- Bahnhof Arth-Goldau
-
Arth-Goldau Bahnhof Arth-Goldau,
im Hintergrund der Grosse MythenDaten Betriebsart Trennungsbahnhof Bauform Keilbahnhof Perrongleise 6 Abkürzung GD Eröffnung 1882[1] Lage Ort Goldau Kanton Schwyz Staat Schweiz Koordinaten (684408 / 211499)47.0491528.549491Koordinaten: 47° 2′ 56,9″ N, 8° 32′ 58,2″ O; CH1903: (684408 / 211499) Höhe 510 m Eisenbahnstrecken Liste der Bahnhöfe in der Schweiz Der Bahnhof Arth-Goldau ist ein Bahnknotenpunkt in der politischen Gemeinde Arth im schweizerischen Kanton Schwyz. Er liegt im Zentrum des Dorfes Goldau, das zu Arth gehört.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bahnhof liegt südlich des Zugersees, entlang dessen beiden Ufern die Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) von Basel–Luzern und von Zürich–Zug verlaufen, die im Bahnhof Arth-Goldau zusammentreffen. Er ist deswegen als Keilbahnhof angelegt. Nach Süden führt die Gotthardstrecke nach Bellinzona–Lugano–Chiasso bzw. Locarno und Luino (Italien). Arth-Goldau ist ausserdem Endpunkt der Südostbahnstrecke (SOB) von Rapperswil über Biberbrugg. Über der nördlichen Ausfahrt nach Immensee–Luzern/Rotkreuz beginnt auf einem Hochperron die Strecke der Arth-Rigi-Bahn, die, der Nordostflanke des bekannten Aussichtsberges Rigi entlang, nach Rigi-Kulm führt. Mit dem Bahnhof Arth-Goldau werden zwei wichtige touristische Anziehungspunkte, die Rigi und der drittgrösste Zoo der Schweiz, der Natur- und Tierpark Goldau, direkt erschlossen.
Geschichte
1872 sollte der Bahnhof zuerst in der Ebene zwischen Arth und Oberarth zu Stande kommen, wo sich die Bahnstrecken von Zürich und Luzern treffen sollten. Von Oberarth aus sollte ein Tunnel, der unter dem Schutt des Bergsturzes entstehen sollte, nach Steinen führen. Wegen einer schlechten Finanzlage der Gotthardbahn mussten diese Arbeiten 1876 eingestellt werden. Diese Finanzkrise wirkte sich auch auf das Bauprogramm aus, wobei das Dorf Arth eines der Hauptopfer darstellte. Als eine kostengünstigere Lösung wurde eine Linienführung über dem Schuttgebiet in Goldau in Betracht gezogen. Schliesslich wurde der Bahnhof 1876 in Goldau gebaut und erhielt die diplomatische Doppelbezeichnung Arth-Goldau. Am 1. Juni 1882 wurde die Gotthardbahn eröffnet.
Dadurch verlor der der Bahnhof Oberarth der Arth-Rigi-Bahn der 1875 dort eröffnet wurde wo der GB-Bahnhof geplant war an Bedeutung. Der Bahnhof Arth-Goldau durfte von der ARB von Anfang an gegen Entgelt mit benützt werden, wofür man die Strecke umlegte die nun über den neuen Bahnhof führte. Dafür mussten die Züge von Arth im Bahnhof Arth-Goldau eien Spitzkehre machen, für das abdrehen der Lokomotiven wurde ein Drehscheibe eingebaut. In der Folge verlegte man im Jahr 1884 das ARB Depot von Oberarth zum heutigen Standort oberhalb des Bahnhofes Arth-Goldau. [2]
Am 8. August 1891 nahm die Südostbahn ihren Betrieb auf der Strecke Rapperswil–Pfäffikon–Biberbrugg–Goldau auf. 1897 wurden die Bahnstrecken von Goldau nach Zug–Zürich und Immensee–Luzern in Betrieb genommen. Erst jetzt wurde der Bahnhof Arth-Goldau zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Durch die neuen Bahnstrecken musste der Bahnhof noch im selben Jahr zu einem grosszügigen Keilbahnhof umgebaut werden. Die Arth-Rigi-Bahn konnte zudem ihr Projekt eines Hochperron realisieren. Mit der Inbetriebnahme des Hochperron, trennte die ARB den Betrieb der Talbahn Arth–Goldau und der Zahnradbahn auf die Rigi. Die Talbahn endete nun auf dem Bahnhofsplatz vor dem Aufnahmegebäude. Die Gleisverbindung blieb als Depotzufahrt bestehen. [3]
Bahnhof der Arth-Rigi-Bahn
Die Arth-Rigi-Bahn hat seit 1897 ihren Ausgangspunkt im Hochperron, welcher rechtwinklig über den in Richtung Immensee verlaufenden Geleise (5-8) steht. Für den Neubau eines RB-Bahnhofes gab es mehrere Ideen, zunächst war vorgesehen worden, den Hochperron aufzuheben, und die Züge über das bereits existierende Verbindungsgleis in einen Bahnhof parallel zum SBB-Bahnhof einfahren zu lassen. Obwohl die Baubewilligung erteilt wurde, bat die SBB die Rigi-Bahnen, das Projekt nicht zu verwirklichen, da im Zuge der NEAT im Bahnhof Arth-Goldau zusätzliche Abstellmöglichkeiten benötigt wurden. Daraufhin zog die RB das Projekt zurück und beschloss, den Hochperron beizubehalten. Jedoch wird der Bahnhof neu zwischen Hochperron und der Sonneggstrasse zu stehen kommen, der Hochperron selber wird als Empfangshalle und Zugangsweg zu den übrigen Bahnanlagen genutzt. Bis 2012 soll der neue Bahnhof vollendet sein, zudem wird der Hochperron saniert und wegen des für die NEAT erforderlichen Lichtraumprofils angehoben. In dieser Zeit verkehren alle RB-Züge ab dem provisorischen Endbahnhof Goldau Eichmatt, rund 200 Meter vom SBB-Bahnhof entfernt. Baubeginn für den neuen RB-Bahnhof war am 8. Oktober 2010, am selben Tag wurde die Station Eichmatt in Betrieb genommen.[4]
Anbindungen
Bahnlinien
Nahverkehr
- S 2 Zug–Arth-Goldau–ErstfeldSBB
- S 3 Luzern–Arth-Goldau–BrunnenSBB
- S 31Arth-Goldau–Rothenthurm–Biberbrugg)SOB
- S 32 Arth-Goldau–Bahnhof Rotkreuz SOB, sechs Zugspaare werktags
Fernverkehr
- EC Zürich HB–Arth-Goldau–Lugano–Milano Centrale Zweistundentakt
- EC Basel SBB–Luzern–Arth-Goldau–Milano Centrale–Venezia SL Ein Zugspaar täglich
- ICN Zürich HB–Arth-Goldau–Lugano Zweistundentakt; Verstärkerzüge der EC
- ICN Basel SBB–Luzern–Arth-Goldau–Lugano Zweistundentakt, ausser wenn der EC nach Venedig verkehrt
- IR Zürich HB–Arth-Goldau–Schwyz–Brunnen–Göschenen–Locarno Zweistundentakt
- IR Basel SBB–Luzern–Arth-Goldau–Schwyz–Brunnen–Göschenen–Locarno Zweistundentakt
- IR Luzern–Küssnacht am Rigi–Arth-Goldau–Pfäffikon SZ–St. Gallen–Romanshorn Stündlich; Voralpen-Express
- Güterverkehr
Den Bahnhof durchfahren zudem viele «klassische» Güterzüge, sowie Züge des kombinierten Verkehrs auf einer bedeutenden europäischen Verkehrsachse. Die SBB liess zudem das Lokomotivpersonal der SBB Cargo von Erstfeld nach Arth-Goldau verlegen, da dieser Bahnhof im Gegensatz zu Erstfeld innerhalb der maximalen Fahrtdauer eines Lokführers pro Tag von Deutschland her liegt.[5]
Buslinien
Der Bahnhof Arth-Goldau wird von zwei Busbetrieben bedient.
- Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB)
- Linie 21, Goldau–Arth–Walchwil
- Linie 23, Goldau–Sattel
-
- Betrieb durch ZVB, Linie zum Tarifverbund Schwyz zugehörig
- Auto AG Schwyz (AAGS)
- Linie 1B, Lauerz Mühle–Goldau
Besonderheiten
In Goldau hatte der Bau der Gotthardbahn auch Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Es treten gewisse Arten von Eidechsen auf, welche man sonst nur in südlichen Regionen vorfindet. Die Eidechsen kamen vor circa hundert Jahren mit den ersten Güterzügen durch den Gotthard. Da in Goldau das Umladen von Gütern immer eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, konnten sich die Tiere in der Gegend ansiedeln. Am Depotweg, der in der Nähe des Bahnhofs liegt, findet man heute eine grössere Population dieser Reptilien.
Weblinks
-
Commons: Bahnhof Arth-Goldau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Bahnhofsplan Arth-Goldau (PDF, 1MB) (Link nicht mehr abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ Die Haltestelle Goldau der Arth-Rigi-Bahn ARB, die 1875 eröffnet wurde, befand sich an anderer Stelle. Gleiches gilt für die ARB-Bahnhöfe Oberarth und Arth
- ↑ Florian Inäbnit Rigi-Bahnen, Zahnradbahn Arth-Rigi Prellbock Verlag 2000 ISBN 3-907579-18-6 S. 44-46
- ↑ Florian Inäbnit Rigi-Bahnen, Zahnradbahn Arth-Rigi Prellbock Verlag 2000 ISBN 3-907579-18-6 S. 44-46
- ↑ http://www.bahnonline.ch/wp/25036/neuer-bahnhof-goldau-arth-rigi-bahn.htm
- ↑ http://www.lokifahrer.ch/Strecken/depots_im_wandel.htm#Arth-Goldau
Kategorien:- Bahnhof im Kanton Schwyz
- Keilbahnhof
- Arth SZ
Wikimedia Foundation.