Taal-See

Taal-See
Satellitenfoto des Taalsees mit der Vulkaninsel in seiner Mitte

Der Lake Taal oder Taalsee ist ein Süßwassersee auf der philippinischen Insel Luzon. Innerhalb des Sees befindet sich eine Caldera, die durch einen starken Vulkanausbruch vor etwa 500.000 bis 100.000 Jahren gebildet wurde.

Der Taalsee war früher unter dem Namen Bombon Lake bekannt und ist der drittgrößte See des Inselstaates, nach dem Laguna de Bay und dem Lake Lanao auf Mindanao. Der aktive Vulkan Taal, der für den Schwefelgehalt des Sees verantwortlich ist, liegt auf einer Insel im Zentrum des Gewässers, die als Volcano Island bezeichnet wird. Die Insel wird von den Einheimischen auch Pulo oder Inselchen genannt

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Karte von Batangas mit dem Taalsee.

Der See befindet sich im Zentrum der Provinz Batangas etwa 60 km von der Hauptstadt Manila entfernt. Er hat eine maximale Länge von 25 km und eine Breite von 18 km. Mit einer Tiefe von bis zu 172 m gilt er als der tiefste See des Landes. Seine Fläche beträgt 234,2 km² und seine Küstenlinie nimmt insgesamt 115 km in Anspruch.[1]

An seiner Küste liegen im Uhrzeigersinn die Ortschaften Talisay im Norden, Tanauan City im Nordosten, Balete, Mataas na Kahoy und Lipa City im Osten, Cuenca, Alitagtag, Santa Teresita und San Nicolas im Süden, Agoncillo im Westen, sowie Laurel im Nordwesten.

Sein Ausfluss ist der Pansipit River, der an der südwestlichen Ecke des Sees austritt und etwa 10 km zur Bucht von Balayan strömt. Im Nordwesten erhebt sich ein Bergrücken als ein Teil des erweiterten Kraterrandes auf bis zu 640 m über den Meeresspiegel, auf dem die größte Stadt des Einzugsgebietes, Tagatay City, liegt. Im Süden und Osten präsentiert sich die Umgebung dagegen zumeist weitaus abschüssiger.

Das Gebiet ist weiterhin vulkanisch aktiv. So zeigt sich auf der Vulkaninsel inmitten des Sees ein weiterer Kratersee mit einer Wasserfläche von 30 ha, der durch einen Ausbruch im Jahre 1911 entstanden ist. Ein neuerer Krater findet sich 2 km vom Kratersee entfernt und wurde bei einer Eruption im Jahre 1967 gebildet. Im See befinden sich insgesamt zwei Inseln. Neben der bereits genannten markanten Volcano Island, mit einer Landfläche von 45 km², umfasst der Lake Taal die Insel Laurel Island mit einer Fläche von knapp einem Quadratkilometer.

Geschichte

Der Taalsee war ursprünglich einmal ein Arm der Bucht von Balayan. Nach einer Serie mächtiger Eruptionen im 16. Jahrhundert trennte sich der See jedoch durch eine Landbrücke, die sich durch die Ausbrüche gebildet hatte, vom Meer ab. Heute stellt lediglich der Pansipit River eine Verbindung zwischen dem See und dem Meer dar. Über die Jahrhunderte haben Niederschläge das ehemalig salzhaltige Wasser verdünnt und in einen Süßwasserbassin gewandelt.

Durch die zahlreiche nachfolgende Ausbrüche wurden viele Siedlungen in der Nähe des Vulkans niedergebrannt, so dass heutzutage nur drei Ortschaften direkt an der Küste des Sees angesiedelt sind. Dagegen befinden sich viele ehemals an dem See gelegene Bauten und Wälle mittlerweile unterhalb der Wasserlinie des Lake Taals.

Ökologie

Spezies

Taalsee und Vulkan vom Ufer aus gesehen

Da der See vormals mit dem Meer verbunden war, sind noch heute viele heimische Salzwasserspezies in ihm beheimatet, die sich der Entsalzung des Seewassers angepasst haben.

Es gibt insgesamt vier Spezies einheimischer Fischarten in dem See. Die bekannteste endemische Spezie ist die Sardinella tawilis, die einzige Süßwassersardine der Welt.

In dem See finden sich zudem eine dem Süßwasser angepasste Stachelmakrelenart, die Caranx ignobilis. Dieser Fisch findet sich ebenso im Pansipit River und wird in der einheimischen Sprache Maliputo genannt. Der bedeutendste Fisch ist eine Heringsart (Harengula tawilis), die die wichtigste Lebensgrundlage der Fischerei darstellt. Die Fischfauna beinhaltet zudem bedeutende Wanderfische, wie Meeräschen (Mugilidae), die sich im jungen Alter zusammen mit der Stachelmakrele den Pansipit River hinaufbewegen, ihr Leben bis zur Geschlechtsreife im See verbringen, um dann in das Meer zurückzukehren. Diese Fische bilden schließlich die Basis der einheimischen Fischindustrie am Taalsee. Durch die Überfischung nimmt jedoch die Anzahl der Fische im Fluss stetig ab.

Der Lake Taal ist weiterhin die Heimat eine der seltensten Seeschlangen, der Hydrophis semperi. Sie ist eine von nur zwei bekannten, gänzlich im Süßwasser lebenden Spezies.

Der Bullenhai, Carcharhinus leucas, war ebenso einmal ein Teil des mannigfaltigen Ökosystems des See, bevor er von den Anwohnern in den 1930er Jahren ausgerottet wurde.

Das Einzugsgebiet ist Großteil entwaldet und wurde für die Agrarwirtschaft aufbereitet. Der Kokosnussanbau spielt dabei eine wichtige Rolle. Er steht in Verbindung mit weiteren Nutzpflanzen, wie Kaffee, Kakao und Maniok, die zwischen den Stämmen der Kokospalmen angepflanzt werden. Andere Gebiete werden von Grasland (Imperata cylindrica) dominiert und dienen als Weideflächen für die Vierzucht.

Fischsterben

Am 5. Januar 2008, berichtete das Amt für Fischerei und Meeresressourcen (Bureau of Fisheries and Aquatic Resources) (BFAR), von einem Fischsterben, das sich im Taalsee zwischen dem 2. und 4. Januar ereignet hatte und den Verlust von 50 Kubikmeter gezüchteten Tilapia im Wert von ca. 3,25 Millionen PhP (1 € = 65 PhP) in den Ortschaften Leviste and Balakilong in der Gemeinde Laurel sowie im Barangay Aya und dem Barangay Quiling in Talisay kostete. Zudem starben weitere 6.000 Maliputofische in Quiling. Schuld an der lokalen Katastrophe war das Auftreten von toxischem Schwefel zusammen mit einem hohen Grad an Schwefelwasserstoff bei einem gleichzeitig schwachen Vorkommen von gelöstem Sauerstoff, der sich im See bei Ambulong entwickelt hatte.[2]

Tourismus

Die Karte zeigt die wichtigsten Vulkane der Philippinen

Für Touristen werden regelmäßig Touren zum See angeboten. Nach einer Überfahrt über den See können Besucher auf Pferden den Gipfel des Vulkans erklimmen, wobei man einen beeindruckenden Überblick über den See und die ihn umgebende Landschaft bekommt.

Gegen Mitte des Jahres 2007 plante die südkoreanische Firma Jung Ang Interventure den Bau eines Heilbades auf der Vulkaninsel. Nach kontroversen Diskussionen unter verschiedenen Regierungsmitgliedern und aufgrund der öffentlichen Kritik wurden die Planungen im Spätjahr jedoch bis auf weiteres zurückgestellt.

Galerie


Referenzen

  1. ilec.or.jp Daten zum Lake Taal
  2. Artikel auf Inquirer.net, Taal Lake fishkill causes P3-M losses

Weblinks


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