Wracktauchen

Wracktauchen

Als Sporttauchen versteht man das Tauchen unter sportlichen, nichtberuflichen und nichtmilitärischen Gesichtspunkten. Im Vordergrund stehen daher körperliche Betätigung, Spaß, und das friedfertige Erleben der Unterwasserwelt. Die Ausbildung wird von verschiedenen Organisationen, in Deutschland etwa dem VDST, Barakuda oder auf internationaler Ebene von CMAS, NAUI, PADI, SSI, IDIC, ANDI, SDI, NRC oder bzw. den zugehörigen Tauchlehrern durchgeführt.

Aufgrund der beim Tauchen vorhandenen Gefahren wird aus Sicherheitsgründen eine besondere Ausbildung, die mit dem Erwerb eines Tauchscheins (Brevet) abschließt, gefordert. Je nach Tauchorganisation ist die Tauchausbildung unterschiedlich aufgebaut. Vor der Ausbildung zum Sporttaucher sollte man sich einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung unterziehen um zu prüfen, ob es einem gesundheitlich gestattet ist zu tauchen.

Beim Sporttauchen wird zwischen Apnoe- und Geräte-Tauchen unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Apnoetauchen

Apnoetaucher beim Tieftauchen mit Monoflosse

Beim Apnoetauchen verzichtet der Taucher auf eine Atemluftversorgung und, bis auf Maske, Flossen und Anzug in der Regel auch auf Ausrüstung. Im sportlichem Wettkampf werden die Disziplinen entsprechend dem zu erreichenden Ziel unterschieden:

  • statisches Tauchen
    • Maximierung der Zeit, die mit einem Atemzug unter Wasser verbracht wird
  • Streckentauchen
    • Maximierung der mit einem Atemzug unter Wasser zurückgelegten Strecke oder
    • Minimierung der Zeit, in der eine vorgegebene Strecke zurückgelegt wird
  • Tieftauchen
    • Maximierung der mit einem Atemzug erreichten Tiefe ohne oder mit Flossen
    • Maximierung der mit einem Atemzug erreichten Tiefe unter Zuhilfenahme von zusätzlichen Ab- und Auftriebskörpern für den Ab-/Aufstieg

Neben solchen Wettkämpfen sind auch andere Apnoe-Sportarten bekannt. So wird beispielsweise die Ballsportart Unterwasserrugby ebenfalls Apnoe gespielt.

Gerätetauchen

Vom Gerätetauchen spricht man, wenn mit Tariersystem und externer Luftversorgung getaucht wird, wie beim Tauchen mit einem Helmtauchgerät, Kreislauftauchgerät (Rebreather) oder Drucklufttauchgerät (DTG).

Helmtauchen Beim historischen Helmtauchen trägt man Anzug, Helm, Schulterstück und viele Gewichte. Über einen langen Schlauch wird der Taucher mit Luft versorgt, die an der Wasseroberfläche komprimiert zur Verfügung gestellt wird. Beim modernen Helmtauchen haben sich Helme aus kohlefaserverstärktem Kunststoff durchgesetzt und die Luftversorgung erfolgt über einen Rebreather.

Tauchen mit Kreislauftauchgeräten Seit einigen Jahren erlangt das Tauchen mit Kreislauftauchgeräten größere Popularität. Die ausgeatmete Luft strömt innerhalb des Gerätes durch speziellen Atemkalk und wird somit vom ausgeatmeten Kohlendioxid befreit. Anschließend wird dem Atemgas der verbrauchte Sauerstoff wieder zugeführt. Wesentlicher Unterschied zu allen anderen Atemsystemen ist das komplett geschlossene System. Es wird keinerlei Ausatemluft ins Wasser abgegeben. Die Industrie bietet verschiedene Modelle an, gemeinsam ist eine Regelung der Sauerstoffzufuhr, die den Partialdruck auf einen bestimmten Teildruck begrenzen soll. Als Verdünnungsgas (Diluentgas) wird zuweilen Helium eingesetzt, womit der Stickstoffnarkose (Tiefenrausch) entgegen gewirkt wird. Die Tauchzeiten und möglichen Tauchtiefen liegen deutlich über dem, was mit Pressluft erreichbar ist. Allerdings liegen aus der jüngeren Zeit (2005) einige tragische Unfälle vor, die hochqualifizierte Benutzer solcher Geräte ereilt haben. Der derzeitige Entwicklungsstand dieser Geräte lässt sicher noch Verbesserungen zu.

Tauchen mit Drucklufttauchgerät Beim Tauchen mit Drucklufttauchgerät wird mit Druckluftflasche getaucht, die nicht wie oftmals angenommen mit reinem Sauerstoff, sondern mit normaler, gereinigter und entfeuchteter Luft oder luftähnlichen Gasgemischen gefüllt ist. Reiner Sauerstoff wird wegen der damit verbundenen Gesundheitsgefahren (toxische Wirkung des Sauerstoffs unter Druck) nur bis zu einer Tiefe von maximal 6 m verwendet. Relevant ist für diese Grenze der anteilige oder Partial-Druck, der nicht über 1,6 bar liegen darf. Die seltene Verwendung von reinem Atemsauerstoff erfolgt meist am Ende von längeren Tauchgängen mit dem Ziel einer schnelleren Stickstoffentsättigung bei dekompressionspflichtigen Tauchgängen. Immer mehr Taucher nutzen für ihre Tauchgänge Nitrox (mit Sauerstoff angereicherte Luft) anstelle von Pressluft. Zweck ist hier der durch den höheren Sauerstoffanteil ersetzte Stickstoffanteil in der Atemluft, der für narkotische Effekte (Tiefenrausch) verantwortlich ist.

Ausrüstung Außer dem Atemgas und dem Lungenautomaten trägt der Gerätetaucher das Tarierjacket. Durch den Lungenautomaten kann der Taucher unter Wasser normal atmen, husten und sogar erbrechen. Die Ausrüstung wird komplettiert durch Taucheranzug, Blei und die ABC-Ausrüstung (Tauchermaske, Schnorchel, Taucherflossen) und Füßlinge sowie Messgeräte zur Kontrolle der Bewegungsrichtung (Kompass), des Atemgasvorrates und einen Tauchcomputer. Oder der Taucher nutzt separate Messgeräte zur Anzeige der Tauchtiefe (Tiefenmesser) und der verstrichenen Tauchzeit (Bottomtimer). Die EN beschreibt die in der Ausbildung zu verwendende Tauchausrüstung.

Auswirkung Es gibt wohl kaum eine andere Gelegenheit, bei der ein Mensch so unmittelbar mit verschiedenen physikalischen Gegebenheiten konfrontiert wird, wie beim Gerätetauchen – ob das nun die Frage von Auf- und Abtrieb sei, das Verhalten von Gasen unter Druck oder die druckabhängige Löslichkeit von Gasen in verschiedenen Gewebstypen. Auch die Wärmeleitfähigkeit der Schutzkleidung, Einfrieren der Druckregeler, eigene Reaktionen unter extremer Kälte, all das sind Auswirkungen einer Physik, der der Mensch unmittelbar unterworfen ist. Auch die Physiologie unseres Körpers, der „Funktionszustand“ ändert sich unter diesen Bedingungen. Durch den geänderten hydrostatischen Umgebungsdruck wird auch der Druck in unserem Gefäßsystem beeinflusst. Der Druck im zentralen Venensystem steigt, der Körper reagiert mit einer gesteigerten Ausscheidung von Wasser, um das für die aktuelle Situation zu hohe Blutvolumen zu reduzieren. Das Blut dickt ein, bei gefährdeten Menschen kann das zu Thrombosen und - schlimmstenfalls - Embolien führen.

Risiko Das Tauchen mit Pressluft ist nicht ungefährlich, da es unter Anderem während eines Tauchgangs zum sogenannten Tiefenrausch kommen kann. Ein betroffener Taucher verfällt, ausgelöst durch einen zu hohen Stickstoff-Partialdruck, in einen rauschartigen Zustand (Stickstoffnarkose) und verliert die Kontrolle über sich. Beim Auftreten der typischen Symptome wie metallisch schmeckende Luft, Verlust jeglichen Zeitgefühls, Übermut, Orientierungslosigkeit, Apathie, Panikattacken bis zur Bewusstlosigkeit sollte die Tauchtiefe sofort reduziert werden bis die Anzeichen nachlassen. Danach sollte der Tauchgang je nach Symptom in geringeren Tiefen weitergeführt oder sogar beendet werden.

TecDiving („Technisches Tauchen“)

Beim TecDiving bedient man sich spezieller Atemgase, die eine Erhöhung der Tauchtiefe ohne negative Auswirkungen auf den Organismus ermöglichen und/oder eine Verkürzung der Dekompressionszeiten bewirken. TecDiving ist insofern von anderen Bereichen des Sporttauchens zu unterscheiden, als TecDiver schwierigere Tauchbedingungen wählen, z. B. größere Tiefen oder Höhlentauchen. TecDiver verlassen sich noch stärker auf die Ausrüstung als andere Sporttaucher. Es werden auch spezielle Ausrüstungsteile benötigt, wie z. B. Tauchcomputer speziell für Mischgas, Reel etc. Typisch ist die Redundanz der lebenswichtigen Ausrüstungsteile bei gleichzeitiger Beschränkung auf das für den Tauchgang Notwendigste. Beim TecDiving gibt es spezielle Tauchorganisationen, wie z. B. DSAT, IANTD, NAUI, ETDO, PAN-TEC, TDI, ITD, SSI oder PATD.

→ Hauptartikel: Technisches Tauchen

Dekompressionskrankheit

Je tiefer und länger getaucht wird, umso stärker kommt es zu einer Sättigung der verschiedenen Körpergewebe (Blut, Muskeln, Haut, Fettgewebe, sämtliche Organe, usw.) mit Stickstoff aus der Atemluft. Beim Aufstieg muss dieser wieder aus den Geweben entweichen und abgeatmet werden. Einige Gewebeteile brauchen sehr lange, bis sie den Stickstoff wieder abgeben. Deshalb muss der Aufstieg langsam erfolgen, ggf. müssen während des Aufstiegs auch Dekompressionspausen eingehalten werden. Diese sind abhängig von Dauer, Tiefe und körperlicher Anforderung des Tauchgangs. Die früher verwendeten Dekotabellen berücksichtigen nur einen Teilaspekt dieser Gegebenheiten. Inzwischen bietet die Industrie Tauchcomputer an, die sowohl die Tauchzeit, die vorausgegangenen Tauchgänge, das Tiefenprofil als auch den Gasverbrauch berücksichtigen und berechnen. Die Angaben, die so ein Computer zur eventuell notwendigen Dekompressionszeit macht, sind exakter als die Werte, die sich aus den Tabellen ergeben. Werden sie nicht eingehalten, kann es zur sogenannten Dekompressionskrankheit kommen. Der Überbegriff Dekompressionskrankheit umfasst die Schäden, die durch Gasblasenbildung des überschüssigen Stickstoffs = Caissonkrankheit oder Dekompressionskrankheit (DCS) entstehen. Embolische Verschlüsse nach einem zentralen Lungenriss (arterielle Gasembolie, AGE) stellen eine eigene Kategorie, obwohl in beiden Fällen die Erste Hilfe beim Tauchunfall identisch ist.


Ursache

Nach dem Henry-Gesetz steht die Menge eines in Flüssigkeit gelösten Gases in direktem Verhältnis zum Druck des Gases über der Flüssigkeit. Deshalb diffundiert bei einem Tauchgang auf z. B. 30 m Tiefe durch den erhöhten Druck der Einatemluft Stickstoff durch die Alveolar- und Kapillarmembranen und löst sich im Blut. Das stickstoffreiche Blut wird dann durch die Gefäße zu den verschiedenen Geweben im Körper transportiert. Die verschiedenen Gewebe werden in Dekompressionsmodellen im Allgemeinen als Kompartimente bezeichnet. Die Stickstoffanreicherung in den Geweben (Aufsättigung) geschieht mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, je nach Durchblutung der Gewebe. Das stark durchblutete Gehirn wird als „schnelles“ Gewebe bezeichnet, die weniger versorgten Gelenke und Knochen als „langsames“ Gewebe. Dazwischen gibt es eine Reihe von Abstufungen. Als Halbwertszeit eines Gewebes bezeichnet man die Zeitdauer in Minuten, die dieses in der Tiefe bis zur Hälfte der Sättigung bzw. Entsättigung benötigt. Während des Aufstieges entsättigen die Gewebe von dem Stickstoff, der über Blut zur Lunge transportiert und abgeatmet wird. Bei einem zu schnellen Aufstieg an die Oberfläche unter Missachtung der Dekompressionsregeln bleibt der Stickstoff beim Transport über das Blut zur Lunge nicht in Lösung, sondern bildet Blasen. Dies kann z. B. mit dem Sprudeln beim Öffnen einer Sprudelflasche verglichen werden.

Diese Blasen können sich an verschiedenen Stellen einlagern und dort Körperfunktionen beeinträchtigen.

Sie äußert sich durch Juckreiz, Lähmungserscheinungen, Gelenkschmerzen und Lymphbahnverschluss, aber auch Müdigkeit, Übelkeit und Mattheit. Als Möglichkeit der Behandlung bietet sich zunächst Sauerstoffgabe an, sobald wie möglich sollte dann die Behandlung in einer Druckkammer erfolgen. Engagierte Rettungsflieger, die den Verletzten per Hubschrauber zur nächsten Druckkammer bringen, sollten jedoch dringend darauf achten, mit ihrem Gefährt keine großen Höhen anzufliegen, sonst prägt sich die Symptomatik der Dekompressionskrankheit erst richtig aus. In der Druckkammer wird der verunfallte Taucher wieder einem erhöhten Druck (je nach Symptomen und Tauchgangsprofil unterschiedlich) ausgesetzt, der dann nach entsprechenden Behandlungstabellen wieder kontrolliert vermindert wird. Entgegen verbreiteter Meinung ist die Verabreichung von reinem Sauerstoff keine Therapie der Dekompressionskrankheit, aber eine sehr wirkungsvolle Ersthilfe. Bereits vorhandene Blasen können durch diese Maßnahme nicht abgebaut, aber der Blasenbildung kann durch Sauerstoffgabe schon im Vorneherein entgegen gewirkt werden. Durch die Sauerstoffdiffusion kann unterversorgtes Gewebe, infolge des Gasblasenverschlusses der Gefäße, wieder versorgt werden. Der Vorteil ist, dass einer Verschlechterung des körperlichen Zustands des Opfers entgegengewirkt wird. Ein verantwortungsvoller Sporttaucher sollte sich grundsätzlich darum kümmern, die Planung eines Tauchganges so anzulegen, dass keine Dekompressionspflicht zustande kommt. In einer Tauchgruppe ist immer der Taucher mit der geringsten Erfahrung und dem schlechtesten Trainingszustand derjenige, nach dessen Leistungsfähigkeit sich die Gruppe zu orientieren hat. Spektakuläre Rekorde sind für Leute vorbehalten, die genau wissen in welch tödliche Gefahr sie sich begeben. Tauchurlaube werden oft mit einer Flugreise begonnen und beendet. Eine etablierte und empfohlene Regel besagt: 24 Stunden vor Abflug kein Tauchgang mehr, Schnorcheln ist jederzeit möglich. Der niedrige Druck während des Fluges kann, bei ungenügender Entsättigung, ebenfalls zum Auftreten einer Dekompressionskrankheit führen. Muss ein Passagierflugzeug wegen einer solchen Angelegenheit zwischenlanden, übersteigt die Höhe der Schadensersatzforderung üblicherweise jede Versicherungssumme.

→ Hauptartikel: Tauchmedizin und Dekompressionskrankheit

Bergseen sind zwar kalt, die Sichtweite ist oft exzellent. Die Höhenlage bedingt allerdings einen niedrigeren Umgebungsdruck; die Stickstoffaufsättigung beim Tauchen geschieht schneller, je höher sich der Bergsee befindet. Bei Dekompressionstauchgänge kann die erforderliche Dekozeit schnell die verbleibende Atemgaszeit überschreiten. Nicht alle im Handel erhältlichen Tauchcomputer berücksichtigen eine Bergseeanpassung bei ihren Berechnungen.

Spezielle Formen des Sporttauchens

Eistauchen

Beim Eistauchen taucht man meistens in einem zugefrorenen See unter einer oft zentimeterdicken Eisdecke. Zum Eistauchen braucht man:

  • einen zugefrorenen See;
  • einen Tauchanzug, am Besten und vor allem gesünder (Hypothermie) ist ein Trockentauchanzug;
  • zwei komplett vereisungssichere Atemregler,
  • eine Druckluftflasche mit Doppelabgang (getrennt absperrbar), besser sind zwei komplett getrennte Atemsysteme (2 Flaschen mit jeweils einem Atemregler);
  • ein aufschwimmendes Seil (reißfest, 50–100 m);
  • einen Sicherungstaucher mit einem Seil, das mindestens genau so lang sein muss wie das der Tauchgruppe; bereits wenige Meter entfernt hat man ohne Sicherungsseil je nach dem keine Möglichkeit mehr, das Einstiegsloch wiederzufinden;
  • einen Signalmann (oder -frau), der/die das Seil der Tauchgruppe führt und über dieses mit der Gruppe kommuniziert;
  • eine Säge, Axt etc., um den See umweltfreundlich zu öffnen. Eine Motorsäge sollte ohne Kettenöl verwendet werden;
  • einen Tauchlehrer oder einen erfahrenen Tauchpartner; niemand sollte ohne fachkundige Anleitung unter Eis tauchen.

Tauchen in Bergseen

Das Tauchen in klaren und mitunter tiefen Bergseen gehört mit zu den schönsten Tauchgängen, da das Wasser kaum Schwebeteilchen enthält und fast unsichtbar wirkt, was die Sichtweite auf bis zu 80 Meter erhöhen kann. In diese Kategorie fallen Gewässer ab einer Höhe von 750 Metern ü.N.N. Jedoch nimmt die Vegetation ab einer Höhe von 1100 Metern rapide ab, was auch die Unterwasserlandschaft zum Ödland werden lassen kann. Bergseen sind sehr kalt und machen einen entsprechenden Kälteschutz mit Halbtrocken- bzw. Trockentauchanzügen unumgänglich. Außerdem herrschen in größeren Höhenlagen andere Druckverhältnisse als auf Meereshöhe. In einem Bergsee müssen längere Dekompressionszeiten eingehalten werden, während sich die Nullzeiten verkürzen. Dazu gibt es extra auf entsprechende Höhen ausgerichtete Bergseetabellen. Aufgrund der erschwerten Verhältnisse sollten nur ausreichend erfahrene Taucher mit einer guten Kondition an Tauchgängen in Bergseen teilnehmen.

Enriched Air (Nitrox)

→ Hauptartikel: Nitrox

Um die Dekompressionszeiten zu verkürzen und die Nullzeit zu verlängern, bzw. der Gefahr einer Dekompressionskrankheit durch zu schnelles Auftauchen entgegenzuwirken, wird die Atemluft in der Flasche mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert („Enriched Air Nitrox“ – EAN). Wegen der damit verbundenen spezifischen Problemstellungen, wie z. B. die Gefahr des Paul-Bert-Effekts (Sauerstoffvergiftung) bei zunehmender Tiefe, ist eine spezielle Ausbildung erforderlich, im Rahmen derer auf die Problematik des Nitroxtauchens eingegangen wird. Ebenso ist für das Nitrox-Tauchen je nach Land und Sauerstoffkonzentration eine spezielle sauerstoffkompatible Ausrüstung unabdingbar, da Sauerstoff, als auch mit Sauerstoff angereicherte Luft unter hohem Druck sehr aggressiv mit brennbaren Stoffen, wie z. B. Ölen und Fetten reagieren kann. In der Vergangenheit kam es deswegen auch immer wieder zu schweren Unfällen (Explosionen) beim Gase mischen, weil Personen unwissend mit Sauerstoff hantierten. Aktuelle Kompressoren erzeugen Nitrox mit gewünschtem Sauerstoffgehalt direkt aus der Umgebungsluft mittels einer Membran.

Im Rahmen des Sporttauchens sind die folgenden standardisierten Atemgasgemische gängig:

  • Pressluft = Atemluft mit 21 % Sauerstoffanteil (Kein Nitrox)
  • Nitrox 32 = der gängige Sauerstoffgehalt wird auf 32 % erhöht --> NOAA I
  • Nitrox 36 = der gängige Sauerstoffgehalt wird auf 36 % erhöht --> NOAA II
  • Nitrox 40 = der gängige Sauerstoffgehalt wird auf 40 % erhöht
  • Nitrox 1 = der gängige Sauerstoffgehalt wird auf 60 % erhöht

Beim Tauchen mit Nitrox (EAN) ist die maximale Tauchtiefe im Vergleich zu normaler Atemluft geringer (Gefahr des Paul-Bert-Effekts). Sauerstoff wird ab einem bestimmtem Partialdruck (1,6 bar unter günstigen Bedingungen, 1,4 bar unter ungünstigen Bedingungen) toxisch. Durch den höheren Sauerstoffanteil eines Nitrox-Gasgemischs ist die Schwelle einer möglichen Sauerstoffvergiftung bei zunehmender Tiefe schneller erreicht als mit normaler Atemluft.

Trimix

Trimix ist ein spezielles Atemgasgemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium, das beim technischen Tauchen zum Erreichen großer Tiefen genutzt wird. Durch die Zugabe von Helium im Atemgas wird der O2- und N2-Gehalt auf akzeptable Werte angepasst. Die negativen Effekte von Sauerstoff und Stickstoff (Stickstoffnarkose bzw. Sauerstoffvergiftung des ZNS und Dekompressionskrankheit) werden dadurch minimiert. Da Helium aber, im Gegensatz zu Stickstoff, eine wesentlich längere Entsättigungszeit hat, sind beim Auftauchen deutlich mehr Stopps notwendig, um das aufgesättigte Helium wieder abzuatmen.

Durch die Zugabe von Helium wird eine Sauerstoff-/Stickstoffnarkose weitestgehend unterdrückt, um hiermit Tauchtiefen unterhalb der üblichen Sporttauchergrenze von 40 m aufsuchen zu können.

Sonderfall: Heliair

Spricht man von Trimix, so meint man ein freies Verhältnis der Anteile von Helium, Sauerstoff und Stickstoff zueinander. Ein Sonderfall ist das sogenannte Heliair, bei dem der Atemluft ein Anteil Helium beigemischt wird. Vorteil ist die wesentlich vereinfachte und damit kostengünstige Herstellung. Nachteil: Der Sauerstoffpartialdruck des fertigen Gemischs sinkt dadurch und es ist u. U. nicht mehr ab der Wasseroberfläche zum Abtauchen benutzbar (wenn P O2 < 0,16).

Höhlentauchen

Beim Höhlentauchen wird zwischen „Grotten-Tauchen“ und „Höhlen-Tauchen“ unterschieden:

  • Beim Grotten-Tauchen dringt man, aus dem Freiwasser kommend, innerhalb der direkten Sonnenlichtzone in eine kurze Höhle oder Grotte ein. Man hat also zum Ausgang und der Sonne immer direkten Sichtkontakt, und der Tauchgang beginnt und endet im Freiwasser. Typischerweise sind solche Tauchgänge an Küstengewässern möglich, in denen auch die frei eindringende Brandung oder Strömung dafür sorgt, dass keine problematischen Feinstaubschichten Sichtprobleme verursachen können.
  • Beim Höhlen-Tauchen werden große Höhlensysteme betaucht und erforscht. Dabei dringen die Taucher bis zu mehreren Kilometern tief in eine Höhle ein. Wesentlicher Unterschied zum Grottentauchen ist der, dass direkt in die Höhle eingestiegen wird, und kein offenes Wasser betaucht wird (Ausnahme Quellteich vor dem Höhleneingang, z.B. Blautopf). Teilweise ist auch ein Wechsel von Höhlenbergsteigen und Höhlentauchen nötig, um zu den Höhlengewässern vordringen zu können. Oft ist das Höhlentauchen auch nur ein notwendiges Mittel, um Siphonstrecken zu überwinden, die tiefer liegende Bereiche einer Höhle absperren. Gefahren drohen beim Höhlentauchen vor allem durch Aufwirbelungen von Feinschlamm, der dem Taucher die Sicht, und damit die Orientierung, vollständig nehmen kann. Eine Leine mit Verbindung zum Ausgang ist daher Pflicht.

Während Grotten-Tauchen auch von Sporttauchern sicher durchgeführt werden kann, braucht man für Höhlen-Tauchgänge eine umfangreiche Ausrüstung und besondere Tauchfertigkeiten. Diese kann man unter professioneller Anleitung in speziellen Höhlentauchkursen erlernen.

Orientierungstauchen

Orientierung unter Wasser stellt Anforderungen eigener Art, insbesondere durch die beschränkte Sichtweite, schlechteres Gefühl für zurückgelegte Strecken und die Bewegung in der dritten Dimension, d. h. nicht nur in Länge und Breite, sondern auch in der Tiefe. Beim Orientierungstauchen wird dieses zur Wettkampfdisziplin: Die Taucher haben Parcours von mehreren hundert Metern Länge unter Wasser zu absolvieren und haben dafür neben einem speziellen Tauchgerät einen Kompass und ein Streckenmessgerät zur Verfügung.

Tieftauchen für Sporttaucher

Als Tieftauchen für Sporttaucher gilt derzeit jeder Tauchgang ab 18 m Wassertiefe. Dies ist auch gleichzeitig die maximale Tiefe für Beginner nach der Europäischen Norm EN. Erfahrenen Sporttauchern wird eine Maximaltiefe von 30 m empfohlen, mit spezieller Ausbildung/Erfahrung kann das Tiefenlimit bis auf 40 m gesteigert werden. Sinn dieser Tiefenempfehlungen ist es, die Risiken tieferer Tauchgänge gerade von unerfahrenen Sporttauchern zu senken, da man bereits aus einer Tiefe von 20 m etwa zwei Minuten bis zur Oberfläche benötigt, um sich nicht dem unakzeptabel hohen Risiko einer Dekompressionskrankheit auszusetzen. Mit größerer Tiefe sinken die Nullzeiten und die Aufstiegszeiten verlängern sich - unter Umständen sind sogenannte Dekompressionsstopps auf unterschiedlichen Tiefen einzuhalten, wenn die maximalen Nullzeiten überschritten werden. Da dies gerade Tauchanfänger, die unter Umständen in drei oder vier Tagen ihr Tauchbrevet erhalten haben, überfordern kann, sollten tiefe Tauchgänge erst mit entsprechender Erfahrung und/oder besonderer Ausbildung durchgeführt werden. Zudem muss man ab einer Tiefe von ca. 30 m (abhängig von Tagesform und individueller Verfassung) mit einer Stickstoffnarkose (dem sogenannten Tiefenrausch) rechnen, die ohne Warnung auftreten kann. Der Tiefenrausch ist bedingt durch die Eigenschaft des Gases Stickstoff, welches ab einem gewissen Partialdruck narkotisch wirkt. Der aus der Stickstoffnarkose resultierende Tiefenrausch kann zu riskantem Verhalten unter Wasser führen und ähnelt einem Alkoholrausch. Das Auftauchen in geringere Tiefen beendet die Stickstoffnarkose.

Unterwasserrugby

Ursprünglich zur abwechslungsreicheren Gestaltung des Tauchtrainings in der Halle entwickelt, hat sich Unterwasserrugby inzwischen zu einer eigenständigen Sparte des Tauchsports entwickelt. Unterwasserrugby ist eine Ballsportart unter Wasser.

→ Hauptartikel: Unterwasserrugby

Wracktauchen

Auch Zeugnisse der Zivilisation finden sich unter Wasser, wie hier im Walchensee
Taucher am Wrack der Ehime Maru

Beim Wracktauchen werden versunkene Boote/Schiffe, deren Ladung, Flugzeuge und andere menschengemachte große Objekte betaucht. Wracktauchplätze finden sich über die ganze Welt verstreut, wobei die Ursachen für den Untergang der Schiffe durchaus vielfältig sind. Das Auflaufen auf ein Riff oder das Sinken in Stürmen sind neben der Versenkung durch Fremdeinwirkung (Torpedo, Fliegerbombe, Selbstzerstörung) die häufigsten Ursachen. Ist das Wrack einmal am Meeresboden angelangt, wird es von Lebewesen als Lebensraum erschlossen. Schnell siedeln sich niedere Pflanzen, insbesondere Algen (Kieselalgen, Rotalgen, Braunalgen und Grünalgen), und Tiere (Schwämme, Krebse, Schnecken etc.) an der Metalloberfläche an. Im Laufe der Zeit nehmen auch Korallen das Wrack in Besitz. Durch diesen Bewuchs werden oft die einst klaren Konturen des Objektes verwischt und daher kann der Taucher das Wrack aus der Entfernung nur schemenhaft erkennen. Das trägt auch zur Faszination des Wracktauchens bei.

Der Taucher erfreut sich an der Pflanzen- und Tierwelt an diesem „künstlichen Riff“. Gut ausgebildete Sporttaucher und sog. Tectaucher wagen sich auch in die Wracks hinein, um Laderäume, Kabinen und andere Innenräume zu erforschen. Dabei sind allerdings große Vorsicht und Sicherungsmaßnahmen wie beim Höhlentauchen, eine besondere Ausbildung und spezielle Ausrüstung erforderlich.

Dokumentarfilme

  • Die Schätze der San Diego - Tauchfahrt in die Vergangenheit. ARD-Dokumentation (1997). Regie: Torsten Sasse. Der Film zeigt die Bergung der im 17. Jahrhundert gesunkenen spanischen Galeone San Diego durch den französischen Meeresarchäologen Franck Goddio.
→ Kategorie:Schiffswracks

Tauchen mit Handicap

Auch Menschen mit Behinderung haben mittlerweile vielseitige Möglichkeiten, am Sporttauchen teilzuhaben. Das Behindertentauchen ist vor allem in therapeutischem Sinne für körperlich behinderte Menschen gedacht. In letzter Zeit entwickeln sich zunehmend auch Angebote für geistig behinderte Menschen und pädagogische Ansätze für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. Gerade in diesen Bereichen findet eine konsequente wissenschaftliche Auseinandersetzung statt, die sich nicht mehr nur mit der Sportart an sich auseinandersetzt, sondern auch psychologische, pädagogische und sogar psychiatrische Fragen angeht. Emotionspsychologische und erlebnispädagogische Untersuchungen zeigen mittlerweile erstaunliche Erfolge und erlauben Rückschlüsse für Menschen mit psychischer bzw. seelischer Behinderung oder einer Lernbehinderung.

Weblinks

  • Natur Sport Info Informationen vom Bundesamt für Naturschutz über das Sporttauchen
  • taucherleben.de Sammlung pädagogischer und therapeutischer Ansätze im Tauchsport

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