- The Anarchist Cookbook
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Das Anarchist Cookbook wurde vom High-School-Absolventen William Powell 1969 als Protest gegen die US-Amerikanische Regierung und den Vietnamkrieg verfasst. Es enthält Anleitungen für die Herstellung von Sprengstoffen, Drogen, eine Anzahl inzwischen veralteter Geräte zum Ausnutzen von Telekommunikationsschwachstellen und andere kontroverse Themen.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Die darin beschriebenen Anleitungen und chemischen Verbindungen sind teilweise veraltet, fehlerhaft und gefährlich. Der Wert dieses Buches liegt in der Dokumentation der politischen Diktion der 1960er Jahre und seinem Kultstatus als amüsanter Schmöker.
Die Quellen des Werkes waren nach seinen Angaben öffentliche Bibliotheken, in denen er militärische und Spezialkräfte-Handbücher einsah und zu seinem Buch zusammenstellte. Es sei 1970 ohne redaktionelle Überarbeitung von Lyle Stuart Inc. veröffentlicht worden.
Der Autor hat sich mittlerweile von seinem Werk distanziert. Er sei inzwischen verheirateter Vater und anglikanischer Christ. Da er die Rechte an dem Text verkauft hat, kann er seine weitere Verbreitung nicht verhindern. Er betont auch, dass er nie einer radikalen Gruppe angehört habe. Vielmehr sei seine Intention ausschließlich gegen den Vietnamkrieg gerichtet. Wörtlich schreibt er: "Die zentrale Idee des Buches war, dass Gewalt eine akzeptable Form ist, politische Änderungen zu erwirken. Ich stimme damit nicht mehr überein."
Das Anarchist Cookbook ist in den Vereinigten Staaten, der Schweiz und in Deutschland legal erhältlich.
Im Internet finden sich viele Websites mit dem Namen Anarchist Cookbook. Diese beinhalten fast nie das ursprüngliche und vollständige Manuskript von William Powell, sondern Werke gleichlautenden Titels, die unter verschiedenen Pseudonymen wie "The Jolly Roger", "Exodus", "BHU" oder "RFLAGG" veröffentlicht wurden.
Beziehung zum Anarchismus
Viele Anarchisten verneinen eine Beziehung des Buchs zur politischen Philosophie des Anarchismus. Das anarchistische Kollektiv CrimethInc., das das Buch Recipes for Disaster: An Anarchist Cookbook veröffentlicht hat, kritisiert am früheren Werk, dass es „nicht von Anarchisten zusammengestellt und veröffentlicht wurde, sich nicht von anarchistischer Praxis ableitet und nicht beabsichtigt, Freiheit und Autonomie zu fördern und unterdrückende Macht in Frage zu stellen -- und war kaum ein Kochbuch, da die Rezepte offenkundig unzuverlässig sind.“ [1]
Literatur
- William Powell: The Anarchist Cookbook. Ozark Press, El Dorado 2002, ISBN 0-9744589-0-2
Einzelnachweise
- ↑ Interview with The Guardian, September 2004 September 2004, zitiert in Recipes for Disaster, CrimethInc., abgerufen 30. März 2008 (eng.)
Weblinks
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