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Drvar
Дрвар
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Bosnien und Herzegowina Entität: Föderation Kanton: 10 Koordinaten: 44° 22′ N, 16° 23′ O44.3716.390277777778Koordinaten: 44° 22′ 12″ N, 16° 23′ 25″ O Fläche: 589 km² Einwohner: 11.609 (2007) Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km² Telefonvorwahl: +387 (0) 34 Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Anka Papak-Dodig (SNSD) Webpräsenz: Sonstiges Stadtfest: 13. September[1] Drvar (kyrillisch Дрвар) ist eine Kleinstadt und gleichnamige Gemeinde im Westen von Bosnien und Herzegowina. Sie liegt am Unac, einem rechten Nebenfluss der Una im Kanton 10 der Föderation Bosnien und Herzegowina.
Der Name der Stadt stammt vom serbokroatischen Wort drvo für „Holz“. Zwischenzeitlich trug Drvar den Namen Titov Drvar.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Drvar liegt in einem Talkessel des Unac zwischen den bewaldeten Gebirgsketten Osječenica (1791 m) im Nordwesten, Klekovača (1961 m) im Nordosten sowie Vijenac (1539 m) im Süden. Die Stadt ist etwa 12 km Luftlinie von der kroatischen Grenze entfernt. Die Entitätengrenze zur Republika Srpska verläuft auf dem 10 km entfernten Kamm der Klekovača.
Bevölkerung
Vor dem Bosnienkrieg stellten bosnische Serben die Mehrheit der Bevölkerung von Drvar. Die Stadt hatte 1991 etwa 8000 Einwohner, die Gemeinde etwa 17.000.
Aufgrund der Vertreibungen und Umsiedlungen im Krieg stellten die Kroaten 1998 die Bevölkerungsmehrheit. Bis 2005 waren viele der geflohenen Einwohner wieder zurückgekehrt, so dass die Mehrheitsverhältnisse wieder denen der Vorkriegszeit ähneln.
Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg hatte die Partisanenarmee von Josip Broz Tito eines ihrer Hauptquartiere in den Bergen bei Drvar. Im Mai 1944 versuchten SS und Wehrmacht in der Operation Rösselsprung vergeblich, Tito und die Führung der Partisanen festzusetzen. Das Versteck Titos kann heute noch besichtigt werden.
Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens wurde das überwiegend von Serben bewohnte Drvar zunächst von der Republika Srpska kontrolliert, im August 1995 jedoch von kroatischen Truppen eingenommen. Die serbische Bevölkerung floh aus der wenig zerstörten Stadt. Nach dem Vertrag von Dayton kam diese zur Föderation. Die neuen Einwohner waren fast ausschließlich Kroaten. Der Versuch 350 bosnischer Serben, im Oktober 1996 in ihre Heimat zurückzukehren, wurde von den damaligen Einwohnern der Stadt vereitelt. Im Mai 1997 kam es zur kontrollierten Zerstörung ehemals serbisch bewohnter Häuser, um eine Rückkehr unmöglich zu machen.
1998 kam es zu Plünderungen und Ausschreitungen im Rahmen der Rückführung serbischer Flüchtlinge. Dabei kamen mindestens 2 Menschen zu Tode, die SFOR stellte die Ruhe wieder her.
Wirtschaft
Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. Eine besondere Rolle spielt angesichts der ausgedehnten Wälder in der Umgebung die Holzwirtschaft.
Verkehr
Drvar liegt an der Magistralstraße 14-2 (Bos. Petrovac-Bos. Grahovo) nördlich des Pločapasses (985 m). Weitere Straßen führen nördlich der Unac-Schlucht nach Bihać und nach Osten durch das Tal nach Prekaja. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.
Persönlichkeiten
Der seit Januar 2007 amtierende Ministerpräsident von Bosnien und Herzegowina, Nikola Špirić, wurde 1956 in Drvar geboren.
Quellen
Weblinks
- Offizielle Gemeindeseite (serbokroatisch)
- mojdrvar.tk (serbokroatisch)
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