The Runaways

The Runaways

The Runaways war eine Frauen-Rockband, die von 1975 bis 1979 Punk- und Hardrock spielte. Vor allem die Sängerin und Gitarristin Joan Jett ist bis heute im Musikgeschäft erfolgreich.

Die Band wurde nicht wirklich von Produzent Kim Fowley ins Leben gerufen, wie vielfach berichtet wird. Kim Fowley lag zwar sehr richtig mit seiner Annahme, dass fünf in Leder und Reizwäsche gekleidete Teenager, die Heavy Metal spielen, optimal vermarktbar sind, aber die eigentlichen Gründungsmitglieder waren Joan Jett und Sandy West, die eng mit der Songwriterin Kari Krome zusammenarbeiteten und irgendwann mit Kim Fowley zusammen trafen. Die Girls wollten eine Girlband gründen, und Fowley suchte sowieso immer nach etwas Neuem, das sich gut vermarkten ließ. So suchten sie dann zusammen erstmal nach einer passenden Bassistin und Sängerin, die sie vorerst in Michael "Micki" Steele fanden.

Inhaltsverzeichnis

Bandmitglieder

1975:

1976

1978

  • Joan Jett - Rhythmusgitarre, Gesang
  • Sandy West - Schlagzeug, Gesang
  • Vickie Blue - Bass
  • Lita Ford - Leadgitarre, Gesang

1979

  • Joan Jett - Rhythmusgitarre, Gesang
  • Sandy West - Schlagzeug, Gesang
  • Laurie McAllister - Bass
  • Lita Ford - Leadgitarre, Gesang

Geschichte

Die Anfänge

Sandy Wests Träume von einer weiblichen Rockband war die Ursache für die Gründung der Runaways. Sie stieß auf Kim Fowley, der in Kontakt mit der 14jährigen Kari Krome war, die schon diverse Liedtexte geschrieben hatte. Kari wollte, dass die Texte von Mädchen in ihrem Alter gesungen werden, und so hielt Fowley Ausschau nach möglichen neuen Rockstars.

Er brachte Sandy mit der 17jährigen Joan Larkin, die sich selbst das Gitarrespielen beigebracht hatte, zusammen. Sie nannte sich nach der Scheidung ihrer Eltern Joan Jett. Da Fowley zwar von Kari Kromes Liedtexten beeindruckt war, sie aber nicht besonders gut singen konnte, holte er kurz darauf Sue Thomas (die sich später in Michael 'Micki' Steele umbenannte) an ihrer Stelle in die Band.

Die Band nahm ein Demo-Album auf, das jedoch nie veröffentlicht wurde. Später kamen Lita Ford an der Gitarre und Cherie Currie als Sängerin dazu, und Steele verließ die Band, da sie mit deren hartem Image unzufrieden war. (Sie hatte später mit den Bangles großen Erfolg.) Im Dezember 1975 kam dann Jackie Fox an der Bassgitarre als letztes Mitglied dazu.

Erfolge

Die Runaways fanden in den USA nur mäßige Aufmerksamkeit, was zum Teil an dem Image lag, das Fowley für die Band geschaffen hatte - junge Mädchen, die Sex, Alkohol und das Leben auf der Straße besangen wurden damals in den prüden USA nur ungern im Radio gespielt. Im Gegensatz dazu waren die Runaways aber in Japan sehr erfolgreich, wo sie bei ausverkauften Konzerten spielten und mit ihrem Lied "Cherry Bomb" sogar zeitweise die japanischen Charts anführten. Aus der Japan-Tour ging das Album "Live in Japan" hervor.

Trennung

Im Juli 1977 verließ Jackie Fox während der Japan-Tour die Band, in der es inzwischen Spannungen zwischen den Mitgliedern gab, gefolgt von Cherie Currie im gleichen Jahr. Fox wurde daraufhin durch Vicki Blue ersetzt. Die Band nahm dann das Album "Waiting For The Night" auf, welches es nie in die US Charts schaffte, und Fowley, der inzwischen das Interesse an der Band verloren hatte, kündigte als deren Manager. Langsam tauchten auch musikalische Differenzen in der Band auf, da Joan Jett sich für Punk und Glam Rock interessierte, Sandy West und Lita Ford allerdings eher zu Hard Rock und Heavy Metal tendierten.

1978 veröffentlichte die Band dann ihr letztes Album, "And Now... The Runaways", welches ursprünglich nur in Europa und Japan erschien. Vicki Blue stieg schließlich aus der Band aus und wurde kurzzeitig durch Laurie McAllister ersetzt, bis sich die Runaways 1979 schließlich endgültig auflösten.

Joan Jett startete daraufhin eine Solokarriere und gründete in den 1980ern mit dem Producer Kenny Laguna die Band The Blackhearts und das Label Blackheart Records und ist bis heute erfolgreich.

Lita Ford hatte in den 1980er Jahren einige Pop-Metal-Hits, arbeitete unter anderem mit Ozzy Osbourne zusammen, veröffentlichte bis 1995 sieben Alben und danach bis 2004 noch drei Greatest Hits Alben.

Jackie Fox dagegen studierte Jura und wurde Anwältin.

Vicki Blue drehte 2004 den Dokumentarfilm "Edgeplay" über die Runaways.

Sandy West machte mit der Sandy West Band weiterhin Musik. Sie starb am 21. Oktober 2006 nach langer Krankheit an Lungenkrebs. Am 9. Dezember 2006 wurde ein Gedenkkonzert mit Bands/Künstlern wie The Sandy West Band, Cherrie Currie, The Bangles und The Donnas zelebriert.

Verfilmung der Bandgeschichte

Die Geschichte von The Runaways, wurde 2009 unter dem gleichnamigen Titel verfilmt. Die DVD ist in Deutschland am 22. Oktober 2010 erschienen. Die Rolle Joan Jetts übernimmt Kristen Stewart, die der Cherie Currie Dakota Fanning, Stella Maeve verkörpert Sandy West, Scout Taylor-Compton ist als Lita Ford zusehen, Michael Shannon spielt den Manager Kim Fowley. Regie führt Floria Sigismondi. Stewart und Fanning sangen alle im Film live gespielten Songs der Band selbst. Einzig die Songs "I Love Rock'n'Roll" und "Bad Reputation" (im Abspann) wurden als Original von Joan Jett gespielt.[1]

Diskografie

  • 1976 - The Runaways
  • 1977 - Queens of Noise
  • 1977 - Waiting for the Night
  • 1977 - Live in Japan (live)
  • 1978 - And Now... The Runaways
  • 1980 - Flaming Schoolgirls ("odds-and-sods" compilation)
  • 1993 - Born to be Bad (early demos compilation)
  • 2004 - Edgeplay: Film About Runaways (Soundtrack)

Literatur

  • Gillian G. Gaar, "She’ s A Rebel – The History of Women in Rock'n'Roll", Seal Press, Seattle 1992 - ISBN 0-7137-2379-3
  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 590f – ISBN 0-312-02573-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verfilmung "The Runaways" in der Internet Movie Database

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