- Tag des Geotops
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Geotope (griechisch γῆ gé „die Erde“ und τόπος topos „der Ort“, deswegen „der“ Geotop[1]) sind erdgeschichtliche Gebilde der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und der Entstehung des Lebens vermitteln. Geotope sind von Natur aus außerordentlich vielgestaltig. Zu den Geotopen zählt man beispielsweise markante, auffällige Felsformationen, Aufschlüsse von Gesteinen und Bodenformationen, wichtige Fundstellen von Mineralien und Fossilien sowie natürliche Landschaftselemente (Höhlen, Dolinen). Die Dimensionen von Geotopen schwanken zwischen kleinen an Böschungen freigelegten Gesteinsoberflächen und großflächigen Steinbrüchen, die auf den ersten Blick als schwerer Landschaftseingriff gewertet werden können.
Schutzwürdig sind diejenigen Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen. Für Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie für Natur- und Heimatkunde sind sie Dokumente von besonderem Wert - sogenannte Fenster der Erdgeschichte. Der Geotopschutz ist ein Fachbereich des Naturschutzes, der sich mit der Erhaltung und Pflege schutzwürdiger Geotope befasst. Häufig werden Geotope als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Sie stehen damit unter gesetzlichem Schutz und unterliegen ähnlichen Schutzbestimmungen wie Naturschutzgebiete.
Inhaltsverzeichnis
Tag des Geotops
Der Tag des Geotops wurde im "Jahr der Geowissenschaften" 2002 das erste Mal deutschlandweit durchgeführt und findet seitdem alljährlich am 3. Sonntag im September statt. An dem Aktionstag werden der breiten Bevölkerung Orte von erdgeschichtlicher Bedeutung vorgestellt, an denen man die Entwicklung der Erde und des Lebens nachvollziehen kann: Geologisch herausragende und sehenswerte Aufschlüsse, Landschaftsformen, Findlinge, Quellen und Höhlen.
Der Aktionstag wird von der Fachsektion GEOTOP der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG), gemeinsam mit der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover (AGH) und der Paläontologischen Gesellschaft (PG) organisiert. Unter Mithilfe von fachkundigen Behörden, Geoparks, Universitäten, Vereinen und Gruppen wird eine Vielzahl von Aktionen angeboten – darunter Exkursionen, Führungen zu Geotopen und Besucherbergwerken, Einrichtung von Lehrpfaden und Museumsführungen.
Je nach Attraktivität und Erreichbarkeit der vorgestellten Geotope finden die Veranstaltungen stellenweise regen Zuspruch.
Aktuelles
In den letzten Jahren sind in den einzelnen Bundesländern zahlreiche Publikationen erschienen, die die Erhebung der Geotope auf Landesebene zum Ziel hatten. Aufgrund der vielfältigen Erhebungen und Publikationen ist es an der Zeit, eine einheitliche Vorgehensweise hinsichtlich der Kartierung und Dokumentation der Ergebnisse zu vereinbaren, um bundesweit übergeordnet ein bundesweites Netzwerk der wichtigsten Geotope zu schaffen. Im Mai 2006 wurde als Ergebnis eines Wettbewerbs 77 Objekten in Deutschland das Prädikat „Nationaler Geotop“ verliehen.
Ansprechpartner für Geotope sind die jeweiligen geologischen Landesämter.
Siehe auch
- Bodenmühlwand im Rotmaintal
- Alter Schwede: Findling am Elbstrand von Övelgönne/Hamburg
- Gamengrund
- Hesselberg: Entstehungsgeschichte und geologischer Aufbau
- Zauberwald in Ramsau bei Berchtesgaden
- Pleystein: Kreuzberg in Mitten der Stadt
- Raukar auf Gotland und Öland
- Teufelstisch (Pfalz)
- Burgberg Falkenberg
- Ziegeleigrube Vorhalle in Hagen
- Pfahl (Bayerischer Wald)
- Externsteine
Literatur (Auswahl)
- Lagally, U. et al. (1997): Bericht über die Ergebnisse der "Ad hoc Arbeitsgruppe Geotopschutz“des Bund/ Länder-Ausschusses Bodenforschung: "Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland“. - Schriftenreihe Deutsch. Geol. Ges, 5, 43-48, Stuttgart
- Look, E.-R. & Feldmann, L. (2006): Faszination Geologie. Die bedeutendsten Geotope Deutschlands. - 179 S.; Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 978-3510652198
- Schöttle, M. (1984): Geologische Naturdenkmale im Regierungsbezirk Karlsruhe ‑ Eine Zusammenstellung geschützter und schutzwürdiger geologischer Objekte. ‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 38: 1‑171.
Einzelnachweise
Weblinks
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