- Tierpark Goldau
-
Informationen Vollständiger Name: Natur- und Tierpark Goldau Slogan: Jeder Zoo ist halb so wild
Vorher:(Der) Zoo der ZentralschweizAdresse: Parkstrasse 40
6410 GoldauFläche in Hektaren: 17 Hektaren, wird auf
34 erweitertEröffnung: 1925 Tierarten: 100 Tierarten Individuen: ca. 780 Tiere Leitung: Felix Weber (Direktor) Trägerschaft: Verein Natur- und Tierpark Goldau Förderorganisation: Tierpark-Stiftung Website: www.tierpark.ch Der Natur- und Tierpark Goldau ist einer der fünf wissenschaftlich geführten Zoos der Schweiz. Er liegt landschaftlich reizvoll im ehemaligen Goldauer Bergsturzgebiet.
Inhaltsverzeichnis
Attraktionen
In Goldau sind hauptsächlich einheimische und europäische Tiere zu sehen. Im grossen Freilaufbereich können Besucher und Besucherinnen mit Sikahirschen, Damhirschen und Mufflons direkte Bekanntschaft machen und die Tiere selber füttern. Im Tierpark werden seltene Säugetiere und Vögel in Erhaltungszuchtprogrammen gezüchtet; so etwa der Syrische Braunbär, die Wisente oder der Waldrapp. Besonders erwähnenswert ist das internationale Erhaltungszuchtprogramm für Bartgeier.
Im Sommer 2009 eröffnet der Natur- und Tierpark Goldau die neue Gemeinschaftsanlage für Bären und Wölfe im Ausbaugebiet Grosswiyer.
Philosophie
Als Mitglied der WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) handelt der Natur- und Tierpark Goldau nach der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie. Diese beinhaltet:
Tieren artgerechte Lebensräume bieten
Aktive Erlebnisse mit Tieren vermitteln
Neues Wissen schaffen und veröffentlichen
Bedrohte Arten und ihre Lebensräume schützen
Besucherinformation und Bildung
Der Natur- und Tierpark Goldau betreibt eine eigene Schule im Park. Zoopädagogen und Tierpark-Ranger bieten Workshops für Schulklassen und Führungen für Schulklassen und Gruppen zu den Tieren und zum Tierpark. Die Tierpark-Ranger sind Informationsmitarbeiter, welche kommentierten Fütterungen z.B. bei Bären, Kormoranen oder Wildschweinen durchführen. Sie stehen den Besuchenden auch als Auskunftspersonen auf dem Rundgang zur Verfügung.
Geschichte
Im Jahre 1806 stürzten beim Goldauer Bergsturz riesige Gesteinsmassen vom Rossberg hinunter und begruben das Dorf Goldau. 457 Menschen kamen dabei ums Leben. Auch wenn sich die Ortschaft längst von der Katastrophe erholt hat, so sind die Spuren des Bergsturzes noch heute unübersehbar. Ein Schuttkegel mit riesigen, zum Teil übereinander getürmten, Felsbrocken erstreckt sich vom Rossberg bis fast zum Lauerzersee. Schon Anfang der 1920er Jahre beschlossen einige Tierfreunde aus einem Teil dieser wilden Landschaft einen Natur- und Tierpark zu gründen. 1925 wurde der Tierparkverein Goldau gegründet und ein Gebiet für eine Tierpark- und Vogelschutzanlage abgesteckt. Die Geldmittel waren knapp. So entstand vieles im Park durch Fronarbeit der Vereinsmitglieder. Von Beginn an sollte Goldau ein Tierpark für einheimische Säugetiere und Vögel werden. Schon bald nach der Eröffnung bekam der Park einen Steinbock und eine Steingeiss vom St. Galler Tierpark Peter und Paul geschenkt, der 1909 als erster Schweizer Tierpark diese Tiere zeigen konnte. Dazu kamen Rot-, Dam- und Sikahirsche. Auch im Jahr 1999 wurde der Tierpark von einer nicht vorhersehbaren Naturkatastrophe überrascht. Der Orkan Lothar hat 80 Prozent des Waldes zerstört und riesige Schäden an den Gehegen angerichtet. Dank der grossen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung konnten die Schäden beseitigt werden. Ein Zuschuss des Kantons Schwyz und grosszügige Spenden hielten materielle Schäden in Grenzen.
Parkerweiterung
Der Tierpark erweitert in den kommenden Jahren seine Fläche von 17 auf 34 Hektaren. Auf dem unmittelbar neben dem bestehenden Areal liegenden Gebiet Grosswiyher entsteht ein Fenster zur Natur. Ein Masterplan wurde ausgearbeitet, der bis ins Jahr 2015 realisiert werden soll. In der ersten Erweiterungsphase werden die Projekte „Grünbrücke“ und „Bärenweide“realisiert. Den Hauptbestandteil der ersten Etappe, die 13 Mio. Franken kostet und 2004 abgeschlossen wurde, bildet eine 70 Meter breite Grünbrücke, die sich wie eine natürliche Geländestufe harmonisch in die bestehende Landschaft einfügt und das bestehende Parkgelände mit dem Erweiterungsgebiet verbindet. Die Besucher bemerken kaum, dass sie auf dem Weg vom alten in den neuen Tierparkteil eine Strasse überqueren. Im Erweiterungsgebiet Grosswyiher selbst entsteht als Kernstück der Tierpark-Erweiterung eine grosszügige Gemeinschaftsanlage für Wölfe und Bären. Die Eröffnung der neuen Anlage ist auf den Sommer 2009 vorgesehen.
Im weiteren Verlauf des Ausbaus sollen im Gebiet Grosswiyer Biberburgen, Vivarien, eine Anlage für Rauhfusshühner, ein Amphibienbiotop und ein Schaubauernhof mit seltenen Haustierrassen entstehen. Eine besondere Begegnungsstätte wird der Haustierzoo mit Haus- und Hoftieren bilden. Kleine und grosse Besucherinnen und Besucher haben hier Gelegenheit, mit Haus- und Hoftieren Bekanntschaft zu schliessen.
Bereits abgeschlossen ist die Renaturierung des Schuttbachs: Der in ein künstliches Bett gezwängte Schuttbach wurde teilweise verlegt und revitalisiert. Diese Massnahme erlaubt eine „Rückeroberung“ des Gewässers durch Flora und Fauna.
Organisationsform
Der Natur- und Tierpark Goldau ist als Verein organisiert. Dem Verein mit derzeit rund 22'000 notariell beglaubigten Mitgliedern obliegt die operative Führung des Natur- und Tierparks Goldau.
Die Stiftung Natur- und Tierpark Goldau sichert die langfristige Existenz des Natur- und Tierparks Goldau und ist Eigentümerin der Liegenschaften. Sie ist verantwortlich für die zweckgebundene Verwendung von Legaten sowie von grösseren Spenden und steht unter strenger Kontrolle des Bundes. Gemeinsam mit dem Verein Natur- und Tierpark Goldau bildet sie die Dachorganisation des Natur- und Tierparks Goldau als Naturschutzzentrum.
Weblinks
- Website Tierpark Goldau
- Impressionen des Tierparks Fotos in Infrarot
- E-Learning zum Park mit Lesetexten, Fragen, Bildern und Spiel
47.0502777777788.5530555555555Koordinaten: 47° 3′ 1″ N, 8° 33′ 11″ O; CH1903: (684677 / 211628)
Wikimedia Foundation.