Tiraun

Tiraun
GR dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Graubünden und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Trun zu vermeiden.
Trun
Wappen von Trun
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk: Surselva
BFS-Nr.: 3987Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 7166
Koordinaten: (718061 / 176954)46.7333328.983336861Koordinaten: 46° 44′ 0″ N, 8° 59′ 0″ O; CH1903: (718061 / 176954)
Höhe: 861 m ü. M.
Fläche: 43.07 km²
Einwohner: 1238
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.trun.ch
Trun
Trun
Karte
Karte von Trun

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Trun (deutsch und bis 1943 offiziell Truns) ist eine politische Gemeinde im Kreis Disentis im Bezirk Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Beschreibung: In Silber (Weiß) ein bewurzelter Ahorn mit schwarzem Stamm und fünf grünen Blättern. Bei der St. Anna-Kapelle befindet sich der Trunser Ahorn, der im Wappen dargestellt wird. Er verweist auf die Entstehungsgeschichte des Oberen oder Grauen Bundes und den Bundesbrief von 1424.

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Surselva auf linken Seite des Vorderrheins. Mit Ausnahme des Ortsteils Zignau / Ringgenberg ((879 m)) und der Weiler Lumneins, Vricla und Chilgieri auf der rechten Rheinseite liegen alle grösseren Siedlungen nördlich (links) des Flusses. Höchste Gipfel im südlichen Gemeindeteil sind der Piz Nadels (2'789 m) und der Piz Miezdi (2'741 m) . Nordwestlichster Punkt der Gemeinde ist der Piz Urlaun, nordöstlichster Punkt der Bifertenstock, im Romanischen Pèz Durschin genannt. Zwischen diesen beiden Eckpunkten liegt eine Gebirgskette, die gleichzeitig Kantonsgrenze zum Kanton Glarus ist.

Die grössten Siedlungen nördlich des Vorderrheins sind (von Ost nach West) Tiraun, Darvella, Flutginas, wo die berühmten Gebrüder Zarli und Alois Carigiet wohnten, das Dorf Trun, Pustget, Gravas und Campliun im Talboden sowie Caltgadira und Cartatscha am Hang. Dazu kommen zahlreiche Gehöfte und Einzelsiedlungen.

Tiefstgelegener Punkt der Gemeinde ist der Rhein bei Flantuosch auf einer Höhe von 811 m. Vom gesamten Gemeindegebiet von über 42 km² sind 1744 ha (= 40 %) Gebirge und 1463 ha (= 34 %) bewaldet. Von den 1015 ha landwirtschaftlichen Bodens werden 625 ha als Maiensässen bewirtschaftet. Die übrigen 81 ha sind Siedlungsfläche.

Nachbargemeinden sind Sumvitg, Linthal im Kanton Glarus, Breil/Brigels, Schlans und Obersaxen.

Geschichte

Truns Geschichte geht bis in die Bronzezeit zurück: In Caltgeras, nördlich der Strasse von Trun nach Darvella ist bei der Bachverbauung eine Siedlung aus der Zeit um 1200 v. Chr. nachgewiesen. Auf der rechten Rheinseite bei Grepault wurden kurz vor Zignau eine Siedlung aus der Hallstattzeit und ein frühmittelalterliches Kirchenkastell entdeckt. Einige Mauern sind noch heute sichtbar. Die Besiedlung der Region um Trun war spätestens im Frühmittelalter abgeschlossen.

Vom Mittelalter an bildete Trun als Nachbar der Cadi in dessen Gericht zusammen mit Sumvitg den vierten Hof. Die Klosterburgen Cartatscha, Friberg, Ringgenberg und Phiesel grenzten den Staat des Klosters Disentis östlich gegen die Herrschaft Waltensburg bzw. Jörgenberg ab.

Trun war 1424 Gründungsort des Grauen Bundes, bis 1798 dessen Gerichts- und bis 1814 dessen Tagungsort. Neben der erwähnten Kapelle St. Anna (Caplutta Sontga Onna) liegt seit 1701 ein Ehrenhof des Grauen Bundes. Im ehemaligen Klosterhof La Cuort, in dem von 1428 an der Bundestag des Grauen Bundes abgehalten wurde, ist heute das Museum Sursilvan untergebracht. Unter anderem sind dort ein Teil des alten Stammes des legendären Ahorns, unter dem der Graue Bund 1424 gegründet wurde, der damalige Sitzungssaal des Grauen Bundes sowie einige Kunstwerke des und Kunstmalers Alois Carigiet zu bewundern.

Der Name Trun erscheint im Testament von Tello, der im Jahr 765 der Abtei Disentis Güter vermacht. Vermutlich leitet sich der Ortsname vom Bachnamen Taurontum ab [2]. vermutlich dem heutigen Bach Ferrera, welcher durch das Dorf fliesst. Die Ferrera ihrerseits erhielt den Namen in der Zeit, als Eisen (italienisch ferro) aus dem Gestein der Südostflanke des Pez Ner (Schwarzer Berg) in der Val Punteglias gewonnen wurde. Der Bach entspringt auf etwa 2345 m Höhe vom Gletscher 'Glatscher da Punteglias' und mündet südlich von Darvella etwa 300m östlich der Ortstafel in den Rhein. Mit ihrem Wasser wird seit Juli 1999 Strom durch das Kraftwerk Ferrera elektrische Energie gewonnen, mittlere Jahreserzeugung 18 Mio. kWh. Das Gefälle von der Fassung zum Kraftwerk beträgt 771m .

Galerie

Bevölkerung

Amts- und Schulsprache ist das rätoromanische Idiom Sursilvan. Bei der Volkszählung 2000 nannten als Hauptsprache: 79 % Romanisch, 15 % Deutsch. Von den Ende 2005 1267 Bewohnern waren 1211 (= 95 %) Schweizer Staatsangehörige.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Taurontum

Weblinks


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