- Taylor-Report
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Der Taylor Report ist ein Dokument, das unter der Aufsicht von Lord Taylor of Gosforth erstellt wurde und die Auswirkungen und Ursachen der Hillsborough-Katastrophe aus dem Jahre 1989 thematisierte. Nach einem im August 1989 veröffentlichten vorläufigen Bericht mit der Empfehlung von 43 Sofortmaßnahmen - darunter die Aspekte, die Kapazität pauschal um 15% zu verringern, die Beseitigung besonders kritischer Begrenzungszäune und die sofortige Untersuchung der Sicherheitszertifikate in allen Stadien - erschien die endgültige Version im Januar 1990. Neben der Erforschung der Ursachen, die zu der Tragödie geführt hatten, standen dabei Empfehlungen für künftige Vorschriften im Vordergrund, die die Sicherheit bei Sportveranstaltungen erhöhen sollten. Als offizielle Anweisung wurde an Taylor die Aufgabe gestellt, die Ereignisse vom 15. April in dem Heimstadion des Sheffield Wednesday Football Club zu untersuchen und Empfehlungen zu den Bedürfnissen zur Kontrolle von Zuschauermengen und zur Sicherheit bei Sportveranstaltungen abzugeben („To inquire into the events at Sheffield Wednesday Football Club ground on 15th April and to make recommendations about the needs of crowd control and safety at sports events“). Es war damit die bereits neunte offizielle Untersuchung zu diesen Themen, nachdem seit dem Jahre 1900 bei 27 Unglücksfällen in britischen Stadien mindestens 306 Personen zu Tode gekommen - davon alleine ungefähr 186 Personen nach dem Zweiten Weltkrieg in offiziellen Meisterschaftsspielen - und über 3.500 Verletzte zu beklagen waren.
Mit dem Begriff „Taylor Report“ wird zumeist die Hauptforderung verbunden, die Fußballspielstätten der großen Vereine in reine Sitzplatzstadien - und damit die vollständige Beseitigung von Stehplatzbereichen - umzuwandeln und damit jedem Inhaber einer Eintrittskarte einen Sitzplatz zuzuweisen. Die englische „Football League“ und das schottische Pendant „Scottish Football League“ setzten diesen Vorschlag derart um, dass den Vereinen bei einer Teilnahme an der jeweils höchsten Spielklasse die Umsetzung des Taylor Reports in ihrem Stadion zur Auflage gemacht wurde. Zahlreiche Vereine bauten ihr Stadion gemäß der Empfehlung um, einige davon gar, bevor dies zu bindenden Vorschrift gemacht worden war. Zur Beratung für ein den Vorschriften gemäßes Stadiondesign sollte schließlich das „Football Stadium Advisory Design Council“ zur Verfügung stehen.
Der Bericht stufte den Stehbereich in einem Stadion nicht generell als ein Sicherheitsrisiko ein, aber die britische Regierung entschied sich für eine konsequente Abschaffung von Stehplatzsektionen. Gegen diese Entscheidung richteten sich fortan zahlreiche Vereinigungen von Fußballanhängern, unter denen vor allem die Organisation „Stand Up Sit Down“ größere Bekanntheit erlangte.
Weitere der insgesamt 76 Empfehlungen befassten sich unter anderem mit dem Ausschank alkoholischer Getränke in den Stadien, der Anordnung der Absperrungen, Zäunen und Drehkreuzen sowie den Preisen von Eintrittskarten. Das Problem des Hooliganismus sollte durch eine bessere Kontrolle des Ticketverkaufs an Gästefans verbessert werden und weitere Aspekte betrafen die Eindämmung von rassistischen Sprechchören und von Feuerwerkskörpern in den Stadien.
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