- Tinguipaya
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Tinguipaya Basisdaten Einwohner (Stand) 586 Einw. (Fortschreibung 2010) [1] Höhe 3.410 m Telefonvorwahl +591/ Koordinaten 19° 23′ S, 65° 55′ W-19.39-65.9091666666673410Koordinaten: 19° 23′ S, 65° 55′ W Politik Departamento Potosí Provinz Tomás Frías Klima Tinguipaya (auch: Tinquipaya oder Gabriel Vera) ist eine Ortschaft im Departamento Potosí im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Tinguipaya ist zentraler Ort des Landkreises (bolivianisch: Municipio) Tinguipaya in der Provinz Tomás Frías. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 3.410 m am rechten Ufer des Río Tinguipaya, der in seinem weiteren Verlauf in den Río Pilcomayo mündet, einem Nebenfluss von Río Paraguay und Río Paraná.
Geographie
Tinguipaya liegt am Ostrand des bolivianischen Altiplano vor der Anden-Gebirgskette der Cordillera Central. Die mittlere Jahrestemperatur der Region liegt bei etwa 11°C[2], der Jahresniederschlag beträgt etwa 350 mm. Die Region weist ein ausgeprägtes Tageszeitenklima auf, die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 8°C im Juni/Juli und 13°C von November bis März. Die Monatsniederschläge liegen zwischen unter 10 mm in den Monaten Mai bis September und knapp 80 mm im Januar und Februar.
Verkehr
Tinguipaya liegt 45 km nordwestlich von Potosí, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. Von Potosí aus führt die Fernstraße Ruta 1 in nördlicher Richtung über Tinguipaya weiter nach Poopó, Oruro und El Alto, der Nachbarstadt von La Paz, und nach Desaguadero am Titicaca-See.
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl der Stadt ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten um etwa 30 Prozent angestiegen:
- 1992: 461 Einwohner (Volkszählung)[3]
- 2001: 499 Einwohner (Volkszählung)[4]
- 2010: 586 Einwohner (Fortschreibung)[5]
Aufgrund der historisch gewachsenen Bevölkerungsverteilung weist die Region einen deutlichen Anteil an Quechua-Bevölkerung auf, im Municipio Tinguipaya sprechen 99,3 % der Bevölkerung die Quechua-Sprache[6].
Gabriel Vera
Gabriel Vera, dessen Namen die Ortschaft als Zweitnamen trägt, war in den 1930er Jahren der erste Bergbauingenieur im Raum Potosí.[7]
Seine Tochter Josefina Vera-Murillo bereiste Jahr für Jahr die bolivianischen Minensiedlungen, um die Minenarbeiter und ihre Familien in der spanischen Sprache zu unterrichten. Später veröffentlichte sie das Buch “Hacia Mi Porvenir”, das sich an die spanisch-sprechenden Menschen in diesen Siedlungen wandte und noch heute zum Standard jeder Gemeindebücherei zählt.
Gabriels Enkelinnen führen die Unterstützung von Familien in den bolivianischen Minensiedlungen fort:
- Ximena Murillo entwickelte an der Universität St. Thomas (Houston, Texas) das humanitäre Projekt "Empowering Women in Mining Communities of Bolivia" (Teilhabe von Frauen in bolivianischen Minensiedlungen);[8]
- Carla Murillo ist Leiterin von ODPS Bolivia, der Organisation vor Ort in Bolivien, welche die Ideen des Projekts vor Ort umsetzt;
- Sonia Murillo ist Kinderärztin und sponsert mit ihrer Klinik medizinische Hilfslieferungen für Kinder in den bolivianischen Minensiedlungen.
Einzelnachweise
- ↑ World Gazetteer
- ↑ Klimadiagramm Potosí
- ↑ Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE) 1992
- ↑ Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE) 2001
- ↑ World Gazetteer
- ↑ INE-Sozialdaten Potosí 2001
- ↑ Empowering Women in Bolivia
- ↑ Clinton Global Initiative University
Weblinks
- Municipio Tinguipaya - Detailkarte und Bevölkerungsdaten (PDF; 656 kB) (spanisch)
- Departamento Potosí - Sozialdaten der Provinzen und Municipios (spanisch) (PDF; 5,23 MB)
Kategorie:- Ort im Departamento Potosí
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