The World Dubai

The World Dubai
Bauprojekte in Dubai, Stand 2008
Jumeirah Beach aus dem All, Juli 2006, links The World, rechts The Palm Jumeirah
Modellinsel, bebaut vom Projektträger, Dezember 2007
Inseln von The World im Oktober 2007

„The World“ ist eine auf der Basis von Felsschüttungen aus verdichtetem Sand aufgespülte künstliche Inselgruppe in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, 4-10 km vor der Küste des Stadtteils Jumeirah.

Inhaltsverzeichnis

Projektidee

Die Inseln sind in Form einer Weltkarte angeordnet und stellen Kontinente und Länder der Erde dar, wobei jeweils mehrere kleinere Länder zusammengefasst wurden. Die frei verkäuflichen Inseln werden eine Größe zwischen 23.000 m² und 87.000 m² haben und ausschließlich per Boot oder Hubschrauber zu erreichen sein.

Das Projekt „The World“ ist das zweitgrößte künstliche Inselprojekt der Welt, größer als The Palm Jumeirah und die anderen sogenannten Palmprojekte in Dubai. Es wird in seiner Größe nur von Dubai Waterfront, einer weiteren im Bau befindlichen, künstlichen Inselgruppe übertroffen. Der Staat lässt sich dieses Projekt insgesamt 7,6 Mrd. US-$ kosten, wobei die kleinen Inseln jeweils 11 – 40 Mio. US-$ kosten, insgesamt dürften nach dem Infrastrukturbau und der Bebauung aller Inseln mindestens 14 Mrd. US-$ aufgewendet worden sein. Das Projekt besteht aus 270 Inseln, die von mehreren künstlichen, oval angelegten Wellenbrechern umgeben sind. Die Gesamtfläche des Projektes beträgt ca. 9 × 6 km bei einer Meerestiefe von 11 bis 16 Metern.

Termine und Terminvorstellungen

Nach der Ankündigung des Projekts im Frühjahr 2003 begannen die Schütt- und Spülarbeiten im Spätsommer 2003. Bis 2006 waren die wesentlichen Massebewegungen abgeschlossen, danach wurden in Feinarbeit die einzelnen Inseln herausmodelliert. Ende 2008 sollen bereits 60 Prozent der frei verkäuflichen Inseln vergeben sein. Ein "größeres Momentum" zur Bebauung und Nutzung des kleinen Archipels wird für 2011/12 erwartet, die Vollendung des Projekts ist auf 2020 ausgerichtet.

Infrastruktur

Die kleineren Inseln sind jeweils rund 100 m voneinander entfernt und durch ein Marine-Transport-System miteinander verbunden. Es wird mit rund 150.000 Einwohnern geplant, 20.000 Boote für unterschiedliche Aufgaben, wie z. B. Yachten, Motor- und Segelboote, Fähren und Wassertaxis, Boote für die Ver- und Entsorgung sowie für Polizei-, Feuerwehr- und Wachdienste, werden das mehrere hundert Kilometer lange Wasserstraßennetz benutzen. Es sind vier sogenannte Knotenpunkte geplant, von denen aus Fährverbindungen mit dem Festland Dubais eingerichtet werden, die aber auch für die Fahrt von Insel zu Insel die zentrale Rolle spielen. In den Knotenpunkten sollen auch Verwaltungs- und Versorgungseinrichtungen wie Polizeistationen, Postämter, Feuerwehr, Gastronomie und Einkaufszentren konzentriert werden.

In der geplanten landseitigen ‚gateway marina’ sollen 10.000 Parkplätze zwischen dem Port Rashid und "The Palm, Jumeirah" entstehen, um die Anfahrt zwischen Dubai und The World zu erleichtern. The World wird schätzungsweise zwischen 100 und 140 Fähren mit einer Kapazität von 50 – 100 Passagieren allein für den Verkehr zwischen den Inseln benötigen. Weitere 60 Fähren für jeweils 150 – 200 Personen werden voraussichtlich für die Überfahrten zum Festland Dubais erforderlich sein. Um die Abgasbelastung zu vermindern, gibt es Überlegungen, den "kleinen" Fährverkehr auf kürzeren Strecken zwischen den Inseln z. T. mit solaren Elektrobooten abzuwickeln.

Realisiert wird das Projekt von Nakheel, einem staatlichen Projektentwickler, der bereits die Palmprojekte vor der Küste Dubais auftauchen ließ bzw. in Planung hat. Um eine der Inseln zu erwerben, muss man sich beim Herrscher von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, mit einem Konzept bewerben. Er entscheidet dann über den Erwerb der Insel. Scheich Muhammad hat dem ehemaligen Rennfahrer Michael Schumacher eine Insel geschenkt. Michael Schumacher überlegt derzeit noch, wie er diese Insel nutzen möchte. Im Gespräch ist eine Kartbahn, die dann auch nur mit Hubschrauber bzw. Boot erreichbar wäre.[1]

Bautechnische Besonderheiten

Das Projekt ist der bisher größte Versuch, aus dem Meeresboden eine künstliche Inselgruppe aufzubauen, die durch einen umgebenden Wellenbrecher einem Atoll und seiner Lagune entsprechen. Der Wellenbrecher war ursprünglich auf 25 Kilometer Länge geplant, ist heute jedoch 28 Kilometer lang, weil an drei der insgesamt sechs Stellen die Wasserdurchlässe größer und überlappend gebaut wurden. Es wurde entgegen der Computersimulation befürchtet, dass mit relativ kleinen ungeschützten Durchlässen der Wasseraustausch zu gering sein könnte, was zum Umkippen der Wasserqualität geführt hätte. Um an allen Stellen der Lagune das Wasser gesund und "blau" zu halten, wurden nachträglich die Hauptkanäle zwischen den Inseln vertieft.

Die Wellenbrecher sind einem natürlichen Riff nachempfunden: draußen unter dem Wasserspiegel befindet sich eine erste Felsschwelle, die den unteren Teil größerer Wellen auflaufen lässt, so dass die Welle noch vor dem Hauptkamm bricht. Die damit auf etwa halbe Höhe heruntergebrochene Welle kann dann am sichtbaren Wellenbrecherrand sanfter durch die Steine strömen. Obwohl vom Auftraggeber verlangt wurde, den Wellenbrecher möglichst niedrig zu gestalten, um die optisch trennende Wirkung gering zu halten, haben die Wasserbauer eine höhere Steinaufschüttung durchsetzen können. Man will sicher sein, auch ein etwa alle 20 Jahre von Norden erwartetes großes Sturmereignis abfangen zu können.

Umweltfragen, Ökologie

Ein solch riesiges Aufschüttungsgebiet stellt für die Meeresökologie eine besondere Herausforderung dar. Auf dem vorher fast gleichmäßig flachen Meeresboden wurden hunderttausende Tonnen Material aufgeschüttet, es ist eine völlig neue Unterwasserstruktur entstanden. Wichtig erschien den Planern auch, nur natürliche Baustoffe wie Felsen und Meersand zu verwenden, schon Beton birgt die Gefahr chemischer Verschmutzung. Der Projektträger hat diesen Umbauprozess wissenschaftlich begleiten lassen, denn ökologisch schädliche Projekte lassen sich kaum noch vermarkten. Ergebnis der ersten Begleituntersuchungen: die Felsformationen entsprechen in ihrer Funktion natürlichen Riffen, Flora und Fauna haben sich denen eines natürlichen Riffes angenähert. In der Lagune gibt es erste Ansätze von Seegraswachstum, das die biologische Wasserreinhaltung fördert. Insgesamt ist der beauftragte Meeresbiologe glücklich, ein solches Ergebnis vorgefunden zu haben.

Weitere künstliche Inseln in Dubai

  • Jumeirah Islands
  • Projekt Palm Islands, bestehend aus den drei Inselgruppen „The Palm, Jebel Ali“, „The Palm, Jumeirah“ und „The Palm, Deira“

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/sport/formel1/0,1518,444344,00.html

Weblinks

25.23333333333355.1666666666677Koordinaten: 25° 14′ N, 55° 10′ O


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