- Textura
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Die Textur oder Textura (lat. textur „Gewebe“), auch Gitterschrift genannt, zählt zu den gebrochenen Schriften. Sie entstand in Nordfrankreich zur Zeit der Gotik, daher wird sie oft auch als Gotisch oder gotische Schrift bezeichnet.
Bei der Textura kommt es zu einer vollständigen Brechung der Bögen. Da sowohl die Buchstaben als auch die Zeilen bei Texturatexten mit nur geringem Abstand geschrieben wurden, entstand ein sehr dunkles, für modernen Druck gewöhnte Augen meist schwer lesbares Schriftbild – ein „Buchstabenteppich“. Daher hat die Textura auch ihren Namen.
Beispiele für Textura-Schriften:
- Caslon-Gotisch (vor 1763, William Caslon)
- Cloister Black (Ende 19. Jhd.)
- Fette Gotisch (1893)
- Manuskript-Gotisch (1899)
- Wilhelm-Klingspor-Schrift (1920–1926, Rudolf Koch)
- Hallmark Textura (1969, Hermann Zapf)
Die Gutenberg-Bibel (1454) wurde in Textura gesetzt.
Siehe auch
Schriftbeispiele für gotische Schrift
Kieler Nordfriedhof 2002.
Bozen 2005.
Sechtem 2006.
„Fette Gotisch“, Straßenschild in Ludwigsburg.
Literatur
- Albert Kapr: Fraktur: Form und Geschichte der gebrochenen Schriften. Hermann Schmidt, Mainz 1993, ISBN 3-87439-260-0
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