- Tau-Kreuz
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Das Antoniuskreuz, Antoniterkreuz, Taukreuz oder Ägyptisches Kreuz, lat. crux commissa „aneinandergefügtes Kreuz“, hat die Form eines „T“.
Der Name Taukreuz leitet sich vom 19. Buchstaben des griechischen Alphabets Tau (τ) bzw. dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets Taw ab.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Außerchristliche Verwendung
Das T-förmige Kreuz ist ein elementares graphisches Symbol, das sich – undifferenziert in der Bedeutung – schon in frühesten steinzeitlichen Felsritzungen und Malereien nachweisen lässt. In der Mythologie des alten Orients symbolisiert das Taukreuz die Vollendung. Ursprünglich handelt es sich dabei um ein Zeichen der assyrischen Herrscher, die ein Taukreuz auf der Brust trugen.
Christliche Symbolik
Das Tau als christliches Symbol leitet sich von dem in den hebräisch-aramäischen Schriften erwähnten Propheten Ezechiel her, der Prophet zeichnete die Stirn der Glaubenstreuen mit einem Taukreuz (taw, der letzte Buchstabe des hebr. Alphabeths, der in der älteren Schrift die Form eines Kreuzes (X) hatte)[Quelle: Neue-Welt-Übersetzung Studienausgabe Fußnote zu Vers 4, Seite 1060](Ez 9, 4). In der Offenbarung des Johannes wird ein entsprechendes Siegel als Symbol zur Kennzeichnung der Gläubigen verwendet, die erlöst werden sollen.[Quelle: The Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures] (Offb 7, 2 ff; 9,4). Es fand über das (mit einem Kreis gekrönte) koptische Kreuz früh Eingang in die christliche Symbolik. Daher trägt diese Kreuzform auch die Bezeichnung Ägyptisches Kreuz.[1]
Später findet sich die Form in Mönchsstaben mit Querholz. Der Heilige Antonius der Große, auch Antonius Abbas genannt, wird meist mit diesem Stab dargestellt, es ist sein ikonographisches Attribut, daher stammt die Bezeichnung Antoniuskreuz.[1] Der nach Antonius benannte Antoniterorden hatte sich vorwiegend der Krankenpflege angenommen, hier besonders der Vergiftungsopfer durch Ergotamin im Mutterkorn. Der Orden betrieb im 14. Jhd. in Europa 350 Hospitäler. Daher gibt es Deutungsversuche, das Antoniterkreuz als Krücke der vom Mutterkorn Gelähmten anzusehen. Das Ordensgewand der Antoniter war ein schwarzes Chorkleid, darüber ein schwarzer Mantel mit hellblauem Taukreuz.
Das Taukreuz wurde ebenfalls zum Symbol des Franziskanerordens. Der Ordensgründer Franz von Assisi nahm es nach verschiedenen Erklärungen als Segenszeichen sowie als Zeichen der Demut und Erlösung und unterzeichnete mit diesem Symbol.[1]
In der christlichen Lehre gilt das Taukreuz unter anderem als Bußzeichen. Papst Innozenz III. eröffnete 1215 das IV. Laterankonzil, in dem er zum Kreuzzug aufrief, in diesem Sinne. In der Darstellung der Kreuzigungsszene werden häufig die Kreuze der beiden Schächer beiderseits des Gekreuzigten als Antoniuskreuze dargestellt.
Beispiele
In der Tradition des Antoniterklosters zu Grünberg führt die Universität Gießen seit 1607 ein blaues Antoniterkreuz auf silbernem Grund als Wappen. Seit 1957 führt daher auch der Landkreis Gießen das Antoniuskreuz im Wappen, allerdings in umgekehrter Farbgebung.
Der Ort Hartenfels im Westerwald für das Antoniterkreuz mit den angehängten Glöckchen im Wappen.
Siehe auch
- Christliches Kreuz
- Kreuz (Symbol)
- Koptisches Kreuz, Henkelkreuz, das Taukreuz mit Kreis gekrönt, das Anch
- Krückenkreuz, das vierfache Taukreuz
- ♁ und der Zusammenhang des nimbierten Taukreuzes mit dem Ikon der Erde
Einzelnachweise
- ↑ a b c I. Schwarz-Winklhofer, H. Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2, Nr. 364, 347
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