Tobitschau

Tobitschau
Tovačov
Wappen von Tovačov
Tovačov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Přerov
Fläche: 2275 ha
Geographische Lage: 49° 26′ N, 17° 17′ O49.42888888888917.288611111111201Koordinaten: 49° 25′ 44″ N, 17° 17′ 19″ O
Höhe: 201 m n.m.
Einwohner: 2.616 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 751 01
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Leon Bouchal
Adresse: Náměstí 12
751 01 Tovačov
Website: www.tovacov.cz

Tovačov (deutsch Tobitschau) ist eine Stadt mit 2.616 (3. Juli 2006) Einwohnern in der Region Olomoucký kraj (Tschechien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Tovacov befindet sich mitten in Mähren, zwischen Olomouc, Přerov und Prostějov.

Geschichte

1203 wurde Tobitschau erstmals schriftlich erwähnt. Die erste Besiedlung erfolgte bereits vor unserer Zeitrechnung. 1297 wurde die Kirche des heilgen Georg gebaut. Als Gründer gilt der böhmische König Wenzel II.

In den Folgejahren wechselten sich mehrere Besitzer ab, darunter waren von 1327 bis 1502 die Herren von Cimburg. Unter ihnen wurde der Ort 1352 zur Stadt erhoben. 1473 erhielt die Stadt Marktrechte, später ein eigenes Wappen.

1470 brach im Ort ein Feuer aus, das die Stadt fast mit dem Boden gleich machte. Unter Ctibor wurde 1492 das Schloss errichtet und die Stadt wieder aufgebaut. Unter Johann wurden im Ort die aus Olmütz vertriebenen Juden aufgenommen.

Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Tobitschau unter der Herrschaft der Pernsteiner (1503 bis 1597). Unter Wilhelm von Pernstein wurde die unter der Herrschaft der Cimburger betriebene Teichwirtschaft weiter ausgebaut.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt 1619 von den Aufständischen der Stände schwer zerstört. Während der Herrschaft der Grafen von Salm und Neuburg (1600 bis 1715) wurde die Verwaltung deutsch.

Von 1715 bis 1736 gehörte Tobitschau dem Geschlecht der Peterswälder (z Petřvaldu), die neben den Stadttoren auch die Befestigung erneuerten. Das Geschlecht hatte seinen Sitz außerhalb und ließ die Stadt von seinen Verwaltern bewirtschaften, die selbst jedoch kein großes Interesse an der Entwicklung der Stadt hatten.

Aufschwung erlebte die Herrschaft wieder unter den Freiherren von Kuenburg (1763–1887). 1766 beendeten diese die Renovierung des Schlosses, das auch einen neuen Flügel erhielt. Die Stadtbefestigungen und Tore wurden abgerissen und durch Gärten ersetzt.

1887 erwarb Ritter David Gutmann das Anwesen, der 1887 bis 1902 erneut das Schloss restaurieren ließ und 1890 eine Zuckerfabrik gründete.

Zweimal war Tobitschau noch Ort kriegerischer Auseinandersetzungen. Am 15. Juli 1866 wurde in der Umgebung die letzte Schlacht des Preußisch-Österreichischen Krieges ausgetragen und einige Stunden vor der Unterzeichnung der Kapitulation der Deutschen im Zweiten Weltkrieg endete in der Nähe eine Panzerschlacht mit der amerikanischen Armee, die vom 1. bis 8. Mai 1945 tobte.

Ortsgliederung

Die Stadt Tovačov gliedert sich in die Ortsteile Tovačov I - Město und Tovačov II - Annín.

Sehenswürdigkeiten

  • Schlossmuseum
  • Jüdisches Museum
  • Kirche des hl. Wenzel
  • Jüdischer Friedhof

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tobitschau — Tobitschau, Stadt an der March im Bezirk Kojetein des mährischen Kreises Olmütz; Schloß, 2 Kirchen, Synagoge; 2100 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tobitschau — (tschech. Tovačov), Stadt in Mähren, Bezirksh. Prerau, unweit des rechten Ufers der March, an der Staatsbahnlinie Kojetein T., hat ein altes, ehemals festes Schloß mit hohem Turm, 2 Kirchen, eine Synagoge, Bierbrauerei, Malz und Zuckerfabrik,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tobitschau — Tobitschau, Stadt in Mähren, an der March, (1900) 3009 E.; hier 15. Juli 1866 siegreiches Gefecht der Preußen gegen die Österreicher …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tovačov — Tovačov …   Deutsch Wikipedia

  • Cimburg (Adelsfamilie) — Die Adelsfamilie von Cimburg (auch von Cimburk, später von Cimburg und Tobitschau, tschechisch Cimburkové a Tovačovští z Cimburka) war ein altes böhmisches Adelsgeschlecht, das sich später in Mähren niederließ und deren berühmteste Persönlichkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Cimburg (Adelsgeschlecht) — Die Adelsfamilie von Cimburg (auch von Cimburk, später von Cimburg und Tobitschau, tschechisch Cimburkové a Tovačovští z Cimburka) war ein altes böhmisches Adelsgeschlecht, das sich später in Mähren niederließ und deren berühmteste Persönlichkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Ctibor Tobischau von Cimburg — (auch Ctibor II. Tovačovský von Cimburg; tschechisch Ctibor Tovačovský z Cimburka); * etwa 1438 in Tobitschau; † 26. Juni 1494 ebenda), war ab 1469 Landeshauptmann von Mähren und 1471–1479 Oberstkanzler des …   Deutsch Wikipedia

  • Ctibor Tovačovský von Cimburk — Ctibor Tobischau von Cimburg (tschechisch Ctibor Tovačovský z Cimburka a z Náměště) (* etwa 1437; † 26. Juni 1494), war ein böhmischer Ökonom, Diplomat, Kriegsherr, religiöser Schriftsteller, Baumeister und Politiker. Er gehörte zu den… …   Deutsch Wikipedia

  • Vojtěch von Pernstein (1532–1561) — Vojtěch von Pernstein (deutsch Adalbert von Pernstein; * 7. Oktober 1532; † 17. Juli 1561) war ein mährisch böhmischer Adliger und Oberstkämmerer des Brünner Landgerichts. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Herren von Pernstein. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”