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Stadt Gwardeisk/Tapiau
ГвардейскWappen Föderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Gwardeisk Gegründet 1255 Frühere Namen Tapiau (bis 1946) Stadt seit 1722 Fläche 12 km² Höhe des Zentrums 10 m Bevölkerung 13.552 Einw. (Stand: 2006) Bevölkerungsdichte 1129 Ew./km² Zeitzone UTC+2 (Sommerzeit: UTC+3) Telefonvorwahl (+7) 40159 Postleitzahl 238209–238210 Kfz-Kennzeichen 39, 91 OKATO 27 206 501 Geographische Lage Koordinaten: 54° 39′ N, 21° 4′ O54.6521.06666666666710Koordinaten: 54° 39′ 0″ N, 21° 4′ 0″ O Oblast KaliningradListe der Städte in Russland Gwardeisk (russisch Гвардейск ( anhören?/i), übersetzbar in etwa mit „Gardestadt“; deutsch Tapiau; litauisch Tepliuva, Tepliava; polnisch Tapiawa) ist eine Stadt in der Oblast Kaliningrad, Russland, mit 13.552 Einwohnern (2006).
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Gwardeisk befindet sich östlich von Kaliningrad an der Hauptstraße (A229, ehemalige Reichsstraße 1) und Haupteisenbahnlinie von Kaliningrad (Königsberg) ins russische Kernland. Gwardeisk liegt am Pregel, von dem hier die Deime abzweigt.
Geschichte
Der Ortsname entwickelte sich von Tapiow (1255) über Castrum Tapiow, quod Prutheni nominant Surgurbi (Dusburg, 1326) zur endgültig deutschen Bezeichnung Tapiau, die seit 1684 nachgewiesen ist. Dieser Name ist abgeleitet aus den prußischen Wörtern „tape, teplu, toplu, tapis“ = warm, „tape“ = Wärme, Temperatur und „sur garbis“ = um den Berg herum.
Westlich von Tapiau ist eine prußische Wehranlage belegt, die ebenso wie die zwischen Deime und Pregel gelegene prußische Burg einst das Samland vor den Wikingern schützen sollte, die durch einen damaligen Durchbruch in der Nehrung bei Sarkau leicht in das Haff eindringen konnten. Anstelle dieser Holzburg baute der Deutschen Ordens 1351 die Burg Tapiau. 1385 wurde hier der Sohn des litauischen Großfürsten Kęstutis, Vytautas (Witold) getauft, der später mit seinem Vetter Jagiello die polnisch-litauische Union errichtete und regierte. Nach der Verlegung des Ordenshochsitzes übernahm Tapiau die Ordensbibliothek sowie das Archiv.
Die Stadtrechte erhielt Tapiau 1722.
1895 umfasste die Stadt ein Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Warendepot der Reichsbank, Gärtnerlehranstalt mit Obstweinfabrik, Provinzial-Besserungs- und Landarmenanstalt, Biskuit- und Zuckerfabrik, Dampfschneide- und Mahlmühlen, Brauereien, Schifffahrt, Handel mit Holz, Steinen, Getreide, Butter und Käse. In der Besserungsanstalt werden Decken, grobes Tuch (Want), Baumwollzeug(Nessel), Strohmatten und Fischernetze angefertigt.
Von 1818 bis 1945 gehörte die Stadt zum Landkreis Wehlau.
Am 25. Januar 1945 wurde Tapiau von der Roten Armee eingenommen. Als eine der wenigen Städte Nordostpreußens überstand Tapiau den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden und ist auch heute vergleichsweise gut erhalten.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl Bemerkung 1875 2.679 * 1890 3.763 * (davon 97 Katholiken und 73 Juden) 1895 4.061 * (davon 81 Katholiken und 53 Israeliten) 1910 5.986 * 1933 7.683 * 1939 9.326 * 1959 7.600 ** 1979 10.800 ** 1989 11.904 * 2002 14.572 * 2006 13.552 Anmerkung: * Volkszählung ** Volkszählung (gerundet)
Bedeutende Persönlichkeiten
- Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach († 20. März 1568 in Tapiau), erster Herzog von Preußen
- Bernhard Ankermann (14. Februar 1859 in Tapiau; † 1943), Ethnologe und Afrikaforscher
- Lovis Corinth (* 21. Juli 1858 in Tapiau; † 1925), deutscher Maler; schuf für die evangelische Pfarrkirche der Stadt das Altargemälde „Golgatha“
- Berthold Mikat (* 1912 in Tapiau; † 1990), Epidemiologe
- Ernst Mollenhauer (* 27. August 1892 in Tapiau; † 1963), Landschaftsmaler
- Hans Heinrich Vangerow (* 4. April 1924 in Tapiau), deutscher Forstmann und Historiker
Sehenswürdigkeiten
Partnerschaften
- seit 1970 zur niedersächsischen Stadt Bassum
Links
- Gwardeisk bis Tapiau (russisch)
- Tapiau auf Landkreis Wehlau (Landkreis Wehlau)
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