The La's

The La's
Drumset von The La’s

The La’s waren eine englische Rockband aus Liverpool, die im Kern aus dem exzentrischen Sänger und Gitarristen Lee Mavers bestand. Mit ihm spielten verschiedene Gitarristen, Bassisten und Drummer. Die Band ist vor allem für ihren Popsong „There She Goes“ bekannt. Dieser war in fünf verschiedenen Jahren in den britischen Charts platziert- vier Mal von The La’s selbst sowie einmal als Coverversion von Sixpence None the Richer. Der Song wurde in mehreren Filmsoundtracks benutzt worden, darunter in So I Married an Axe Murderer und Fever Pitch. The La’s spielten Rockmusik, die vom 60er Garagenrock, von den Troggs, aber auch von R.E.M. inspiriert war.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Auf die Band wurden mehrere Plattenlabel aufmerksam, als sie in ihrer Heimatstadt Liverpool 1986 mehrere Konzerte gegeben hatte. Zuvor waren Bootleg-Aufnahmen von Demos einer Studiosession im Flying Picket-Studio in Liverpool bereits in Umlauf gekommen. Nachdem mehrere Plattenlabel diese Demos gehört und Verträge angeboten hatten, unterschrieb die Band bei Go! Discs Records.

Die erste Single („Way Out“, Oktober 1987), wurde von Produzent Gavin MacKillop gemischt, erzielte aber nur geringes Interesse. Zwar lobte Morrissey, Sänger der Smiths, den Song im Musikmagazin Melody Maker, doch ansonsten blieb die Veröffentlichung ziemlich unbemerkt. Fünftausend Singles wurden gepresst, und so wurde die Platte später zu einer gesuchten Rarität von Fans der The La’s.

1988 wurde zum ersten Mal „There She Goes” als Single veröffentlicht. Sie stieg im Januar 1989 tatsächlich in die britischen Charts ein, kam aber zu diesem Zeitpunkt nicht höher als Platz 59. Die Band (vor allem Mavers) brauchte lange Bedenkzeit darüber, warum ihre Songs keine größeren Hits wurden und nicht höher in den Charts notierten. Vor allem Mavers' Perfektionismus (Lee Mavers ließ angeblich original 60er Jahre Staub aus Musikboxen in das Aufnahmestudio blasen, zwecks Atmosphäre!)war es, der verhinderte, dass mehr Material veröffentlicht wurde. Die dritte Single, „Timeless Melody“, stieg wieder in die niederen Regionen der Hitparade, doch Mavers wurde immer unzufriedener. Die Band verbrachte zwei Jahre damit, wieder und wieder ins Studio zu gehen, um Songs für ihr Album aufzunehmen. Verschiedenste, auch namhafte Produzenten (u.a. John Porter, John Leckie und Mike Hedges) versuchten sich an der Produktion – erfolglos, da Mavers mit ihrer Arbeit nicht zufrieden war. Dabei veränderte sich auch das Line-Up der Band permanent - Mavers und Bassist John Power blieben die einzigen Konstanten.

Erst Ende 1989 kam etwas Stabilität in die Band, mit Neil Mavers (Lees Bruder) am Schlagzeug und Peter James „Cammy“ Camell als Leadgitarrist. Die Gruppe mietete sich in den Londoner Eden Studios ein, wo sie im Dezember 1989 noch einmal versuchte, ihr Debütalbum aufzunehmen. Produzent war diesmal Steve Lillywhite, der sich auf seine Erfolge mit U2 und Simple Minds berufen konnte. Doch auch mit diesen Sessions waren Mavers und die Band nicht zufrieden. Die Plattenfirma Go! Discs hatte nun einiges an Geld in The La’s investiert und wurde ungeduldig. Mavers und seine Bandkollegen aber hatten keine Lust mehr – die Sessions wurden aufgegeben. Lillywhite mixte aus dem, was da war, nun auf Geheiß der Plattenfirma eine LP zusammen, die dann als „The La’s” veröffentlicht wurde – die Band, speziell Lee Mavers, hat diese Entscheidung nie gutgeheißen.

Auf dem Album war eine neu aufgenommene Version von „There She Goes“, die nun als Single veröffentlicht wurde. Dieses Mal schaffte es der Song auf Platz 13 der UK-Charts. Eine kurze Promotion-Tournee und Fernsehauftritte, u.a. in Top of the Pops folgten, die Band tourte 1991 durch Großbritannien, Europa und die USA. Aber die Unzufriedenheit blieb. Der Song There She Goes wurde später zum Titelsong der RTL-Serie Mein Leben und ich.

John Power verließ die Band 1992, frustriert darüber, dass er seit 1986, als seit mehr als fünf Jahren, denselben Songkatalog abspulte. (Er gründete im folgenden Jahr die Band Cast, die da weitermachte, wo The La’s aufgehörte hatten.)

Mit dem Weggang von Power waren The La’s de facto aufgelöst. Mavers hatte zwar jede Menge neue Songs geschrieben (und angeblich auch Demoaufnahmen zuhause aufgenommen), aber es gab kein weiteres Material für Veröffentlichungen. Erst 1994 tauchte wieder eine Band mit dem Namen The La’s und mit Lee Mavers auf – sie spielte einige Konzerte im Vorprogramm von Acts wie Dodgy, Paul Weller und Oasis.

Danach hörte man mehr als zehn Jahre weder von Mavers noch von The La’s etwas – bis zum Juni 2005. Eine unverhersehbare Wiedervereinigung von Mavers and Power (mit wieder anderen Musikern an ihrer Seite) ergab neue The La’s. Sie spielten sechs Konzerte in Großbritannien und Irland, sowie im selben Sommer auf einigen Festivals in Japan und Europa, darunter das Glastonbury Festival. Allerdings: das Song-Repertoire war – bis auf wenige zusätzliche Lieder – immer noch das von 1989.

Besetzung

  • Lee Mavers (* 2. August 1962) – Gesang, Gitarre
  • John Power (* 14. September 1967) – Bass (1986–1992, 2005)
  • John Byrne – Gitarre (1986)
  • Paul Hemmings – Gitarre (1987–1990)
  • John Timson – Drums (1986–1988)
  • Chris Sharrock (ex-The Icicle Works) – Drums (1988/89)
  • Neil Mavers (* 8. Juli 1971) – Drums (1989–1992)
  • James Joyce (* 23. September 1970) – Bass
  • Cammy (Peter James Camell, * 30. Juni 1967) – Gitarre (1989–1992)
  • Jay Lewis – Gitarre (2005)
  • Nick Miniski – Drums (2005)
  • Jasper – Drums (2005)

Diskografie

Alben

  • The La's
    (Go! Discs) (1990) chart position(s):

EPs

  • Fever Pitch (Contains „There She Goes“ and „Fever Pitch“ amongst songs by other artists including The Pretenders) chart position(s):
    • #65 (U.K.)

Compilations

  • Breakloose: Lost La's 1984–1986
    (2000)
  • Callin' All: Lost La's 1986–1987
    (2001)
  • BBC In Session
    (2006)
  • The La's - Deluxe Edition
    (2008)

Bücher

In Search of The La's: A Secret Liverpool by MW Macefield, 2003 (Paperback, Helter Skelter Publishing; ISBN 1-900924-63-3)

Singles

Jahr Titel Chart Positionen Album
UK Singles Chart US Hot 100 US Modern Rock
1987 „Way Out" #86 - - The La's
1990 „Timeless Melody" #57 - #12 The La's
1991 „There She Goes" #13 #49 #2 The La's
1991 „Feelin'" #43 - - The La's

Weblinks

Literatur

  • MW Macefield: In Search of The La’s: A Secret Liverpool, Paperback, Helter Skelter Publishing, 2003; ISBN 1-90092-463-3
  • M.C. Strong (ed.): The Great Rock Discography, 3rd Ed., p. 474, Edinburgh/Ffm. 1996, ISBN 0-86241-604-3
  • J. Buckley/M. Ellingham (ed.): Rock – The Rough Guide, p. 491, London 1996, ISBN 1-85828-201-2
  • David Roberts (ed.): Guinness Book of British Hit Singles, 14th Ed., London 2001, ISBN 0-85112-156-X

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • The La's — Promotional photograph of The La s in 1990. L to R: Lee Mavers, Peter Cammy Camell, Neil Mavers and John Power Background information Origin …   Wikipedia

  • The D4 — Origin Auckland, New Zealand Genres Garage rock revival Years active 1998–2006 Labels Hollywood Records/Flying Nun Records/Infectious …   Wikipedia

  • The — ([th][=e], when emphatic or alone; [th][ e], obscure before a vowel; [th]e, obscure before a consonant; 37), definite article. [AS. [eth][=e], a later form for earlier nom. sing. masc. s[=e], formed under the influence of the oblique cases. See… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • The — The, adv. [AS. [eth][=e], [eth][=y], instrumental case of s[=e], se[ o], [eth][ae]t, the definite article. See 2d {The}.] By that; by how much; by so much; on that account; used before comparatives; as, the longer we continue in sin, the more… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • The — ([th][=e]), v. i. See {Thee}. [Obs.] Chaucer. Milton. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • The Go-Go's — Infobox musical artist | Name = Go Go s Background = group or band Birth name = Alias = Origin = Los Angeles, California Genre = Pop, Rock, New Wave, Teen pop, Pop punk Years active = 1978 1985 1990 present Label = Sony BMG Music Entertainment… …   Wikipedia

  • The B-52's — Infobox musical artist | Name = The B 52 s Img capt = The B 52 s at Festival Internacional de Benicàssim, July 21, 2007 Img size = 250 Background = group or band Landscape = yes Origin = Athens, Georgia, U.S. Genre = New wave, pop rock, rock… …   Wikipedia

  • The O.C. — This article is about the FOX television series. For the location from which the series derives its name, see Orange County, California. The O.C. Intertitle Card Seasons 3 4 Format Teen …   Wikipedia

  • the — I. definite article Etymology: Middle English, from Old English thē, masculine demonstrative pronoun & definite article, alteration (influenced by oblique cases as thæs, genitive & neuter, thæt) of sē; akin to Greek ho, masculine demonstrative… …   New Collegiate Dictionary

  • THÉ — s. m. Arbrisseau qui croit à la Chine et au Japon, et dont les feuilles, auxquelles on donne ce même nom, servent à faire une infusion qui se prend chaude. Thé vert. Thé bou. Thé impérial. Boite à thé.   Il se dit également de L infusion de thé.… …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 7eme edition (1835)

  • THÉ — n. m. Arbrisseau qui croît en Extrême Orient et dont la feuille séchée donne, en infusion, une boisson aromatique. Il se dit surtout des Feuilles séchées de cet arbrisseau. Thé vert. Thé noir. Thé de Chine. Thé de Ceylan. Boîte à thé. Une pincée… …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 8eme edition (1935)

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”