Tapie

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Bernard Tapie (* 26. Januar 1943 in Paris) ist ein französischer Geschäftsmann, Politiker und Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmer

In einfachen Verhältnissen in Paris geboren, studierte er von 1960 bis 1968 in Paris Ingenieurswissenschaften. Nach dem Studium arbeitete er als Unternehmensberater und Verkäufer von Fernsehgeräten. 1977 erwarb er die Papierfabrik Duverger und verkaufte sie zwei Jahre später mit Gewinn weiter. 1979 gründete er in Paris die Beteiligungsgesellschaft „Groupe Bernard Tapie“. Das Geschäftsmodell war der Kauf und die Sanierung insolventer Unternehmen, wobei ihm später vorgeworfen wurde die Unternehmen weitgehend auszuplündern. Es entstand ein Konglomerat unterschiedlichster Unternehmensbeteiligungen, der weitgehend von dem damals staatlichen Bank Crédit Lyonnais finanziert wurde. Anfang der 90er Jahre wies die „Groupe Bernard Tapie“ jährlich einen Gewinn von fünf Milliarden Franc aus.

In Deutschland wurde er vor allem durch den Kauf der Aktienmehrheit des Sportartikelherstellers Adidas im Jahre 1990, bekannt. Der spätere Verkauf dieser Beteiligung beschäftigte dann über ein Jahrzehnt die Gerichte: Tapie beauftragte den Crédit Lyonnais 1994 mit dem Verkauf seiner Anteile, die die Bank für 2,085 Milliarden Franc selbst erwarb und wenige Monate später für fast das Doppelte an Robert Louis-Dreyfus verkaufte. Tapie warf Crédit Lyonnais vor, ihn und die anderen Aktionäre um den Mehrerlös geprellt zu haben. 2005 wurde Tapie 135 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Das Urteil wurde jedoch vom Pariser Kassationsgericht aufgehoben. Ein anschließendes Schiedsgerichtsverfahren sprach Tapie im Juli 2008 einen endgültigen Schadensersatz von 285 Millionen Euro zu.

Im Herbst 1994 erklärte Bernard Tapie seine Insolvenz. 1997 wurde er wegen Insolvenzvergehen, Unterschlagung und Bestechung für schuldig befunden und zu acht Monaten Haft verurteilt, von denen er sechs Monate absitzen musste.

Politiker

Bernard Tapie war als sozialliberaler Politiker aktiv.

Unter Premierminister Pierre Bérégovoy war er vom 2. April 1992 bis zum 3. Juni 1992 und vom 26. Dezember 1992 bis zum 29. März 1993 französischer Minister für die Belange der Städte (Ministre de la Ville).

1988 und erneut im März 1993 wurde er für den Wahlkreis Bouches-du-Rhône in die Französische Nationalversammlung gewählt.

Sport

Mitte der 80er Jahre erregte Tapie Aufsehen mit der Übernahme des französischen Radrennstalls La Vie Claire und setzte seine eigenen Geschäftsideen durch. Auf der Gehaltsliste des Teams standen Namen wie Bernard Hinault, Greg LeMond, Steve Bauer, Andrew Hampsten und Jean François Bernard. La Vie Claire avancierte in der Zeit von 1983 bis 1987 zu einer der erfolgreichsten Mannschaften des Jahrzehnts und errang mehrere wichtige Siege, darunter auch drei Erfolge bei der Tour de France durch LeMond und Hinault.

Bernard Tapie war von 1986 bis 1994 Aktionär und Präsident des französischen Fußballvereins Olympique Marseille. In dieser Zeit war der Verein außerordentlich erfolgreich. Olympique Marseille erreichte von 1989 bis 1993 fünf nationale Titel in Folge, gewann 1989 den nationalen Pokal und siegte 1993 in der UEFA Champions League.

Diese Erfolge waren jedoch nicht nur sportlich erreicht worden. Vereinspräsident Tapie hatte vor dem Punktspiel gegen US Valenciennes Bestechungsgelder gezahlt und so regelwidrig zu den Erfolgen seiner Mannschaft beigetragen. Die französische Meisterschaft wurde Olympique Marseille aberkannt, der Verein 1994 in die Zweite Liga zurückgestuft und Tapie selbst im Jahr 1997 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

Entertainer

Seit 1996 ist er u.a. als Schauspieler, Musiker, Moderator und Schriftsteller tätig.

Weblinks


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