- Tauchbrevet
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Ein Tauchschein, auch Brevet genannt, ist der Nachweis einer absolvierten Ausbildung zum Sporttaucher. Unter Tauchern ist es allgemein üblich, ein Nachweisheft über absolvierte Tauchgänge zu führen, das so genannte Logbuch. Tauchschein und Logbuch dienen dazu, den Ausbildungsstand des Tauchers zu dokumentieren.
Eine solche Dokumentation ist sinnvoll für Verantwortliche und Tauchpartner bei Tauchgängen, die aufgrund dieser Dokumente einschätzen können, ob der Taucher in der Lage ist, am geplanten Tauchgang teilzunehmen. An Tauchbasen macht das dortige Personal das Ausleihen von Material und die Teilnahme an Tauchausflügen meistens davon abhängig, dass ein Tauchschein, ein Logbuch und ein ärztliches Attest über die Tauchtauglichkeit G29/3 vorgelegt wird.
Tauchscheine sind keine offiziellen Dokumente; sie werden von verschiedenen Tauchsportverbänden und Tauchschulen ausgestellt. Die wichtigsten weltweit agierenden Verbände heißen PADI, SSI und CMAS. Alle drei großen Verbände haben Regeln entwickelt, nach denen sie die Tauchscheine der jeweils anderen Organisation anerkennen. Bei durch lokale Ausbilder ohne Verbandszugehörigkeit herausgegebenen Tauchscheinen kann es Probleme mit deren Anerkennung geben.
Es gibt verschiedene Arten von Tauchscheinen, die den Ausbildungsstand des Tauchers widerspiegeln sollen. Sie bescheinigen dem Taucher beispielsweise ausreichende Fähigkeiten, um ohne Tauchlehrer zu tauchen, bestimmte Tiefen zu unterschreiten oder Tauchgruppen anzuführen. Da es sich bei den gängigen Tauchscheinen für Sporttaucher nicht um amtliche Dokumente handelt, haben sie lediglich Empfehlungscharakter und die Inhalte und Abstufungen unterscheiden sich je nach ausstellender Organisation zum Teil erheblich.
Inhaltsverzeichnis
Zusatzbrevets
Neben den klassischen Tauchscheinen bieten viele Tauchschulen Zusatzbrevets für zusätzliche Qualifikationen an, zum Beispiel Nachttauchen, Orientierungstauchen, Tauchen mit Trockentauchanzügen, Höhlentauchen, Eistauchen, Tauchen mit Nitrox oder mit Kreislauf-Tauchgeräten (Rebreather).
Oft ist der Erwerb von einigen Zusatzbrevets auch eine Voraussetzung für die Zulassung zur nächsthöheren Prüfung.
Brevet-Vergleich
Fast jede Tauchorganisationen hat eigene Bezeichnungen für die verschiedenen Brevetierungsstufen. Neben den Bezeichnungen können sich deren Inhalte und damit verbundenen Voraussetzungen erheblich unterscheiden. Ein direkter Vergleich zwischen den verschiedenen Organisationen und deren Brevets ist somit nur bedingt möglich. Als Referenz wird im Folgendem die EUF Zertifikation[1] verwendet.
Die folgende Tabelle stellt ein Hilfsmittel dar und keine Grundlage zur Ausstellung von äquivalenten Brevets. Ein solches kann nur nach Eingangsbeurteilung des Tauchers durch den Tauchlehrer erfolgen. Dieser kann falls erforderlich ein Auffrischungs-/Ergänzungstraining mit ihm durchführen/fordern.
EUF CMAS VDST NAUI PADI SSI - Bubblemaker
- Seal Team
- Discover Scuba Diving
- SSI Scuba Rangers
- Try Scuba
- Try Scuba Diving
DIN EN 14153-1
"Supervised Diver"/"Entry Level Diver"Grundtauchschein
Skin Diver
Scuba Diver
DIN EN 14153-2
"Autonomous Diver"CMAS 1 Star Diver
DTSA Bronze
Scuba Diver
Advanced Scuba Diver
Advanced Adventurer
CMAS 2 Star Diver
DTSA Silber
Tauchsicherheit und Rettung
Rescue Diver
Diver Stress and Rescue
DIN EN 14153-3
"Dive Leader"CMAS 3 Star Diver
DTSA Gold
Dive Control Specialist
CMAS 4 Star Diver
DIN EN 14413-1
"Scuba Instructor Level 1"Tauchlehrerassistent
Assistant Instructor
Associate Instructor
DIN EN 14413-2
"Scuba Instructor Level 2"CMAS Moniteur 1 Star
Open Water Scuba Instructor
Open Water Instructor
CMAS Moniteur 2 Star
Master Scuba Diver Trainer
Advanced Open Water Instructor
IDC Staff Instructor
Dive Control Specialist Instructor
CMAS Moniteur 3 Star
Course Director
Instructor Trainer
CMAS Moniteur 4 Star
PADI Examiner
Instructor Certifier
- Quellen
- 31. Oktober 2004 erhielt PADI das Konformitätszertifikat der EUF-Zertifizierungsstelle [2] [3]
- EUF-Konformität von VDST [4]
- CMAS/VDST/PADI/... Äquivalenz laut VDST [5]
Kritik
Kritiker werfen insbesondere den Verbänden der kommerziellen Tauchausbilder vor, mit der Ausgabe zahlreicher verschiedener Scheine in erster Linie materielle Interessen zu verfolgen. Es werde besonders in den unteren Stufen dem Tauchschüler die Illusion vermittelt, er könne bereits tauchen, indem die Bedeutung von Kursen und Prüfungen gegenüber der Tauchpraxis und ständigen Übung herausgehoben wird.
Diese Praxis kann dazu führen, dass auch sehr erfahrenen Tauchern ohne die entsprechende (kostenpflichtigen) Prüfungsnachweise zum Teil die Ausleihe von Ausrüstung oder das Tauchen ohne Begleitung eines Tauchlehrers verweigert wird.
Kosten
Die Kosten für einen Tauchschein für Einsteiger, der zur Teilnahme an geführten Tauchgängen berechtigt, sind je nach Region, Saison und Tauchbasis unterschiedlich. Als grober Richtwert kann ein Bronze-Tauchschein (1 Star CMAS) bzw. ein PADI Open Water Diver während eines einwöchigen Urlaubs für etwa 250 Euro absolviert werden. Die zur Entwicklung eines sicheren und geübten Verhaltens danach erforderlichen regelmäßigen Tauchgänge kosten in der Regel ein Mehrfaches.
Siehe auch: Tauchausbildung
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