- Tizi Ouzou
-
تيزي وزو
Tizi OuzouBasisdaten Staat Algerien Provinz Tizi Ouzou Einwohner 90.000 ISO 3166-2 DZ-15 Place de la poste 36.7166666666674.05Koordinaten: 36° 43′ N, 4° 3′ OTizi Ouzou (arabisch تيزي وزو, DMG Tīzī Wuzū; kabylisch Tizi Wezzu, wortwörtlich "Hügel der Ginster") ist eine Stadt in Algerien zwischen Bejaia und Algier. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Sitz einer Universität. Die Stadt hat etwa 90.000 Einwohner und gilt als Zentrum der Kabylei und ist kulturelles Zentrum der Berber in Algerien.[1]
Der Ort wurde zuerst von Osmanen gegründet, 1858 erfolgte dann eine Erweiterung beziehungsweise Neugründung durch französische Kolonialtruppen. 1890 erhielt der Tizi-Ouzou eine Eisenbahnverbindung nach Algier, die entscheidend zur Entwicklung von Tizi-Ouzou als regionales Zentrum beitrug.[1]
Nach der Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich (1962) entwickelte sich Tizi-Ouzou auch zu einem Zentrum des Widerstandes der Berber gegen eine verstärkte Arabisierung des Landes und auch gegen den aufkommenden islamischen Fundamentalismus. Nachdem der Berber-Schriftsteller Mouloud Mammeri am 10. März 1980 von der Regierung mit Auftrittsverbot an der Universität belegt wurde, kam es im März einem Studentenstreik, dem weitere Proteste und ein Generalstreik folgten, bis es im April nach einem harten Vorgehen der Staatsmacht zu schweren Unruhen kam („Tizi-Ouzou-Frühling“ oder „Berber-Frühling“).[2][3] Im Frühjahr 2001 wurde der Student und Berber-Aktivist Massinissa Guermah in der Nähe von Tizi-Ouzou verhaftet und kam anschließend in der Polizeihaft ums Leben. Dies führte erneut zu schweren Unruhen („Schwarzer Frühling“).[1][4]
Literatur
- Meyers großes Taschenlexikon in 24 Bänden. BI-Taschenbuchverlag 1992, Band 22, S. 128
- Jonathan Oaks: Algeria. Bradt Travel Guides 2008, ISBN 9781841622323, S. 110 (Auszug in der Google Buchsuche)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Jonathan Oaks: Algeria. Bradt Travel Guides 2008, ISBN 9781841622323, S. 112.
- ↑ Martin Stone: The Agony of Algeria. C. Hurst & Co. Publishers 1997, ISBN 1850651779, S. 61-62.
- ↑ Richard I. Lawless, Allan M. Findlay: North Africa: Contemporary Politics and Economic Development. Taylor & Francis 1984, ISBN 0709916094, S. 34.
- ↑ The Middle East and North Africa 2003. Routledge 2002, ISBN 1857431324, S. 170.
Wikimedia Foundation.