- Thomas Andrew Osborn
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Thomas Andrew Osborn (* 26. Oktober 1836 im Crawford County, Pennsylvania; † 4. Februar 1898 im Meadville, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1873 bis 1877 der 6. Gouverneur von Kansas.
Inhaltsverzeichnis
Frühe Jahre und politischer Aufstieg
Thomas Osborn wuchs in seiner Heimat in Pennsylvania auf und besuchte dort die öffentlichen Schulen. Später machte er eine Lehre im Druckereigewerbe. Mit dem verdienten Geld konnte er seine weitere Ausbildung finanzieren. Nach einem Jurastudium und der 1857 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt ließ er sich in Elwood in Kansas nieder, wo er seinen neuen Beruf ausübte. Osborn war seit 1859 als Mitglied der Republikanischen Partei politisch aktiv. Zwischen 1860 und 1863 war er Mitglied und zeitweise sogar Vorsitzender des Landessenats von Kansas. In dieser Eigenschaft hatte er den Vorsitz bei den Verhandlungen gegen Gouverneur Charles Robinson, gegen den ein erfolgloses Amtsenthebungsverfahren eingeleitet worden war. Die folgenden zwei Jahre bis 1865 diente er als Vizegouverneur (Lieutenant Governor) unter Gouverneur Thomas Carney. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Vizegouverneur im Jahr 1865 wurde er zum US-Marshall für den Staat Kansas berufen. Diesen Posten behielt er bis 1867. In diesem Jahr wurde er von Präsident Andrew Johnson seines Amtes enthoben, weil er sich im Kampf zwischen dem Präsidenten und dem radikal republikanisch gesinnten Kongress in Washington DC auf die Seite der Radikalen Republikaner schlug. Seine Entlassung machte ihn bei seiner Partei in Kansas noch populärer, weil man dort ebenfalls auf der Seite von Johnsons Gegnern stand. Im Jahr 1868 stieg Osborn in den Vorstand der Republikanischen Partei von Kansas auf und im Jahr 1872 wurde er von seiner Partei zum Spitzenkandidaten für die anstehende Gouverneurswahlen nominiert.
Gouverneur von Kansas
Nach der erfolgreichen Wahl konnte Thomas Osborn seine insgesamt vierjährige Amtszeit, einschließlich einer Wiederwahl im Jahr 1874, am 13. Januar 1873 antreten. Seine Amtszeit war von drei Problemen überschattet. Zum einen zerstörte eine Heuschreckenplage im Jahr 1874 fast die gesamte Ernte, was für die Farmer einer Katastrophe gleichkam und im Land fast zu einer Hungersnot führte. Die Regierung stellte den Distriktverwaltungen finanzielle Mittel zur Verfügung, die vor Ort den Betroffenen helfen sollten. Das zweite Problem, mit dem sich die Regierung Osborn auseinandersetzen musste, waren Indianerunruhen nach der Ermordung eines Sohnes eines Häuptlings. Die Siedler und die Regierung Osborne riefen die US-Kavallerie zu Hilfe um dieses Problem militärisch zu lösen. Das dritte Ereignis jener Tage war ein Skandal im Finanzministerium. Finanzminister Josuah Hayes wurde wegen massiver Veruntreuung von Staatsgeldern seines Amtes enthoben. In Osbornes Amtszeit wurde auch eine neue Schulaufsichtsbehörde ins Lebengerufen. In der Hauptstadt Topeka wurde der Bau eines Krankenhauses geplant und die Verfassung wurde reformiert. Letzteres betraf vor allem die Amtszeiten der Senatoren und Abgeordneten des Landes. In seiner Amtszeit wurde außerdem das Eisenbahnnetz des Landes weiter ausgebaut. Damals siedelten sich viele aus Russland eingewanderte Mennoniten im Tal des Arkansas River an, was im südlichen Kansas zur Gründung von neuen Orten und Countys führte.
Weiterer Lebenslauf
Nach dem Ende seiner Amtszeit bewarb sich Osborne 1877 vergeblich um einen Sitz im US-Senat. Stattdessen wurde er zum amerikanischen Botschafter in Chile ernannt. Dieses Amt bekleidete er zwischen 1877 und 1881. Er war an der Verhandlungen zum Grenzvertrag von 1881 zwischen Chile und Argentinien maßgeblich beteiligt[1]. Es folgte ein weitere Berufung als Botschafter nach Brasilien, wo er zwischen 1881 und 1886 die amerikanische Vertretung leitete. Nach seiner Rückkehr wurde er 1888 Delegierter auf dem Bundesparteitag der Republikanischen Partei. Dort führte er die Delegation aus Kansas an. Zwischen 1889 und 1897 war Osborne auch Mitglied des Landessenats von Kansas. Darüber hinaus war er auch geschäftlich aktiv. Er war im Bankwesen, im Immobiliengeschäft und bei der Eisenbahn beteiligt. Bis zu seinem Tod war er Direktor einer Eisenbahngesellschaft. Thomas Osborn starb 1898 in Meadville in Pennsylvania auf dem Rückweg von New York City, wo er eine Versammlung der Eisenbahndirektoren besucht hatte. Er war mit Julia Delahay verheiratet. Das Paar hatte ein gemeinsames Kind.
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Los esfuerzos de la diplomacia norteamericana para obtener la ratificación del Tratado de 1881:
- "Los respectivos signatarios) deberíamos expresar, en este acto y en el nombre de sus respectivos gobiernos, el profundo aprecio hacia la benévola asistencia con la que sus Excelencias, los Ministros de Estados Unidos acreditados en la República Argentina y en la de Chile, el mayor general Thomas O. Osborn y Mr. Thomas A. Osborn, contribuyeron a las negociaciones que llevaron al acuerdo definitivo y que ha sido firmado gracias a ellos"'
Literatur
- Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789–1978. Band 2, Meckler Books, Westport 1978. 4 Bände.
Weblinks
Kansas-Territorium (1854–1861):
Reeder | Woodson | Shannon | Woodson | Geary | Woodson | Stanton | Walker | Stanton | Denver | Walsh | Medary | BeebeBundesstaat Kansas (seit 1861):
Robinson | Carney | Crawford | Green | Harvey | Osborn | Anthony | St. John | Glick | Martin | Humphrey | Lewelling | Morrill | Leedy | Stanley | Bailey | Hoch | Stubbs | Hodges | Capper | Allen | Davis | Paulen | Reed | Woodring | Landon | Huxman | Ratner | Schoeppel | Carlson | Hagaman | Arn | Hall | McCuish | G. Docking | Anderson | Avery | R. Docking | Bennett | Carlin | Hayden | Finney | Graves | Sebelius | ParkinsonPersonendaten NAME Osborn, Thomas ALTERNATIVNAMEN Osborn, Thomas Andrew KURZBESCHREIBUNG Gouverneur von Kansas GEBURTSDATUM 26. Oktober 1836 GEBURTSORT Crawford County, Pennsylvania STERBEDATUM 4. Februar 1898 STERBEORT Meadville, Pennsylvania - ↑ Siehe Los esfuerzos de la diplomacia norteamericana para obtener la ratificación del Tratado de 1881:
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