Thronende Göttin

Thronende Göttin

Die Thronende Göttin von Tarent ist eine griechische Marmorstatue aus dem zweiten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr., die sich in der Berliner Antikensammlung (Inventarnummer Sk 1761) befindet.

Die 151 cm hohe Statute wurde 1911 bei Ausschachtungsarbeiten im Gebiet der süditalienischen Stadt Tarent in einer vier Meter tiefen Grube gefunden, in der sie bereits in antiker Zeit versteckt wurde. Ende 1914 konnte sie Theodor Wiegand für die Berliner Museen erwerben. 1925 wurden weitere acht Fragmente, die an den Thron der Göttin anpassen, erworben.

Die Göttin sitzt in feierlicher Haltung auf einem reich verzierten Thron mit Sitz- und Rückenkissen. Die mit Sandalen bekleideten Füße ruhen auf einer hohen Bank. Die vorgestreckten Hände fehlen und hielten vermutlich eine Frucht und ein Salbgefäß. Drei unterschiedliche Gewänder verhüllen den Körper: ein langer Chiton, der bis zu den Füßen reicht, ein schräger Mantel, der mit sechs Spangen über dem rechten Oberarm zusammengehalten wird und ein feines Umschlagtuch, das den Rücken und Teile der Arme bedeckt. Im Haar steckt ein Diadem mit Löchern und Schlitzen für einen metallenen verlorenen Zierrat. An den Ohrläppchen trug die Göttin ein Gehänge, das gleichfalls aus Metall gearbeitet war.

Der Typus der Thronenden und die strenge, vorwiegend auf die Vorderansicht berechnete Komposition sprechen dafür, dass mit der Berliner Statue eines der wenigen großen Kultbilder des 5. Jahrhunderts v. Chr. erhalten ist. Bei der Benennung der Figur wird man an erster Linie an Persephone, Hera oder Aphrodite denken. Die Göttin von Tarent ist bald nach 480 v. Chr. entstanden.

Literatur

  • Carl Blümel: Die archisch griechischen Skulpturen der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 1963, 29-33 Nr. 21 Abb.55-61 (mit der älteren Literatur)

52.51944444444413.3983333333337Koordinaten: 52° 31′ 10″ N, 13° 23′ 54″ O


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