Telelearning

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Als Interaktives Fernsehen (engl. Interactive Television, I-TV), bzw. Telelearning bezeichnet man eine auf dem digitalen Fernsehen basierende Variante des Fernsehens, welche ein Eingreifen des Zuschauers in die Fernsehhandlung ermöglicht.

Voraussetzungen für das I-TV sind die digitale Übertragung von Daten sowie das Vorhandensein eines (ggf. breitbandigen) Rückkanals. Für den Empfang digital übertragener Programme benötigt der Zuschauer eine sog. Set-Top-Box, mit der die Zusatzinformationen aufbereitet werden. Zur Navigation kann er die mitgelieferte Fernbedienung oder eine Infrarot-Tastatur verwenden.

Als technische Plattform für interaktives Fernsehen ist die Multimedia Home Platform (MHP) des Digital Video Broadcast (DVB) Projekts in Europa Standard.

Eine der ersten Fernsehstationen der Welt, die interaktives Fernsehen übertrug, war der staatliche spanische Fernsehsender Television Española: 1993 wurde erstmals ein Gerät namens TelePick angeboten, mit dem man zu den einzelnen Sendungen Zusatzinformationen abrufen, an Umfragen teilnehmen oder Bestellungen aufgeben konnte. Der Versuch endete jedoch bereits nach einem Jahr, da man anstelle der erhofften 850.000 nur 13.000 TelePick-Geräte verkauft hatte.

Ein weiterer Anwendungsbereich ist der Mobile TV Bereich. Die Nutzung von DVB-H (One-to-many) mit IP Datacast ermöglicht Rundfunkprogramme mit Rückkanal. Über UMTS (One-to-One) wird der individual Datenverkehr über ein mobiles Endgerät abgewickelt.

Inhaltsverzeichnis

Pilotprojekte

In Orlando (Florida) startete Ende 1994 ein Pilotprojekt mit interaktivem Fernsehen, an dem 4.000 Haushalte teilnehmen sollten. Bis Ende 1995 waren jedoch erst 65 Haushalte angeschlossen. Das Pilotprojekt bot u. a. Dienste wie Teleshopping, Videospiele und Video on Demand. Der Träger Time-Warner führte die mangelnde Akzeptanz auf die hohen Grundkosten von ca. 1.000 Dollar sowie das noch wenig attraktive Programm zurück.

In Berlin stellen einige Wohnungsbaugesellschaften seit 2001, gegen ein Entgelt, Zusatzdiensleistungen über das Digitale Fernsehen bereit; beispielsweise Video-on-Demand, Internet, Bringdienste.

Hauptanwendungen

Die Anwendungungsmöglichkeiten des iTV sind vielgestaltig – heute kann man folgenden Anwendungen die wahrscheinlich größten Erfolgsaussichten einräumen: EPGs (Electronic Program Guides), VoD (Video on Demand), Spielshows „zum Mitmachen”, e-Commerce/Teleshopping, Portale und vielerlei programmbegleitende Informationen.

Anwendungen in der Wirtschaft

Firmen setzten interaktives Fernsehen auch zur Schulung und Information von Mitarbeitern ein. Ein spezielles System für die Volkswagen AG hat die iic group GmbH entwickelt. So haben z. B. Volkswagen und Audi eigene Kanäle, über die man Mitarbeiter bei Händlern und in Werkstätten schult.

Der Zugang erfolgt hier über das Intranet des VW-Konzerns, an das alle Händler angeschlossen sind. Dadurch können die Sendungen von außerhalb des VW-Netzes nicht gesehen werden. Die Ausstrahlung der Sendungen erfolgt verschlüsselt über Satellit. Jeder Händler besitzt einen Decoder, der entschlüsselt; dann steht das Signal im Netzwerk des Händlers zur Verfügung, und an jedem PC lässt sich die Sendung sehen. Die Mitarbeiter, für die jeweilige Sendungen gedacht sind, werden per E-Mail eingeladen; nur sie bekommen auch je Zugang zu der Sendung. In ihr werden aktuelle Neuentwicklungen, Problemlösungen oder auch allgemeine Schulungen angeboten. Der Zuschauer kann live in der Sendung Umfragen und Multiple-Choice-Fragen beantworten, per Texteingabe Fragen stellen oder per Headset direkt mit den Moderatoren sprechen. Der Rückkanal wird hierbei über das VPN des Volkswagen-Konzerns hergestellt.

Auf der Studioseite besteht das System aus einer Serverkomponente und zwei speziellen Client-Applikationen, über die der Sendungsablauf gesteuert werden kann. Eines dieser Terminals bietet der Regie die Möglichkeit, dem Zuschauer anzuzeigende Unterrichtsmaterialien auszuwählen, Gesprächsanfragen über die VoIP-Funktion anzunehmen oder übermittelte Textnachrichten an den Moderator weiterzuleiten. Der Moderator erhält über das zweite Terminal aufbereitete Informationen zum Sendungsablauf und die von der Regie übermittelten Textnachrichten. Beide Applikationen sind speziell für den Live-Betrieb optimiert.

Entwicklungslabors arbeiten an (Werbe-) Soaps, wo Zuschauer Attribute wie Kleidung, Autos etc. an„klick“en können.

Siehe auch

Video-on-Demand, Pay-per-View, Telebanking, Telelearning, Teleshopping, Near-Video-on-Demand, Digitales Fernsehen, Van Gogh TV, mobile tv, DVB-H, IP Datacast

Weblinks


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