- Tamtam
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Das Tamtam ist ein großer Chau Gong, also ein ostasiatischer Metallgong mit unbestimmter Tonhöhe, der gewöhnlich durch mit Filz überzogene hölzerne Klöppel geschlagen wird. Es besteht aus einer flachen tellerförmigen Scheibe, die oft aus Bronze (mit 80 Prozent Kupfer und 20 Prozent Zinn) gefertigt ist und bis zu 200 cm Durchmesser aufweisen kann. Der Rand der Scheibe ist umgebogen.
Das Tamtam wird in der chinesischen Musik, aber auch im klassischen Sinfonieorchester verwendet. Im piano dient sein düsterer Klang zur Unterstützung von Stellen vor allem traurigen und unheimlichen Charakters, so etwa im letzten Satz von Mahlers Lied von der Erde oder im vierten Satz von Tschaikowskys Sinfonie Pathétique. Der dröhnende Klang des forte angeschlagenen Tamtams übertönt das ganze Orchester und markiert feierliche, aber auch schreckenerregende Höhepunkte in ernsten Stücken (z. B. beim „Weltenbrand“ am Ende von Wagners Oper Götterdämmerung). Im Zentrum von Karlheinz Stockhausens Mikrophonie I (1965) steht ein großes Tamtam, das von zwei Musikern bespielt und von weiteren vier mit Mikrophonen abgetastet und live-elektronisch verändert wird.[1]
Der Lärm, den das Schlaginstrument verursacht, dürfte die Redewendungen Tamtam um etwas machen und mit viel Tamtam befördert haben. Sie sind aus dem Französischen zu uns gekommen und werden sprachlich im Sinne von „viel Aufregung verursachen / lautstark Propaganda betreiben / starke Aufmerksamkeit erregen“ verwendet. Manch einer empfindet tiefe und sehr sanft klingende Töne des Tamtam auch als wohltuend. Das lautmalerische Wort Tamtam ist eine Reduplikation.
Kleiner, aber in der Form einem Tamtam ähnlich ist der in der traditionellen jemenitischen Musik gespielte Sahn Nuhasi.
Unterschied zum Buckelgong
Gongs sind nach der Hornbostel-Sachs-Systematik Aufschlaggefäße, bei denen die schallerzeugenden Schwingungen zum Mittelpunkt zunehmen. Buckelgongs besitzen in ihrer Mitte eine (meist halbkugelförmige) Kuppe und sind am Rand stärker gebogen als die Tamtams. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass ein Buckelgong eine bestimmte Tonhöhe hat. Bei einem flachen Tamtam ist dies ausdrücklich nicht erwünscht. Das Tamtam hat einen längeren Nachhall.
Einzelnachweise
Kategorie:- Schlagidiophon
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