Gong

Gong
malaiischer Gong in der Emil-Helfferich-Sammlung
Philippinische Gongs (Gandingan)

Ein Gong ist ein Aufschlag-Idiophon, also ein unmittelbar geschlagenes, selbsttönendes Musikinstrument. Seine Form ist allgemein kreisrund und er besteht aus Metall. Gongs werden senkrecht am Rand aufgehängt oder an den Rändern in waagrechter Lage möglichst frei schwingend fixiert. Die für die Tonerzeugung maßgeblichen Schwingungen nehmen zum Mittelpunkt zu. Im Unterschied dazu sind bei einer am Scheitelpunkt aufgehängten Glocke die Schwingungen im unteren Randbereich am größten.

Gongs können mit oder ohne Rand flach gewölbt sein oder eine Aufwölbung in der Mitte besitzen (Buckelgong). Als Musikinstrumente werden sie einzeln oder in einer Rahmenkonstruktion zu mehreren zusammengefasst verwendet (Gongspiel).

Der Kopf des Gongschlegels (Mallet) besteht aus Filz, Holz, Metall oder Kunststoff. Die frei hängende, meist bronzene Metallscheibe mit breitem rechtwinklig nach hinten gebogenem Rand ist ein Schlaginstrument, das im indonesisch-malaiischen Kulturkreis seinen Ursprung hat. Es gibt Gongs mit bestimmter und mit unbestimmter Tonhöhe (z. B. Tamtam).

Gongs werden vorwiegend in der burmesischen (Hsaing-waing-Ensemble), thailändischen (Piphat-Orchester), kambodschanischen (Pinpeat- und Mohori-Orchester) und indonesischen Musik (Gamelan) gespielt. Im europäischen Orchester ist der Gong ergänzender Teil des Schlagzeugs. Perkussionsensembles erzeugen mit ihm Effekte.

Außer in der Musik kommen Gongs auch im Alltagsleben vor. Beispiele sind Signalgebungen

Der Gong wird auch in der New-Age-Musik – konzertant oder therapeutisch – eingesetzt. Wegen seiner schwierig zu bestimmenden Tonhöhe kommt er dort nicht für melodisch-harmonische Musik, sondern nur für Klänge in Betracht. Rhythmisierte Musik ist mit den in der New-Age-Musik verwendeten Gongs kaum möglich und auch nicht beabsichtigt.

Gongspiele bestehen aus mehreren gestimmten Gongs, die in einem Gestell auf Schnüren ruhen oder hängen. Sie sind in der Musik Südostasiens verbreitet, z. B das Bonang im indonesischen Gamelan. Ähnliche Instrumente gibt es in Burma, Kambodscha und auf den Philippinen.

In Thailand gibt es neben dem klassischen Gong verschiedene andere Arten, wie den Pan (ปาน) oder Phan (พาน) aus Nordthailand, die einen kleineren Schlagbuckel (pentju) besitzen. Sie werden zusammen mit Trommeln und zwei Becken während Trauerfeiern und auf Tempelmärkten gespielt. Im Nordosten des Landes, dem Isaan, gibt es den Gong als Phang Hat (พังฮาด), der etwa 40 cm im Durchmesser misst, aus einer Metall-Legierung besteht und mit einem gepolsterten Schlegel gespielt wird. Der Gong Mong (ฆ้องโมง) ist ein großer metallischer Gong, der mit einem gepolsterten Schlegel während Begräbnisfeierlichkeiten gespielt wird.

Ein seltener flachen Gong, der aus einem Kupferteller besteht, ist der jemenitische Sahn Nuhasi.

Literatur

  • Heinrich Simbriger: Gongs und Gongspiele. Internationales Archiv fur Ethnographie, Band 36. E.J. Brill, Leiden 1939

Weblinks

 Commons: Gongs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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