Theresianische Ritterakademie

Theresianische Ritterakademie
Die Neue Favorita von der Favoritenstraße aus gesehen, beherbergt heute das Theresianum
Blick auf den Giebel mit dem Reichsadler Josephs II.
Das Theresianum, vom Park aus gesehen
Der Park der Schule
Bibliotheksstempel der "NPEA Wien-Theresianum"

Das Theresianum oder Theresianische Akademie ist eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht im 4. Wiener Gemeindebezirk an der Favoritenstraße 15.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1746 verkaufte Maria Theresia von Österreich das Barockschloss Favorita, an die Jesuiten mit der Auflage darin eine Erziehungsanstalt (Ritterakademie) „zum Besten des allgemeinen Wesens, besonders aber der adeligen Jugend“ zu errichten. Die Hauptaufgabe war die Heranziehung von gebildeten und loyalen Staatsbeamten und Diplomaten. 1783 löste Kaiser Joseph II. alle Ritterakademien, so auch das Theresianum, auf. 1797 genehmigte Kaiser Franz II. eine Wiedereröffnung unter der Leitung der Piaristen. Die Fassade wurde im klassizistischen Stil umgebaut. Nach der Märzrevolution 1848 verfügte Kaiser Franz Joseph I. die „Zulassung von Söhnen des Bürgertums“ als Schüler. Nach dem Anschluss Österreichs an NS-Deutschland 1938 lösten die Nationalsozialisten die Theresianische Akademie auf und richteten eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (siehe Bild) ein. Mit dem Staatsvertrag 1955 erhielt die Stiftung die Liegenschaft zurückerstattet und 1957 konnte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. Seit 1989 gibt es auch Schülerinnen am Theresianum.

Das Theresianum heute

Neben einer fundierten, akademisch anspruchsvollen Allgemeinbildung liegt der Schwerpunkt der Schule in der Fremdsprachenausbildung - zu den Pflichtfächern zählen außer Deutsch noch Englisch, Französisch, Latein und Russisch, abgesehen davon gibt es zahlreiche Zusatzangebote - und in der Erziehung zur Internationalität. Besonderer Wert wird auf Höflichkeit und gutes Auftreten der Theresianisten gelegt. Ein breites Zusatzangebot gibt es in den Bereichen Sport, Kunst, Kreativität, Informations- und Kommunikationstechnologie und Musik sowie Wirtschaftsprojekte. Die Schule wird als Halb- und Vollinternat geführt.

Das Schulgelände ist 50.000m² groß und umfasst einen großen Fußballplatz, sowie zwei Funcourts, 3 weitere Fußballplätze, ein Schwimmbad, 1 Tennisplatz, eine Laufbahn, einen Baseballplatz, zwei Beachvolleyballplätze, einen Basketballplatz und eine große Halle, in der zusätzlich eine große und eine kleine Kletterwand, sowie dutzende andere Sportgegenstände zur Verfügung stehen.

Derzeit besuchen knapp 800 SchülerInnen die Theresianische Akademie. Viele kommen aus weiter entfernten Bundesländern oder gar aus dem Ausland und haben in diesem Fall die Möglichkeit im Internat zu wohnen.

Die Professorenwahl durch den Hofrat wird durch einige geheime strenge Richtlinien vorgegeben. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Gesamteindruck des Lehrkörpers und dessen Strenge. Offene Umgangsformen auch mit anderen Religionen, Ethnien, sexuellen Orientierungen, politischen Ausrichtungen und sonstigen „individuelleren“ Lebensstilen werden gefördert und ausgeübt. Das Internat sowie einige Aktivitäten werden mit dem Lycée Français de Vienne geteilt.

Der Nachmittagsablauf

Schüler der 1. bis inklusive 5.Klassen haben einen vorbestimmten Nachmittagsablauf, bestehend aus Freizeit, Essenspausen und Studierzeiten, die für Hausübungen und Lernen genützt werden. Ab der 6. Klasse gibt es eine abrupte Änderung: erstmals dürfen die Theresianisten ihren Nachmittag selbst einteilen. Die vorgeschriebenen Stundenanzahlen der Lernzeiten, Ausgänge, etc. kann man nach Belieben auf die Woche aufteilen. Lediglich einige Richtlinien sind zu befolgen.

Bekannte Absolventen

Literatur

  • Erich Schlöss, Franz Ögg, Heinz Kröll: Das Theresianum auf der Wieden Einfahrt Tag und Nacht freihalten. Verlag Schendl, Wien 1983.
  • Franz Weller: Die kaiserlichen Burgen und Schlösser in Wort und Bild Aufgrund von Quellenwerken dargestellt Hofburg zu Wien über Augarten, Belvedere, Prater ...Gödöllő, Ischl ...bis über Miramar sind alle kaiserlichen Schlösser erklärt dagelegt. k.k. Hof-Buchdruckerei, Wien 1880, ISBN 0003221717

Weblinks

48.19305555555616.3705555555567Koordinaten: 48° 11′ 35″ N, 16° 22′ 14″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ritterakademie — in Brandenburg an der Havel …   Deutsch Wikipedia

  • Ritterakademie — Ritterakademie, eine höhere Lehranstalt, auf[192] welcher nur junge Edelleute bis zur Beziehung der Universität, zum Offizier u. sonst wissenschaftlich ausgebildet werden, daher ist ihr Lehrziel das gleiche der Gymnasien. Mehre R n gibt es in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie — Öffentliche Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie Schulform AHS Gründung 1746 Ort Wien Bundesland Wien Staat Österreich Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Bacquehem — 1894 Olivier Marquis de Bacquehem (* 25. August 1847 in Troppau; † 22. April 1917 in Wien) war ein österreichischer Politiker. Er war der Sohn eines österreichischen Majors und stammte aus einer alten französischen Emigrantenfamilie. In seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Xaver Freiherr von Wulfen — Franz Xaver von Wulfen. Franz Xaver Freiherr von Wulfen (* 5. November 1728 in Belgrad; † 16. März 1805 in Klagenfurt) war Jesuit, Botaniker und Mineraloge. Bekannt ist er als Entdecker …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Xavier von Wulfen — Franz Xaver von Wulfen. Franz Xaver Freiherr von Wulfen (* 5. November 1728 in Belgrad; † 16. März 1805 in Klagenfurt) war Jesuit, Botaniker und Mineraloge. Bekannt ist er als Entdecker …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Wulfen — Franz Xaver von Wulfen. Franz Xaver Freiherr von Wulfen (* 5. November 1728 in Belgrad; † 16. März 1805 in Klagenfurt) war Jesuit, Botaniker und Mineraloge. Bekannt ist er als Entdecker …   Deutsch Wikipedia

  • Wien [2] — Wien, 1) Stadtbezirk in Österreich unter der Enns von 1,085 geogr. QM., begreift 2) die Stadt W., Hauptstadt des Kaiserthums Österreich, größte Stadt Deutschlands u. der Größe nach die fünfte unter den Hauptstädten Europas (London, Paris,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Franziskanerkloster Innsbruck — Das Franziskanerkloster Innsbruck wurde von Kaiser Ferdinand I. zur Betreuung der Hofkirche in Innsbruck (Tirol) gegründet. Geschichte Als der spätere Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1553 für das Grabmal seines Großvaters Kaiser Maximilian I. die… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Prokop von Schaffgotsch — Johann Prokop von Schaffgotsch, 1. Bischof von Budweis Wappen Graf von Schaffgotsch Freiherr von Kynast und Greiffenstein, Bischof von Budweis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”