Thick As a Brick

Thick As a Brick
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Jethro Tull – Thick as a Brick
Veröffentlichung

April 1972

Label

Chrysalis Records

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Progressive Rock, Konzeptalbum

Anzahl der Titel

2

Laufzeit

43:42

Besetzung
Produktion

Ian Anderson

Chronik
Aqualung
(Vorheriges Album)
Thick as a Brick Living In The Past
(Nächstes Album 1972)
A Passion Play
(Studioalbum 1973)

Thick as a Brick ist ein Album der Rockband Jethro Tull und erschien 1972.

Es wird von Vielen als eines der Karriere-Höhepunkte dieser Band gesehen, neben dem Album Aqualung von 1971. Es ist das erste Album von Jethro Tull, das den Platz 1 in den Billboard Pop Albums Charts erreicht. Es besteht aus einem einzigen Song, der sich über zwei LP-Seiten erstreckt. Komponisten und Urheber sind Frontmann und spiritus rector der Band Ian Anderson und „Gerald Bostock“ (siehe dazu weiter unten).

Inhaltsverzeichnis

Albumtitel

Wörtlich übersetzt bedeutet Thick as a Brick „Dick wie ein Ziegelstein“. Die korrekte Bedeutung dieses umgangssprachlichen Ausdrucks ist jedoch „Dumm wie Bohnenstroh“ oder schlicht „saublöd“.

Musik

Thick as a Brick wird meist dem so genannten Progressive Rock zugerechnet. Kritiker und Systematiker können sich ansonsten nicht einigen, welches Etikett sie dem Schaffen der Band insgesamt verpassen wollen. Thick as a Brick ist neben melodischem Hardrock stark von Folk-Rock-Elementen, Jazz und in Teilen der klassischen sinfonischen Musik beeinflusst. Damit lag es in einem der damaligen Trends. Die niederländische Band Ekseption seit den letzten Jahren der 1960er, vor allem aber die Hard-Rock-Band Deep Purple mit den von Jon Lord beeinflussten Kompositionen brachten am Anfang der 1970er Jahre Rockmusik mit zum Teil langen Passagen adaptierter Barockmusik heraus.

Thick as a Brick ist ein so genanntes Konzeptalbum, oder in der Terminologie der klassischen Musik: ein Stück Programmmusik. Die „Darreichungsform“ als „Beilage“ einer 12-seitigen Zeitung und der parabelartige Aufbau machen dies auch äußerlich deutlich.

Die Musik wechselt vielfach zwischen unterschiedlichen Stilen und Tempi und wirkt im Ganzen wie eine sinfonische Dichtung oder - wegen des Gesangs - eine Kurzoper. Der klassiknahe Eindruck ist nicht zuletzt Andersons brillantem Flötenspiel geschuldet; aber zugleich ist er es, der damit regelmäßig aus dem Rahmen fällt und überraschende Brücken zwischen den unterschiedlichen Stilrichtungen schlägt.

Skurrile Einfälle prägen die Komposition, finden sich genauso im Libretto und in der Gestaltung der Plattenhülle der Erstausgabe. Sie sind eingebettet in scheinbar Normales, vom Stil her Erwartbares. Die einzelnen Sätze ähneln etwas einzelnen Stücken oder Liedern, sind aber fast immer ohne wirkliche Pausen durchgespielt. Ganz im Sinne der klassischen Sinfonie sind sie mit Wechseln des Themas oder mit der Sichtweise desselben Themas verbunden.

Wie auch die Texte zeigen, geht es um die Welt eines Kindes, dessen Weltsicht durch Erziehungsvorgaben und so genannte Tabuthemen verbogen und lückenhaft ist, das zwischen altklug und ahnungslos, die Zeit unbeschwerten Spiels sicher hinter sich gelassen hat, aber von vorpubertären Erwartungen bedrückt ist. Es ist ganz sicher noch weit vom Erwachsensein entfernt, dabei wurde es jedoch von der aufdringlich ambitionierten und missionarischen englischen Umwelt der unteren Mittelklasse in „erwachsene“ Muster gedrängt.

So hält das Album in einigen Punkten scharf, fast sarkastisch, zugleich mit viel Humor, der Gesellschaft einen Spiegel vors Gesicht.

Text von Gerald Bostock

Laut Covertext wird der gesamte Text von einem achtjährigen Schuljungen ursprünglich aus Manchester, damals in St. Cleve, geschrieben und an die Band gesandt, die daraus ein Album machte. Das Gedicht „Thick as a Brick“ selbst ist in einzelne Strophen oder Passagen gegliedert.

Dies ist eine absichtlich platzierte Legende. Gerald Bostock ist eine Kunstfigur, hinter der sich Ian Anderson verbirgt, zu der möglicherweise auch seine damaligen Freunde, Bandkollegen und andere beigetragen haben. Der gedankliche Einfluss von Monty Python scheint dabei unverkennbar.

Sohn braver, kirchentreuer bürgerlicher Eltern, soll der Junge ein dichterisches Talent entwickelt haben, weshalb er den Spitznamen „Little Milton“ - der kleine Milton, nach dem gleichnamigen Dichter - bekam. Allerdings hat er schon mit acht Jahren unverständliche und angeblich anstößige Dinge gesagt und wird in der Presse gleich in die Nähe der angeblich immer randalierenden und unflätigen Rockmusiker seiner Zeit gestellt und sogar ins Irrenhaus eingewiesen, um einen Preis für kindliche Dichtkunst an ein angepassteres kleines Mädchen geben zu können.

Ganz im Stile von Monty Python's Flying Circus haben die Musiker und ihr Umfeld 1972 beim Erscheinen der Platte öffentlich über ihn gesprochen, ohne die (offenkundige) Legende ausdrücklich zu lüften. Selbst heute taucht gelegentlich der Name Bostock noch in Interviews mit Ian Anderson auf und es wird nach ihm gefragt oder über ihn gesprochen, als ob er eine reale Person sei.[1]

Cover

Zeitungscover als Hintergrundbild auf einem Jethro-Tull-Konzert in Wuppertal (2009)

Die Erstausgabe des Albums ist in eine nachgemachte Zeitung verpackt. Es handelt sich dabei vordergründig um eine typische englische Kleinstadtzeitung ihrer Zeit. Der Titel: St. Cleve Chronicle & Lindwell Advertizer. Die Hauptschlagzeile läuft gleich unter der Kopfleiste quer über die erste Seite und ist der Albumtitel. Ein rotes Feld im Seitenkopf weist auf einen Jethro-Tull-Featureartikel auf Seite 3 hin. Ansonsten gibt es keine sichtbaren Hinweise auf die Schallplatte, und selbst die genannten fügen sich so in das Erscheinungsbild als Zeitung ein, dass sie einem Unkundigen auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht auffallen.

Der „Featureartikel“ über Jethro Tull erweist sich als kurzer Artikel, den man zwischen Comic, Horoskop und Radioprogramm leicht übersehen könnte. Inhaltlich soll es auch eher den Eindruck eines dieser typischen, schlecht gemachten Beiträge aus der Feder von Public-Relations-Abteilungen machen, die fast nichts mitzuteilen haben und dieses wortreich mit unnützen Details und Namensnennungen bis hin zum Kaffeeträger tun. So heißt es da über das Album: „Jeffrey Hammond-Hammond spielte die Bassgitarre und sprach ein paar Worte“ — wie einiges Andere im „St. Cleve Chronicle“ — doppelbödiger Humor mit Nähe zur Realsatire.

Viel wichtiger ist der eigentliche Hauptartikel der Doppelseite, der über die halbe Blatthöhe den gesamten Text des Platte wiedergibt. Unter der Überschrift „Thick as a Brick. By Gerald 'Little Milton' Bostock“ heißt es in der Einleitung: „… drucken wir hier zum Nachlesen für Jedermann … Gerald Bostocks umstrittenes Gedicht ab, das so viele Kontroversen ausgelöst hat (Der Herausgeber)“.

Das Album wird später mehrfach in verschiedenen Covern neu aufgelegt, ist auch als digital bearbeitete CD erhältlich und war 1997 noch einmal mit einem Reprint des originalen Zeitungscovers der LP-Erstauflage erhältlich.

Wenigstens die Außenseiten des Chronicle wurden zwischen verschiedenen Ländern und bei verschiedenen Auflagen verändert (siehe Links weiter unten).

Bewertung des Albums

Das Album wurde von Publikum und Kritik im Allgemeinen sehr positiv aufgenommen. Allmusic vergab 4,5 von 5 möglichen Sternen[2], Rolling Stone 5 von 5 Punkten.[3]

Das Billboard Magazin schrieb 1972: „…Ian Anderson und seine Freunde haben ein Hang zur Kreation von Alben, die Freude bereiten, erstaunen und durch und durch unterhalten. Thick as a brick ist da keine Ausnahme…“[4][5]

Band

  • Ian Anderson (Querflöte und Gesang, ferner akustische Gitarre, Violine, Saxophon und Trompete)
  • Martin Barre (elektrische Gitarre, Laute)
  • John Evan (Tasteninstrumente: Klavier, Hammond-Orgel, Harpsichord)
  • Jeffrey Hammond-Hammond (Bass und Gesang)
  • Barriemore Barlow (Schlagzeug, Tympani)

Jethro Tull spielte in dieser Besetzung von etwa Mai 1971 bis Ende 1975 und nahm vier Studioalben auf. Neben Thick as a Brick (1972) erscheinen A Passion Play (1973), War Child (1974) und Minstrel in the Gallery (1975). Die Kompilation Living in the Past (1972) fällt ebenfalls in die Zeit, wobei diese auch ältere Stücke mit anderen Besetzungen enthält.

Titelliste

Originalausgabe

  1. Thick as a Brick, Part I   (22:37)
  2. Thick as a Brick, Part II  (21:04)

25th Anniversary Edition

  1. Thick as a Brick, Part I   (22:40)
  2. Thick as a Brick, Part II  (21:10)
  3. Thick as a Brick, Live  (11:50)
    • Live at Madison Square Garden 1978
  4. Interview with Jethro Tull  (16:30)
    • Ian Anderson, Martin Barre und Jeffrey Hammond

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Review auf J-Tull
  2. link Review bei Allmusic
  3. June 22, 1972 Review bei Rolling Stone
  4. …Ian Anderson & friends have a penchant for creating albums that delight, amaze and thoroughly entertain, Thick as a Brick being no exception…
  5. Bewertung von Billboard auf Superseventies

Siehe auch

  • ksh:Gerald Bostock

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  • thick as a brick — slow to understand, slow to learn    We re all thick as a brick in at least one subject, eh? …   English idioms

  • thick as a brick — (as) thick as a brick very stupid …   Useful english dictionary

  • thick as a brick — adjective stupid; slow to learn or understand …   Wiktionary

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