weiterbildungsstudiengänge
- Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik (Diplom)
- Energiesystemtechnik (Diplom)
- Maschinenbau (Diplom)
- Physik/Physikalische Technologien (Diplom)
- Umweltschutztechnik (Diplom)
- Rohstoffversorgungstechnik (Master)
Bologna-Prozess
Viele Diplomstudiengänge wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses in Bachelor/Master-Studiengänge umgewandelt: Chemie, Geologie, Geophysik, Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Erdgastechnik, Glas-Keramik-Bindemittel, Informatik, Kunststofftechnik, Mathematik, Metallurgie, Physik/Physikalische Technologien, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsmathematik und Technomathematik. Einige wurden aber auch komplett eingestellt.
Studenten die solche Diplomstudiengänge begonnen haben, können diese jedoch auch in gewohnter Form beenden. Die noch verbliebenen sieben Diplomstudiengänge sollen spätestens zum Wintersemester 2009/2010 in Bachelor/Master-Studiengänge umgewandelt sein.
Campus & Studentenleben
Studentische Selbstverwaltung
Die Hochschulwahlen im Wintersemester 2007/2008 gewann der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) mit 11 von 25 Sitzen im Studierendenparlament, gefolgt von der Hochschulgruppe Gruppe unabhängiger Studenten aller Verbindungen (GuStaV) mit 8 Sitzen und der Chinesische Studierenden Initiative (CSI) mit 6 Sitzen.
Das Präsidium des Studierendenparlaments bilden im Haushaltsjahr 2009/2010 Friederike Hinrichs (GuStaV), Christoph Fischer (RCDS) sowie Peng Wu (CSI).
Den Vorstand des AStA stellen im Haushaltsjahr 2009/2010, Constanze Kuck (RCDS), Janis Kesten-Kühne (fraktionlos) und Christian Könnig (GuStaV).
Der AStA gründete im Sommersemester 2006 die AStA Service GmbH, die für die Studenten ein Carsharing betreibt. Außerdem konnte so das örtliche Kino übernommen und eine Schließung abgewendet werden. Aufgrund zu geringer Besucherzahlen wurde das Kino jedoch im Herbst 2008 endgültig geschlossen. Das CarSharing wird zur Zeit mit drei Fahrzeugen betrieben.
Darüber hinaus gibt es rund weitere 40 Studentische Vereinigungen.
Verbundene Persönlichkeiten & Alumni
Die folgenden bekannten Persönlichkeiten – in alphabetischer Reihenfolge – waren Schüler oder Lehrer der TU Clausthal (oder deren Vorgängereinrichtungen), erhielten eine Ehrendoktorwürde oder waren der Hochschule sonstwie erheblich verbunden:
- Dieter Ameling (* 1941)
- Wilhelm Ashoff (1857–1921)
- Ernst Wilhelm Benecke (1838–1917)
- Wolfgang Blendinger (* 1955)
- Ernst Theodor Oswald Brandi (1875–1937)
- Wolfgang Brauch (1925–2005)
- Paul Dahlke (1904–1984)
- Friedrich Fürstenberg (* 1930)
- Wan Gang (* 1952)
- Josef Goubeau (1901–1990)
- Gerd Grimmig (* 1953)
- Jürgen Großmann (* 1952)
- Wilhelm Haarmann (1847–1931)
- Heinrich Hock (1887–1971)
- Klaus Homann (* 1950)
- Karl Jung (1902–1972)
- Friedrich Klockmann (1858–1937)
- Gustav Knepper (1870–1951)
- Gerhard Korte (1858–1945)
- Gerhard Kreysa (* 1945)
- Kurt Leschonski (1930–2002)
- Otfried Hans von Meusebach (1812–1897)
- Paul Ramdohr (1890–1985)
- Friedrich Adolph Roemer (1809–1869)
- Ernst Schaumann (* 1943)
- Reinhard Schmidt (* 1946)
- Ulrich Schreiber (* 1956)
- Ekkehard Schulz (* 1941)
- Hansjörg Sinn (* 1929)
- Arnold Sommerfeld (1868–1951)
- George Turner (* 1935)
- Johann Ludwig Carl Zincken (1791–1862)
Sonstiges
Einrichtungen & Kooperationen
- CUTEC-Institut GmbH
- Energie-Forschungszentrum Niedersachsen
- Informationstechnisches Zentrum
- LaserAnwendungsCentrum LAC
- Polymerzentrum
- Simulationswissenschaftliches Zentrum
Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek Clausthal (kurz UB Clausthal) ist eine zentrale Einrichtung der Technischen Universität Clausthal und ebenso eine öffentlich-zugängliche Bibliothek für alle Bürger, Schulen, Firmen und Behörden der Region. Sammelschwerpunkte sind die Bereiche Naturwissenschaften (ohne Biologie), Mathematik und Informatik, Technik, insbesondere Metallurgie und Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen, Elektrotechnik, Bergbau und Rohstoffe, Wirtschaftsingenieurwesen und Umweltschutztechnik. Aber auch andere Bereiche sind in der UB Clausthal vorzufinden.[3]
Auf einer Fläche von 2.223 m² sind in der UB Clausthal über 480.000 Bände, über 660 aktuelle wissenschaftliche Zeitschriften, über 7.000 elektronische Zeitschriften, über 17.000 Bände in der Lehrbuchsammlung, 220 Arbeitsplätze, 31 PCs mit Katalog- und Internetzugang und flächendeckender WLAN-Zugang vorhanden. Im Jahr 2008 gab es ca. 115.000 Ausleihungen.[4]
Studiengebühren
Durch das niedersächsische Hochschuloptimierungskonzept (HOK) wurden an der TU Clausthal Studiengebühren eingeführt. Erstsemester zahlen seit dem Wintersemester 2006/07, alle damals schon Eingeschriebenen seit dem Sommersemester 2007 500 €. Zusätzlich müssen alle Studenten einen Semesterbeitrag von 128 € zahlen. Dieser setzt sich aus dem Verwaltungskostenbeitrag (75 €), dem Studentenwerksbeitrag (41 €) und dem Studierendenschaftsbeitrag (12 €) zusammen. In der Summe entstehen damit Kosten von 628 € pro Semester.
Durch das HOK verändern sich auch die Regeln für Langzeitstudenten. Wer bisher sein Studienguthaben (Regelstudienzeit zzgl. vier Semester) verbraucht hatte, musste 500 € Langzeitstudiengebühr zahlen. Jedoch konnte beispielsweise eine Mitarbeit in der studentischen Selbstverwaltung das Studienguthaben erhöhen.
Ab dem Sommersemester 2007 gibt es keine separaten Langzeitstudiengebühren mehr. Stattdessen erhöhen sich die regulären Studiengebühren um 100 bis 300 €. So muss ein Student (bei einer Regelstudienzeit von neun Semestern) ab dem 14. Semester 600 €, ab dem 16. Semester 700 € und ab dem 18. Semester 800 €, jeweils zzgl. der Semesterbeiträge, zahlen. Außerdem werden Urlaubssemester dabei mitgezählt.[5]
Familiengerechte Hochschule
Im März 2007 wurde die TU Clausthal mit dem Grundzertifikat „familiengerechte hochschule“ ausgezeichnet. Dies beinhaltet, dass die Zielvereinbarungen (Kinderbetreuung usw.), die erarbeitet wurden, bis zur Wiedervorlage im Jahr 2010 umgesetzt werden sollen. Erfolgen soll dies durch fünf Projektgruppen sowie durch die Verwaltung und das Präsidium der TU Clausthal.[6]
Siehe auch
- Liste deutscher Hochschulen
- Quellen zur früheren Geschichte der TU Clausthal (Bergakademie)
Weblinks
Quellen
- ↑ Studierendenstatistik für das Wintersemester 2008/09. Abgerufen am 18. April 2009. (PDF)
- ↑ a b c d Verwaltungshandbuch der Technischen Universität Clausthal. Abgerufen am 18. April 2009. (PDF)
- ↑ Universitätsbibliothek: Über uns. Abgerufen am 18. April 2009.
- ↑ Universitätsbibliothek: UB in Zahlen. Abgerufen am 18. April 2009.
- ↑ Studienbeiträge: Langzeitstudiengebühr. Abgerufen am 18. April 2009.
- ↑ Familien an der TU Clausthal. Abgerufen am 18. April 2009.
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Kunst- und Musikhochschulen: Hochschule für Bildende Künste Braunschweig | Hochschule für Musik und Theater Hannover
51.80472222222210.334444444444Koordinaten: 51° 48′ 17″ N, 10° 20′ 4″ O
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