Theodor Georg Ritter von Karajan

Theodor Georg Ritter von Karajan
Theodor Georg von Karajan, Lithographie von Adolf Dauthage, 1853

Theodor Georg von Karajan, seit 1869 Ritter von Karajan (* 22. Januar 1810 in Wien; † 28. April 1873 ebenda), Dr. phil., war ein österreichischer Germanist, Historiker und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Theodor von Karajan stammt von einer aromunischen Familie aus Kozani in Nordgriechenland, die dort 1743 erstmals urkundlich erwähnt ist, und war der Sohn des Kaufmanns Georg Karajan, Inhaber einer Baumwollhandlung im kursächsischen Chemnitz. Georg Karajan wurde mit Ehefrau und seinen Söhnen Demeter und Theodor am 1. Juni 1792 durch den sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. in den erblichen Reichsadelsstand erhoben. Die Anerkennung dieses Adelsstandes in Österreich erfolgte für dessen Witwe und die Söhne durch Erlass vom 4. Januar 1832. Theodor von Karajan wurde am 11. Juli 1869 in Wien mit seiner Ernennung zum Ritter des Leopoldsordens in den österreichischen Ritterstand erhoben.

Er war der Urgroßvater des Dirigenten Herbert von Karajan (1908–1989).

Leben

Karajan studierte von 1826 bis 1828 Philosophie an der Universität Wien. Danach trat er in den österreichischen Staatsdienst ein und arbeitete beim Hofkriegsrat, beim Hofkammergericht und schließlich in der Hofbibliothek.

Aufgrund seiner historischen Forschungen, insbesondere über Vergleichende Sprachwissenschaften und das Mittelalter wurde er ab den 1840ern Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher historischer und akademischer Vereinigungen in ganz Europa. 1848 wurde Karajan Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, der er ab 1851 als Vizepräsident und ab 1866 als Präsident vorstand.

Vom 24. Mai bis zum 20. September 1848 war er Abgeordneter für Guntersdorf in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er zur Casino-Fraktion zählte.

1853 wurde Karajan auch korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1859 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Von 1867 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Österreichischen Herrenhauses.

Seine Grabstelle befindet sich am Friedhof Mauer in Wien.

Werke

  • Frühlingsgabe für Freunde älterer Litteratur" (Wien 1839 und 1875)
  • Michael Behaims Buch von den Wienern 1462-65 (Wien 1843)
  • Deutsche Sprachdenkmale des 12. Jahrhunderts (Wien 1846)
  • Verbrüderungsbuch des Stiftes St. Peter zu Salzburg (Wien 1852)
  • Über Heinrich den Teichner (Wien 1855)
  • Die alte Kaiserburg zu Wien vor 1500 (Wien 1863)
  • Abaraham a Sancta Clara (Wien 1867)

Er eröffnete auch 1855 die Fontes rerum austriacarum durch eine Ausgabe „Kleiner Quellen zur Geschichte Österreichs“.

Literatur

Weblinks


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