Thioglykolsäure

Thioglykolsäure
Strukturformel
Strukturformel von Mercaptoessigsäure
Allgemeines
Name Mercaptoessigsäure
Andere Namen
  • Thioglycolsäure
  • TGA
Summenformel C2H4O2S
CAS-Nummer 68-11-1
Kurzbeschreibung farblose, viskose Flüssigkeit mit unangenehmen Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 92,1 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,33 g·cm–3[1]

Schmelzpunkt

−17 °C[1]

Siedepunkt

105 °C (19 hPa)[1]

Dampfdruck

10 Pa (20 °C)[1]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Ätzend
Giftig Ätzend
(T) (C)
R- und S-Sätze R: 23/24/25-34
S: (1/2)-25-27-28-45
MAK

1 ppm; 4 mg·m–3 (LD50 Oral ratte 73 mg·kg−1 OECD 401)

WGK 1[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mercaptoessigsäure (andere Bezeichnung: Thioglykolsäure) ist eine farblose, viskose Flüssigkeit und gehört zur Gruppe der Thiole, ihre Salze heißen Thioglykolate. Sie ist chemisch verwandt mit der Glycolsäure.

Inhaltsverzeichnis

Synthese

Die Synthese erfolgt aus Chloressigsäure und Natriumhydrogensulfid durch nucleophile Substitution.[3]

Verwendung

Sie wird seit etwa 1940 in Enthaarungsmitteln und in Friseurprodukten für Dauerwellen benutzt. Diese enthalten aber nur etwa 1 % - 11 % an Mercaptoessigsäure und zwar in Form des Ammoniumsalzes (Ammoniumthioglykolat):


Ammoniumsalz der Mercaptoessigsäure

Gegenfalls findet man auch Kaliumthioglykolat in Enthaarungsmitteln.[4] Außerdem wird sie bei der Lederverarbeitung und bei der Herstellung von Stabilisatoren für PVC eingesetzt. Des Weiteren lassen sich mit ihr Eisenionen durch eine intensive Rotfärbung nachweisen. Die Reaktion von Mercaptoessigsäure mit cyclischen Iminen führt zu bicyclischen Lactamen. [5]

Sicherheitshinweise

Beim Erhitzen zersetzt sich Mercaptoessigsäure unter Bildung von sehr toxischen Dämpfen an Schwefelwasserstoff und Schwefeloxiden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 68-11-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 07.01.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 68-11-1 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, Verlag Harry Deutsch, 1985, Seite 476, ISBN 3-87144-902-4.
  4. W. Bergfeld, D. Belsito, J. Marks, Jr. und F. Andersen: Safety of ingredients used in cosmetics, Journal of the American Academy of Dermatology 52 (2005) 125-132.
  5. S. Köpper, K. Lindner und J. Martens: Die Anlagerung von Mercaptocarbonsäuren an 3-Thiazoline und anschließende Lactamisierung, Tetrahedron 48 (1992) 10277-10292.

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