- Taq-e-Bostan
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Tāq-e Bostān oder Taqwasân oder Taq-i-Bustan (persisch طاق بستان, kurdisch: Taqwesan) ist eine Serie von großen Steinreliefs aus der Ära des Sassanidenreiches, das von 226 bis 650 n. Chr. bestand. Dieses Beispiel für sassanidische Kunst befindet sich 5 km nordöstlich der Stadt Kermanschah im Westiran. Es befindet sich im Herzen der Zagros-Berge, wo es fast 1700 Jahre lang Wind und Regen ausgesetzt war.
Die Gravuren sind einige der feinsten und am besten erhaltenden Beispiele der persischen Skulptur unter den Sassaniden und beinhalten Szenen der Investituren von Ardaschir II., Schapur III. und Chosrau II.. Wie andere sassanidische Werke betont Tāq-e Bostān mit seinen Bildern die Macht, religiösen Tendenzen, Ruhm, Ehre, die Größe des Könighofes, den Kampf- und Spielgeist, Festlichkeiten, Freude und Jubel.
Die sassanidische Könige wählten ein schönes Umfeld für die Reliefs entlang eines Rastplatzes der historischen Seidenstrasse. Die Reliefs liegen neben einer heiligen Quelle, die in ein Becken am Fuße einer Klippe mündet.
Tāq-e Bostān mit seinen Reliefs ist eine von 30 übrig gebliebenen Relikten der Sassaniden in den Zagros Bergen. Nach Arthur Pope, dem Gründer des Iranischen Kunst und Archäologie Institutes der USA, war Kunst charakteristisch für die iranischen Menschen und ein Geschenk, das sich der ganzen Menschheit gemacht haben.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung der Werke
Tāq-e Bostān besteht aus einem großen und einen kleinen in den Fels gehauene Hallen mit bogenförmigen Decken - den so genannten Iwans- und einem großen Relief. Sie illustrieren die Krönungszeremonien Ardaschirs II. und Schapur III.. Sie zeigen außerdem auch Jagdszenen von Chosrau II..
Die Krönungszeremonie des Ardaschirs II.
Das erste Tāq-e Bostān Relief und anscheinend das älteste ist ein Steinrelief der Krönungszeremonie des Ardaschirs II.. Es besteht aus vier Personen mit Schwertern, Helmen und mit dem Lotus, der von den Iranern kultiviert wurde.
Das Werk ist näherungsweise 4,07 m breit und 3,9 m hoch.
Näher betrachtet sieht man, wie detailliert die Künstler gearbeitet haben. Die Figur rechts trägt eine gezackte Krone. Er hat sich zu der Figur in der Mitte gewandt und hält einen königlichen Ring mit Hand hin. Die mittlere Figur trägt einen Helm. Beide Figuren tragen Roben, die ihre Körper bis zu den Knien bedecken. Die Roben unterscheiden sich, denn der Saum der Robe der mittleren Figur ist rund. Ihr Helm ist rund und erlaubt es, dass die Haare darunter herab hängen. Links steht eine Figur mit einem Schein um den Kopf und einem Schwert in der Hand. Seine Füße sind merklich kleiner als die der anderen. Er trägt zierliche und elegante Schuhe. Seine kleinen Absätze ruhen auf einem Lotus, was die Absicht des Künstlers zeigt eine weiche und zarte Untergrund für die zierlichen Schuhe zu erschaffen.
Die ganze Szene lässt sich jetzt wie folgt beschreiben. Ardaschir II. in der Mitte erhält von dem Gott Ahura Mazda den Ring als Symbol königlicher Macht. Hinter Ardaschir II. steht Mithras, der Ardaschir II. bei seinen Taten schützte, mit einem Schwert. Mithras war vorher der Schutzgott des parthischen Militärs. Die liegende Figur unter Ardaschir II. ist ein besiegter Römer, wenn nicht sogar Kaiser Julian Apostata.
Eine andere Theorie, sagt, dass die liegende Figur Haftanbokht aus dem Karnamak-i Ardaschir ist und dass die rechte Figur Kayus von Kermanschah, der als lokaler Herrscher von Ardaschir I. (Figur in der Mitte) wieder eingesetzt wurde, ist.
Die Krönungszeremonie des Schapurs III.
Der kleinere Iwan enthält zwei Pahlaviinschriften und Gravuren Schapurs II. oder Schapur des Großen, und seines Sohnes Schapurs III., die sich ansehen. DEr Raum des kleineren Iwans ist 6x5x3,6 m groß. Es wird angenommen, dass der Iwan während der Zeit Schapurs III. erbaut wurden ist. Einige datieren die Fertigstellung auf das Jahr 385. Die Pahlaviinschriften stellen eindeutig die beiden Figuren vor. Die Übersetzungen lauten:
Die Schapur II. Inschrift:
Dies ist die Figur des Gottesanbeters, Schapur, der König Irans und Anirans (Nicht-Irans), göttliches Geschlecht von Gott. Sohn des guten Gottesverehrers Hormizd II., der König Irans und Anirans (Nicht-Irans), göttliches Geschlecht, Enkel des Narseh, der Schahinschah.
Die Schapur III. Inschrift:
Dies ist die Figur des Gottesanbeters, Schapur, der König Irans und Anirans (Nicht-Irans), göttliches Geschlecht von Gott. Sohn des guten Gottesverehrers Schapur II., der König Irans und Anirans (Nicht-Irans), göttliches Geschlecht.
Die Figuren der zwei Könige sind etwa 3 m groß. Schapur II. steht rechts und Schapur III. links. Beide halten ein langes Schwert, das nach unten zeigt, in ihren Händen. Die rechte Hand liegt auf dem Knauf und die linke ruht auf dem Griff. Beide Figuren tragen lose Hosen, Halsketten, lockige Haare und einen Spitzbart.
Die Krönungszeremonie des Chosraus II.
Die Rückwand des großen Iwans ist zwei geteilt. Oben befindet sich ein Abbildung der Krönungszeremonie des Chosraus II. (591-628) und unten Chosrau II. als Reiter.
Die Zeremonie zeigt Chosrau II. in der Mitte, der links von Ahura Mazda und rechts von Anahita flankiert wird. Beide Götter halten Ringe fest. Der König bekommt einen der königlichen Ringe überreicht.
Einer der beeindruckendsten Relief innerhalb des großen Iwans ist die gigantische Reiterfigur des Königs Chosraus II. auf seinem Lieblingsschlachtross Schabdiz. Beide sind in voller Rüstung dargestellt. Das Reiterbild ist 7,45 m breit und 4,25 m hoch.
Der äußere Teil des Iwans ist mit Baumreliefs und Engeln verziert. Der Baum symbolisiert den Lebensbaum oder den heiligen Baum.
Eber- und Hirschjagdszenen
Es gibt zwei Jagdszenen auf den Seitenwänden des Iwans. Eine Szene zeigt die königliche Eberjagd und die andere, wie der König Hirsche jagt. Seit der Zeit Kyros' II. bis zum Ende der Sassaniden war das Jagen einer der beliebtesten Beschäftigungen der iranischen Könige. Deswegen findet man häufig Abbildungen der Jagd neben solcher der Krönungszeremonien.
Fünf Elefanten scheuchen die Eber von einem See auf, während der König mit Pfeil und Bogen wartet und Sängerinnen für ihn Musik machen. In der nächsten Szene trägt ein Boot weibliche Harfenspieler und zeigt, dass der König zwei große Eber erlegt hat. Das nächste Boot zeigt den König mit einem Halo um den Kopf und einem entspannten Bogen stehend - bedeutend, dass die Jagd vorüber ist. Unter dem Bild sammeln die Elefanten das Wild auf legen sie auf ihren Rücken.
Diese Jagdszene ist unter den lebendigsten und erzähleristischen Bildern, die in Stein verewigt wurden.
Das Bild mit der Eberjagd ist 6 m breit und 4,25 m hoch. Das Bild mit der Hirschjagd ist 5,9 m breit und 4,35 m hoch.
Kadschar Fath Ali Schah
Tāq-e Bostān enthält auch ein Werk aus der Zeit der Kadscharen, also mehr als 1300 Jahre nach den Sassaniden. Zu sehen ist wie der Kadscharenkönig Fath Ali Schah Hof hält. Das Werk befindet sich an einer Seitenwand des kleineren Iwans.
Galerie
Siehe auch
Quellen
- Dr. Ali Akbar Sarfaraz, Dr. Bahman Firuzmandi "Mad, Hakhamanishi, Ashkani, Sasani" Marlik, 1996. ISBN 964-90495-1-7
- Gardeshgary magazine Vol. 13, September 2002
- Iranian Cultural News Agency (CHN)
Weblinks
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