- Texturbeton
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Strukturbeton, auch Texturbeton genannt, bezeichnet die durch Strukturmatrizen gestaltete Oberfläche von Frischbeton [1]
Inhaltsverzeichnis
Strukturbeton
Der Begriff Struktur- oder Texturbeton, der sich im Regelfall nur auf die Gestaltung der Betonoberfläche bezieht, unterstützt die architektonische Gestaltung von Gebäuden und Bauwerken. Mittels elastischer Formen, Schalungen oder Matrizen aus Polyurethan-Elastomeren können Fassaden und Oberflächen sowohl bei Neubauprojekten, als auch bei der Restaurierung von Bauten in Beton geformt werden. Giebelwände, Balkone, Eingänge, Treppenhäuser, Brüstungen, Attiken und viele andere Bauteile können so mit Strukturbeton gestaltet werden.
Strukturmatrizen
Strukturmatrizen sind elastische, texturierte Schalungseinlagen, die zur Strukturierung von Sichtbetonflächen verwendet werden. Struktur- oder Texturbeton eignet sich als Baustoff zum einen wegen seiner Beständigkeit und Wirtschaftlichkeit. Zum anderen ist Frischbeton leicht formbar, so dass der architektonischen Gestaltungsvielfalt nur durch das Schalungsmaterial Grenzen gesetzt werden. Auch lassen sich so texturierte Oberflächen schaffen.
Struktur- und Farbvarianten
Putzstrukturen, Brucheffekte, Holz-Strukturen, Fantasie-Strukturen, CNC-Grafik-Strukturen, Mauerwerk-Strukturen, Stein- und Fels-Strukturen, Rippen- und Wellen-Profile, Geometrie-Strukturen, Oriental-Strukturen und Antirutsch-Strukturen sind nur einige Möglichkeiten Beton zu strukturieren. Auch der farblichen Gestaltung von Betonflächen sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Foto-Gravur-Technik
Bei der Foto-Gravur-Technik handelt es sich um ein computerunterstütztes Verfahren, Bildinformationen durch Frästechnik auf Plattenwerkstoffe zu übertragen. Dazu wird zunächst eine Bildvorlage eingescannt und in 256 Graustufen umgewandelt. Für die Übertragung des Bildes auf den Werkstoff wird aus den ermittelten Grauwerten eine Bearbeitungsdatei generiert, die Fräsbefehle für eine CNC-Fräse enthält. Ein entsprechend gefrästes Modell dient dann als Vorlage für die Fertigung der elastischen Foto-Gravur-Matrizen. Deren Elastizität, Qualität und Reproduzierbarkeit machen das gesamte Verfahren ästhetisch und ökonomisch für eine bildähnliche Betonoberfläche umsetzbar.
Wie jede Struktur lebt auch die Fotogravur vom Licht- und Schattenspiel an der Fassade. Streiflicht lässt deshalb das Foto im Beton deutlicher erscheinen als Frontallicht oder totaler Schatten. An der Fassade führt so das wandernde Sonnenlicht zu abwechslungsreichen Bildeffekten, während im Innenbereich der Effekt durch Kunstlicht akzentuiert werden kann. Die reliefartige Oberfläche der Fotogravur erzeugt einzig durch Licht- und Schatteneffekte ein Abbild der Bildvorlage. Durch die Ausrichtung der V-förmigen Nuten zur (dynamischen) Lichtquelle und der jeweiligen Position des Betrachters ist der Grad der Erkennbarkeit des Motivs bestimmt. Bei schräg einfallendem Licht bilden sich die Schattenlängen analog zu den Nutentiefen aus. Sie erzeugen den Schwarz-Anteil des Bildes. Das Motiv ist dadurch aus lotrechter bzw. entgegengesetzter Betrachtungsposition gut erkennbar.
Aus einer dem Lichteinfall gleichgerichteten Betrachtungsposition verkürzen sich die erkennbaren Schattenbereiche. Das Motiv wird dadurch kontrastärmer. Ist der Betrachtungswinkel spitzer als der Lichteinfallswinkel, erscheint das Motiv „negativ“.
Bei lotrechtem Lichteinfall zur Objektebene bilden sich in den Nuten keine Schatten aus – das Motiv ist aus keiner Betrachtungsposition erkennbar.
Foto-Gravur-Objekte
Einzelnachweise
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